Benutzer Kai Petzke schrieb:
Von daher gilt: So lange wir keine gesicherten Erkenntnisse haben, dass sich die Herdenimmunität ohne lokale Überlastungen des Gesundheitssystems erreichen lässt, müssen die Überlastung und die daraus resultierenden Triage-Toten eingerechnet werden.
Wenn Sie aus meiner (durchaus polemischen) Bemerkung geschlossen haben, ich würde irgendeine "Herdenimmunität" beführworten, so liegen sie voll daneben. Egal ob die Letalität nun bei 1,3% oder 0,3% liegt.
Um die möglichen Konsequenzen einer wie auch immer gearteten Strategie abzuschätzen ist es jedoch nicht legitim einen Hotspot auf ganz Deutschland hochzurechnen! Dieser Ort ist ja nicht mal für ganz Italien repräsentativ. Nur darum ging es in meinem Beitrag.
Aber das Thema "Herdenimmunität" wird doch im Moment nicht ernsthaft diskutiert. Alles schaut doch derzeit nur auf das ominöse R. Wie sie richtig festgestellt haben, ist "Herdenimmunität" mit einem R<=1 bei den aktuellen Zahlen nicht vereinbar. Wir hatten gestern laut RKI 342 neue Infizierte. Wenn ich mich nicht verrechnet habe brauchen wir so ca. 400 Jahre bis ca. 60% der Bevölkerung infiziert wäre. Selbst wenn man von einer 10fach höheren Dunkelziffer an neu Infizierten ausgeht, reden wir dann von 40 Jahren. Da sind die neu Geborenen noch nicht mal dabei. Und weiterhin ist noch nicht einmal gesichert, dass ein Genesener sich nicht erneut anstecken kann!
Spannend wird das Ganze jedoch dann, falls sich abzeichnen sollte, dass der vielbeschworene Impfstoff nun doch nicht so schnell kommt...