Bitte keine GIROCARD

Benutzer J.Malberg1 schrieb:

Ganz einfach: Die Akzeptanz an deutschen Kassen. Kreditkarten sind für Händler die mit Abstand teuerste Bezahlmethode. Dementsprechend unbeliebt sind diese bei Händlern und deshalb oft auch einfach nicht akzeptiert. Wenn diese „Insellösung“ nun unterstützt würde, würde sich viel mehr Umsatz generieren lassen.

Benutzer SpaceVampir schrieb:

Kreditkarten kosten soweit ich weiß den Händler 0,3 % wenn der Kunde damit bezahlt und 0,2 % zahlt der Händler für Girokarten Einsatz des Kunden. Bussines Kreditkarten sind davon meistens ausgenommen die Kosten mehr. Bei American Express sieht es meines Wissen anders (teurer) aus. Also so groß ist der Unterschied nicht mehr zwischen Mastercard Visa Kreditkarte und der Insellösung Girokard. Gut Amex sieht es etwas anders aus.

Benutzer Hofrat schrieb:

Klingt erstmal gut, aber die Realität sieht dann doch etwas anders aus durch zahlreiche Gebühren die noch dazu kommen.
Girocard ist auch nur theoretisch bei 0,2%, in der Praxis kommen noch Transaktionsgebühren hinzu (die aber überschaubar sind). Kreditkarten sind einfach deutlich höher. Bei uns im Geschäft 1,6% plus Transaktionsgebühr von 7 Cent. Und da ist es fast egal welcher Anbieter dahinter steckt, ich habe im letzten Jahr Angebote von 12 Anbietern eingeholt und die waren alle sehr ähnlich. Nur die Amex ist bei 1,9% nochmal höher.
Hab hier mal einen realistischen Vergleich gefunden: https://www.terminaldirekt.de/zahlverfahren-und-gebuehren.html

Benutzer Hofrat schrieb:


Das ist Halbwissen. Auf 0,3% bzw 0,2% reguliuert ist nur das Interbankenentgelt, das ist der Betrag, den die kartenausgebene Bank bekommt (sofern sie das nicht noch mit apple teilen muss). Die genannten Prozentsätze haben nichts damit zu tun, was der Händler letztlich für die Transaktion bezahlt. Das Interbankenentgelt ist auch nur für Mastercard und VISA und nur für Endkunden- Produkte (gilt also z.B .nicht für Business Kreditkarten) reguliert. Für Amex gilt das z.B. gar nicht, weil keine anderen Banken zwischengeschaltet sind.

Benutzer SpaceVampir schrieb:

Stimmt nicht, Ausnahme Amex. Die Kosten sind von der EU gedeckelt. Wenn Händler nicht von ihrer Bank ein Lesegerät buchen und Preise vergleichen ist das kein Thema mehr. Das musste auch ein Bekannter von mir mit einem Sportgeschäft einräumen.
Aber nicht der Händler sollte König sein, das sollte der Kunde sein! Das haben Banken und Händler noch immer nicht verstanden in Deutschland. Es ist eine Zumutung, wenn mir ein Händler vorschreiben will, wie ich gefälligst zu bezahlen habe.

Die sog. EC Karte, Girocard ist die deutsche Insellösung.
Deutsche Geldinstitute haben diese Insel gerne aufgebaut, damit sie - mangels funktionierender Regulierung - ihren Kunden das volle Risiko aufbürden können, diese Art von Karte nur zu besitzen. Bei Missbrauch haftet er voll bis zur Kartensperre.
Kreditkarten sind dagegen trotz mangelnder staatlicher Regulierung meist für den Kunden mit geringerem. Haftungsrisiko (außer der Kunde kauft fahrlässig im Internet), da hier dank internationalen Regeln die Kundenhaftung für Missbrauch meist begrenzt ist. Auch vor Kartensperre gilt das.

Benutzer J.Malberg1 schrieb:

Du weißt aber schon, dass die Insel Deutschland eine Insel ist auf der 80Mio Einwohner leben? Warum sollte man das nicht? Deutschland ist nicht SanMarino oder Monaco. Die Verbreitung der GiroCard ist in DE immer noch höher als die der Netzwerke von VISA/MasterCard oder Amex. Also warum dann nicht?
Da ist auch nix "veraltet" - Am Ende; Man gibt sein Geld nur einmal aus, man bezahlt nicht mit VISA und nicht mit MasterCard und auch nicht mit Amex oder Giro - sondern in EURO - durch welches Zahlungsnetzwerk die €€€€ laufen ist fast schon Wurscht.

Benutzer helloworld_de schrieb:

Abseits geopolitischer Erwägungen über die Größe einzelner Länder ist die Girocard einfach ein Wettbewerbshindernis. Obwohl ich mein Gehalt aus dem Ausland beziehe, dort lebe und in vielen Ländern Europas unterwegs bin, brauche ich in Deutschland tatsächlich ein extra Girokonto, damit ich eine zusätzliche, proprietäre Karte zum Bezahlen bekomme, deren Regelungen die hiesigen Kreditinstitute abseits jeder Regulierung im stillen Kämmerlein ausmachen.

Zu den Anfangszeiten des Kartenzahlens vor vielen Jahren mag die ehemalige "EC-Karte" ja noch innovationsfördernd gewesen sein. Heutzutage ist sie vor allem dazu geeignet, den deutschen Markt von ausländischen Kreditinstituten und Fintechs abzuschirmen. Die Preise für die Händler bei der Girocard sind v.a. deswegen so niedrig, weil das dieses Netzwerk am Leben erhält und damit Millionen von drangehängten deutschen Girokonten. Die Kunden subventionieren dies durch hohe Preise für diese Konten und deren Dienstleistungen (wie z.B. Geldabheben bei Drittinstituten).

So empfinde ich es durchaus als sehr positiv zu lesen, dass die Sparkassen-Gruppe ihren Widerstand aufgibt und sich international akzeptierten und belastbaren Zahlungssystemen öffnet.

ich sag ja auch nicht, dass VISA und MC/AMEX nicht kommen sollen, sind ja schon da. Im Gegenteil - aber warum sollte man sich dagegen aussprechen zusätzlich die GiroCard anzubieten - das ist doch Blödsinn. GiroCard ist groß genug um durchaus eine Daseinsberechtigung in Deutschland zu haben. Ist zwar nur von Deutschen Nutzbar - aber gut, why not? Warum sollte man die GiroCard abschaffen, nur weil sie im Ausland nicht geht? Nur weil Ausländer diese Karte nicht haben können sie ja trotzdem mit ihrer MC/VISA oder AMEX zahlen. Tut ja nicht weh.

Benutzer helloworld_de schrieb:

Nein, nicht nur deshalb! Sie ist einfach Müll, denn sie benötigt ein 2. Scheme, was ein Beweis für die Unfähigkeit ist.
Noch nicht einmal auf der „Insel“ Deutschland funktioniert sie überall. Es gibt Kassen, da glaubst du mit der Girocard zu bezahlen, ein Blick auf den Bon zeigt, du hast mit Maestro, VPay, Mastercard Debit, je nach Karte, bezahlt. Es gibt Kassen internationaler Hersteller, die die Girocard nicht annehmen, nur das Co. Badge.
Außerdem durch die reine Existenz der Girocard können andere Debit- und Kreditkarten verweigert werden. Ich will nicht, dass die Zahlung sofort vom Konto abgeht, so ist meine Übersicht besser (für mich).
Außerdem lässt die olle Girocard sogar noch das blödsinnige Elektronische Lastschriftverfahren zu, das mit der Unterschrift und der Weitergabe der IBAN an den Händler.
Mit einer besseren Karte als Bankkarte würde den Girocard Fans nichts verloren gehen!

Benutzer tommyk schrieb:

Na ja, deswegen ist es doch gut, wenn man die Wahl hat? (Ich nutze meine GiroCard übrigens nicht bzw. kaum und wenn nur bei einem Bäcker der MasterCard nicht nimmt und ich dort nicht mit dem Handy zahlen kann, ne Apple Pay Giro würde mir helfen) - Und ausserdem_ Es gibt ja auch MasterCards oder VISA Debit die direkt vom Konto abgehen (wie die Giro auch). Ich meine wir haben Giro, MasterCard, Visa, Maestro und Vpay und Amex. Jede hat eine riesige zahl an Kunden - warum sollte man die Girocard dann töten? Oder wollen wir unser bestehendes System in DE noch weiter abwürgen und uns den Amerikanern komplett ausliefern? Ist doch gut, dass wir alle Möglichkeiten haben, die Wahl, Wettbewerb, Credit, Debit - ist doch super. Mit Apple Pay wird die GiroCard wieder mehr konkurrenzfähig (weil bisher hatten dieses Feature nur die Amerikaner).

Benutzer helloworld_de schrieb:

Daseinsberechtigung, naja. Das sehe ich etwas anders. Ausländer können hier oft nicht mit ihrer Kreditkarte zahlen, weil die mäßige Girocard zu Verweigerung führt. Würde es die ohne Co. Badge untaugliche Girocard nicht geben könnte jeder, auch Sie, mit jeder Karte bezahlen. Das Giro Scheme ist überflüssig und Händler würden sich schnell umstellen! Dann und nur dann wäre der Kunde König.
Leider wird die Girocard von den vorschnell zustimmenden Leuten nicht hinterfragt.

Benutzer helloworld_de schrieb:

Die Verbreitung der Girocard ist gar kein Argument! Sie ist nur verbreitet, weil sie automatisch als Bankkarte ausgegeben wird. Auch der Trabbi war in der DDR weit verbreitet!
Würde eine vernünftige Karte ausgegeben werden, wäre das die weit verbreitete.
Die Girocard war bereits bei ihrer Einführung 2007 als „offlinekarte“ veraltet.
In Österreich gab es eine Maestro Karte als Bankkarte, jetzt eine Mastercard Debit bei deren Sparkassen Gruppe und ist so innovativer! Auch die zieht sofort vom Konto ab, ist Onlinefähig und international. Sie kann alles, was eine Girocard kann, umgekehrt nicht und sie verhindert keine anderen Karten.