Benutzer Chris111 schrieb:
für 7,99 €/Monat eine Sprach- und SMS Flat und 3 GB deckt die mobilen Bedürfnisse von 80% der Bevölkerung.
Das sind 2-3 Cappucini.
Und das ist ein faires Angebot, das es in etlichen Ländern so nicht gibt.
Wie billig soll es denn noch werden?
Zugegeben, die unlimited Flats sind noch sehr teuer, aber kaum einer braucht sie wirklich. Ich habe es, weil ich es mir unnötigerweise eingebildet habe, aber merke jetzt, dass ich kaum mehr als 10 GB/Monat nutze, auch wenn ich 1 TB nutzen könnte.
Es fordert keiner, dass alles kostenlos wird. Es fordern nur viele hier, dass wir nicht die Verluste der Telkos in den anderen Ländern mitbezahlen oder die 10% Dividenderendite d.h. 10% des Börsenwerts eines Telkos, der 2019 hauptsächlich an die Muttergesellschaft ging (da sie die Mehrheit der Aktien hält).
Ich habe in den letzten Wochen mal die Vodafone Preise in den einzelnen Ländern 2019 verglichen. Das ist ein weltweites Unternehmen. Ich habe nur Vodafone genommen, da sie in ihrem Jahresbericht für viele Märkte vergleichbare Zahlen liefern. Es geht hier nur um die ARPU (durchschnittlichen Umsätze pro Kunde), Kundenzahl und als Maß der Leistung die Datenmenge, die durch das jeweilige Netz lief (80-90% der Umsätze gehen für Daten drauf).
Hier mal am Beispiel Vodafone Deutschland:
30 Mio. Kunden verbrauchten 83500 TB pro Monat und spielen dabei 12,90€ ARPU ein. Das ergibt einen Durchschnittsverbrauch von 2,68 GB und 4,63€ pro GB im Durchschnitt an Kosten. Das kann man jetzt für viele Länder durchspielen.
Hier die extremsten Beispiele in der EU:
Italien: Durchschnittsverbrauch 8,32GB zu 1,67€/GB
Rumänien: 3,9GB zu 1,23€/GB
d.h. Italiener zahlen 64% weniger, Rumänen sogar 73% weniger für die gleiche Leistung als Deutsche.
Aber es geht auch teurer:
Niederlande: 2,82GB zu 7,69€/GB
Griechenland: 1,4GB zu 7,08€/GB
d.h Niederländer zahlen etwa 2/3 mehr, Griechen etwa 1/2 mehr für die gleiche Leistung als Deutsche.
Eine Argumentation der Betreiber ist immer das allgemeine Lohn- oder Kostenniveau in den jeweiligen Ländern, wonach dann auch die Mobilfunkpreise sich richten müssten.
Das kommt aber nicht hin. In Italien ist der Kostenindex etwa so hoch wie bei uns, die Mobilfunkpreise aber 64% geringer. Nimmt man dagegen das allg. Lohnniveau, dann ist das erheblich niedriger als bei uns, aber für das durchschnittliche Monatseinkommen bekommen Italiener durchschnittlich die doppelte Mobilfunkleistung ggü. Deutsche.
Ganz krass fällt dieser Kostenindex auf, wenn man sieht, dass damit eben nicht die vergleichsweise teueren Anlagen in Entwicklungsländern subventioniert werden. Die Kosten pro GB sind bei Vodacom in Südafrika mit 4,21€/GB etwa auf der Höhe von Deutschland. Das Durchschnittseinkommen liegt aber bei 1/10 des deutschen, wodurch Südafrikaner auch nur das Zehntel der Datenmenge für ihr Monatseinkommen bekommen.
Diese krassen Unterschiede sind nicht zu erklären. Es kann nicht sein, dass Italien weniger als die Hälfte kostet und Südafrika das Gleiche wie bei uns.