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Immer den Winden hinterher


08.06.2002 18:53 - Gestartet von orlando
"Nach dem Hinweis eines Schülers haben wir eine angebliche Hausaufgabenhilfe für Gemeinschaftskunde entdeckt. Dahinter verbargen sich eindeutig rechtsextremistische Aussagen"

Diesen Anflug von Gedankenpolizei muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Eine Hausaufgabenhilfe ist eine Hausaufgabenhilfe. Sie wird nicht deshalb eine "angebliche", weil die politische Meinung zu sehr in eine Richtung geht.

Ansonsten müßten zahllose Hausaufgabenhilfen wegen linksextremer Ausrichtung ebenfalls zu "angeblichen" erklärt werden. Das gilt nicht nur für Hausaufgabenhilfen, sondern für ganze Unterrichtseinheiten, die von 68-Lehrern bestritten werden, die schon ebenso tüttelig werden, wie die Mitarbeiter der Verfassungsschutzämter und überall "rechtsextremes" wittern.

Der Verfassungsschutz soll sich nicht um die Meinung der Leute kümmern, solange sie nicht gegen die Gesetze verstoßen, sondern sich lieber um Strukturen derjenigen kümmern, die hierzulande im Schutz der rechtsstaatlichen Anonymität internationale Terrorakte vorbereiten helfen oder unterstützen.

Hier hätte er genug zu tun, hier hat er (zum Beispiel in Hamburg) kläglich versagt, wie zahlreiche Schlagzeilen nach dem "11.September" belegt hatten.

Aber so ist das: Wer versagt, will von sich ablenken, sucht Sündenböcke.

Der Rest ist geschenkt:
"Vielleicht achten die US-Aufsichtsbehörden seit den Anschlägen vom 11. September stärker auf antisemitische und fremdenfeindliche Texte"

Nein, auch wenn man es beim Verfassungsschutz nicht begreifen kann: Die Behörden in den USA achten nicht auf Texte.
Sie sind ihnen egal. Es ist das andere Extrem und es hat seine zwei Seiten, aber es ist eben so: Dort kann jeder jeden Unsinn verbreiten, solange er nicht gegen Gesetze verstößt und hier "wittert" man jedem Wind nach, ob er nicht etwa politisch anstößig wäre. Heute rechts und morgen links. Immer dem Wind nach.
Da möchte man fast einstimmen: "Amerika du hast es besser".

O.
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[1] beccon antwortet auf orlando
10.06.2002 10:31
>>Nein, auch wenn man es beim Verfassungsschutz nicht begreifen kann: Die Behörden in den USA achten nicht auf Texte.<<
Das ist richtig. Solange Du nicht direkt zu Straftaten aufrufst wie z.B. "Kill Mr. XY because he sucks" ist auch "Hate Speech" geduldet, wenngleich es genauso geächtet ist wie bei uns.

Grundlage ist das "1st Amendment" der Verfassung - Redefreiheit "Freedom of Speech". mMn die bessere Herangehensweise an das Thema.

Conrad