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Die nächste Nebelkerze


15.12.2019 19:59 - Gestartet von Josch12
Herr Prof. Dr. Gerpott bringt vieles auf den Punkt.

Die bislang von der Bundesregierung bewilligten Fördermittel können doch jetzt schon nicht abgerufen werden, weil bei den Netze bauenden Firmen keine Kapazitäten frei sind, weil die Förderrichtinien zu anspruchsvoll und die Anträge zu kompliziert sind. Was sollen da zusätzliche € 500,- bewirken? Das ist doch nur eine Alibi-Maßnahme nach dem Motto: Warum gebt ihr denn das Geld nicht aus?! Ihr seid doch selber schuld!

Aus der Sicht vieler Landbewohner sind das aber Luxusprobleme! Was soll man mit einem Gigabit-Voucher, wenn in der Gemeinde auf 80 Prozent der Fläche überhaupt kein Glasfaserkabel liegt? Mit den € 500,- kann man vieleicht die Portokosten für die Korrespondenz bezahlen, aber eine Glasfaserleitung über viele Kilometer legt einem dafür niemand, auch nicht, wenn alle 15 Nachbarn ihre Voucher zusammlegen.

Der letzte Versuch unserer Gemeindeverwaltung, einen geförderten Ausbau duchzuführen, wurde vom einzigen Bieter abgewürgt, indem statt bis dahin marktüblicher zwei Millionen Euro über sechs Milionen verlangt wurden. Das war dann zwar auch wieder marktkonform, aber nicht finanzierbar. Damit waren zwei Jahre Planung, Beantragung, Ausschreibung für die Katz und es bleibt bei DSL-Light.

Prof. Dr.. Gerpott meint dazu: "Schließlich sollte die Bundesregierung durch mehr Realitätssinn bei der Kommunikation von Zeithorizonten für eine Vollversorgung Deutschlands mit Gigabit-Anschlüssen überzogenen Erwartungen der Bürger entgegenwirken."