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Eine vernünftige Einigung


03.08.2020 09:33 - Gestartet von DcPS
Kino ist nicht Film. Kino ist eine Institution, die Kultur erleben läßt. Das ist nicht ersetzbar dadurch, daß man zu Hause einen Film sieht. Da fehlt das Flair, das Erlebnis. Mit freude denke ich noch an die Studiokinos meiner Jugend, wo in kleinerem Rahmen ang Tischen mit Bedienung Filme gezeigt wurden. Auch wenn die Tische und damit die Gesprächsmöglichkeit mit anderen verschwunden sind, es ist eben anders, unter Menschen mit gleichen Erlebnissen zu sein.
Das sollten die Kinobetreiber wissen. Geld und Ökonomie macht da viel kaputt, aber vielleicht sind die Filmhersteller bereit, dafür geradezustehen, auf Anteile zu verzichten, um die Kinokultur als Bildungselement zu erhalten? Nur Filmzeigen führt zu Verzicht, ungewollt durch Geldmangel oder gewollt durch mangelnde Austauschmöglichkeit mit anderen und dadurch mangelnden Anreiz. Das schafft eben nur der Werbetrailer im Kino, der die Erwartungshaltung ausnutzt.
Kinopreise sind das eine, der Weg dorthin das andere. In ländlichen Gebieten verdoppelt jeder Kinobesuch schnell die Preise, dazu kommt Fahrzeit, hin und zurück.
Deshalb begrüße ich es, Filme zu Hause sehen zu können. zweimal im Monat zu fahren ist schlicht nicht machbar, Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Mehr als drei Kinobesuche sind bei mir leider nicht drin - zu teuer. Wer mehr Einnahmen haben möchte, muß preiswerter werden. Ganz deutlich: Der Zeitpunkt der Filmbetrachtung bestimmt den Preisaufschlag. Nach 5 Jahren sollte ein Film bei bezahlter Ausleihe gerade die Streamingkosten einspielen, +1€ für den Hersteller. Insgesamt kommt es dann zu mehr Leihen, weil mit kleineren Beträgen besser die Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Nach 8 Jahren keine Lizenzgebühren mehr, das würde auch Kinos Die Möglichkeit bieten, im Rahmen von Studiokinos alte Filme zu zeigen, und trotzdem wirtschaftlich zu bleiben.
Vielleicht greift die Filmindustrie diese Gedanken eines Konsumenten auf?
Letztlich nützt es nichts, unbezahlbare Angebote zu machen, denen keine bezahlte Nachfrage gegenübersteht. Sokange das so ist, werden Raubkopien jeder Qualität ein Problem bleiben, verteuern nur die Filme. Wäre schön, wenn das endlich verstanden wird: Filme sind ein kulturelkes, damit primär nicht existenzielles Gut und werden nicht bezahlt, wenn nicht genügend Geld vorhanden ist. Für reiche Menschen scheinbar schwer verständlich.