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Alles Heuchler in meinen Augen!


04.02.2020 10:04 - Gestartet von thesoundman
"Der Privatradioverband Vaunet übt in einer Stellungnahme Kritik und lehnt eine Koppelung der Zuweisung von analog-terrestrischen Übertragungskapazitäten mit der Vorlage eines DAB+-Digitalisierungskonzepts ab"

Dann sollense doch auf UKW verrotten! Wer nicht mit der Zeit geht hat Pech gehabt. Wer im 21 Jahrhundert auf eine veraltete Rundfunktechnik setzt ist selbst Schuld, wenn er von der Moderne überholt wird!

Also: wenn Lokalradio NRW nicht jetzt die Kurve kriegt, sind sie mittelfristig weg vom Fenster. Fünf Jahre gebe ich denen dann noch! Hoch lebe die Digitalradio-Pflicht ab 2021!
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[1] der CHiP antwortet auf thesoundman
22.02.2020 00:36
Hmm. Und nochmal: hmm.

Aus mehreren teltarif.de Meldungen gehen für mich folgende Informationen hervor:

"radio NRW begrüßt mehr Vielfalt in NRW durch neue UKW-Kette und DAB+"

Das klingt im ersten Moment durchaus "versöhnlich".

"Der Privatradioverband Vaunet übt in einer Stellungnahme Kritik und lehnt eine Koppelung der Zuweisung von analogterrestrischen Übertragungskapazitäten mit der Vorlage eines DAB+-Digitalisierungskonzepts ab."

Erneut: Hmm. *grübel*



An welcher Stelle denke ich jetzt falsch? Für Hinweise bin ich dankbar.



Auf MEINEM (Pendel-) Weg im Ruhrgebiet zur Arbeit und zurück kann ich über UKW zwar VIELE Privatsender empfangen (Radio Essen, Radio Emscher Lippe, Radio Herne, Radio Bochum, Radio Dortmund ...). Diese Sender sind jedoch allesamt Sender der Kette "Radio-NRW". Diese sendet über UKW ihre "regionalen" Nachrichten und Musik offenbar zeitversetzt, um einen regionalen Bezug zu implizieren bzw. zu simulieren.

Auf der Fahrt muss ich beim Hören innerhalb meiner Strecke von nur 40 km bis zu VIERMAL DEN SENDER WECHSELN, um das selbe Gedudel und die selben, ANGEBLICH lokalen Informationen zu hören, die trotz jeweiliger Senderreichweite von je ca. 10 km meist aus Gegenden stammen, die WEIT ÜBER 100 km ENTFERNT SIND (was soll ich in Essen mit Nachrichten aus Paderborn?)! (honi soit qui mal y pense ...)

Häh?



Ich war (bis etwa 1998) persönlich involviert in den Aufbau der Senderkette Radio NRW (FiV, Radio Margarine etc. ...). Daher bin ich umso erschreckter über die Ignoranz der jetzigen Gesellschafter.

Beim WDR (WDR2) beispielsweise bekomme ich SELBST AUF UKW und OHNE Senderwechsel lokale Informationen, je nachdem, wo ich mich gerade aufhalte. Andere Sender zur Meinungsvielfalt kann ich, neben dem ÖR, beim Sendersuchlauf auch während der Fahrt nicht finden.



Das Rahmenprogramm von "Radio NRW" erinnert mich derzeit sehr stark an die RTL-Formate "Dschungelcamp", "Bauer sucht Frau" und die pro7-Formate wie GNTP: ES INTERESSIERT MICH NICHT, weder von der Berichterstattung her noch von der Moderation!



Das ständige Umschalten im Autoradio lenkt stattdessen eher von der Fahrt ab, dabei ist der Blick aufs Radio-Display bzw. sogar gesetzlich untersagt ...



An die Radio NRW GmbH: Welches Problem habt ihr eigenlich, etwa die berechtigte Angst vor Konkurrenz? Der Sender GE-Buer mit 100 W (UKW 95,1 MHz) und der Sender Gladbeck (UKW 99,6) sind selbst in GE-Ückenorf nicht rauschfrei in stereo empfangbar. Jeder DAB+-Sender bietet bessere Klangqualität!

Daher höre ich zuhause über mein bereits 2010 gekauftes Digital-Radio lieber "Schwarzwaldradio", WDR2, Absolut Relax, Klassik Radio, Schlagerparadies etc. über DAB+!



Ich stehe zu DAB+, denn bei allem Respekt vor den "neuen Möglichkeiten" darf man auch den Umweltschutz nicht vergessen:

Ein Internet-Radiostream verbraucht Stom: Je mehr Nutzer, desto mehr Traffic, und Traffic verbraucht unter anderem Strom. Das mag sich für den Streamenden Sender rentieren, solange die Hörerzahl regelmäßig UNTER einer bestimmten Zahl liegt (ich bin selbst Betreiber eines (kleinen) Webradios [Autoplay] ...).

Darüber hinaus ist Rechnen bzw. Rechnen können angesagt. Marktführer TuneIn zum Beispiel arbeitet wie die meisten anderen "kleineren" Anbieter radio.de, aor, Amazon Music etc. mit TCP.

Ein TCP-Stream verbraucht meiner Erfahrung nach etwa 0,1 W pro Hörer (Mehrverbrauch beim Sender und beim Empfänger, zusammengerechnet), also 10.000 W pro 100.000 Hörer (siehe Stromverbrauch zu den Google-Cloud-Diensten).

Ein 100-W-(DAB+)-Sender kann (theoretisch) 100.000 Hörer und mehr erreichen, also lediglich 0,001 W pro Hörer!!!



Benutzer thesoundman schrieb in einem anderen Post:

"Der Privatradioverband Vaunet übt in einer Stellungnahme Kritik und lehnt eine Koppelung der Zuweisung von analog-terrestrischen Übertragungskapazitäten mit der Vorlage eines DAB+-Digitalisierungskonzepts ab"

Dann sollense doch auf UKW verrotten! Wer nicht mit der Zeit geht hat Pech gehabt. Wer im 21 Jahrhundert auf eine veraltete Rundfunktechnik setzt ist selbst Schuld, wenn er von der Moderne überholt wird!

Also: wenn Lokalradio NRW nicht jetzt die Kurve kriegt, sind sie mittelfristig weg vom Fenster. Fünf Jahre gebe ich denen dann noch!


Ich hoffe (auch in Sinne des Umweltschutzes), sogar WENIGER! Dann können die UKW-Frequenzen aufgrund ihrer Reichweite freigegeben werden für eine (Fallback-) Mobilfunk-Not-Verbindung, über die man bei einer dann nahezu 100-prozentigen Netzabdeckung auch in entlegendsten Gegenden einen Notruf absetzen und medizinische Hilfe anfordern kann!

Schonmal über darüber nachgedacht?