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Will Telekom von Anbietern auch Geld?


22.12.2020 21:13 - Gestartet von Felixkruemel
Benutzer m.czok schrieb:
Ich habe folgendes Gerücht gehört:

"Die Telekom verlangt nicht nur von ihren Kunden Geld für schnelle Internetanschlüsse, sondern sie bittet auch die großen Anbieter zur Kasse. Sofern diese Anbieter sicherstellen wollen, dass ihre Dienste mit einer angemessenen Qualität zum Endkunden durchgeleitet werden, sollen auch sie sich an den Kosten der Telekom beteiligen. Und wenn ein großer Anbieter nicht freiwillig zahlt, so drosselt die Telekom die Leitung, um die Anbieter zur Bezahlung zu drängen. Der Endkunde merkt halt nur, dass die Dienste der Anbieter elend langsam geworden sind, ohne dass er erkennen kann, wer für die Drosselung verantwortlich ist."

Weiß einer, ob an diesem Gerücht etwas Wahres dran ist?

Die Telekom will genauso wie viele andere Anbieter auch für ungerechte IP Transit Kapazitäten Geld haben.

Wenn ein Schweizer ISP 10Gbit/s von der Telekom will aber die Telekom in die Richtung des ISPs nur 1Gbit/s benötigt weil nicht mehr Traffic läuft möchte Sie logischerweise für die restlichen 9Gbit/s Geld haben, denn Infrastruktur für andere aufzubauen ist ja nicht gratis. Wenn beide jedoch nur 1Gbit/s wollen kostet das für beide Seiten nichts, denn dann haben beide die gleiche Belastung und einigen sich darauf.

Das passiert auch mit AWS und co.

Versatel und Vodafone machen das ähnlich, nur scheinen die etwas weniger Geld zu wollen.
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[1] Oetker antwortet auf Felixkruemel
23.12.2020 10:26

einmal geändert am 23.12.2020 10:44
Benutzer Felixkruemel schrieb:


Versatel und Vodafone machen das ähnlich, nur scheinen die etwas weniger Geld zu wollen.

So einfach ist das nicht. Die Telekom bietet zwar direkte Peerings an, möchte dafür aber Mondpreise haben (aktuell um 0,80€/Mbit/s, also das 4-fache(!) des üblichen Preises). Das bucht natürlich kaum ein Anbieter und der Traffic läuft dann über die internationalen TIER-1 Peerings. Manche haben auch einfach gar kein Interesse daran, normalerweise läuft es ja auch über die TIER-1 Peerings ganz gut. Damit das fragwürdige Geschäftsmodell (#doublepaidtraffic) dann trotzdem noch aufgehen kann lässt man jetzt die Peerings zu anderen TIER-1 ganz bewusst komplett überlasten damit kaum noch was geht. So will man dann auf dem Rücken der Kunden die Anbieter zwingen, doch die hohen Preise zu zahlen.

Entweder muss also jeder Dienst-Anbieter auf der Welt den teuren Telekom Traffic kaufen um auch für Telekom Kunden attraktiv zu sein, _oder_ die Telekom baut einfach mit dem Geld, was ihre Kunden ja jeden Monat dafür bezahlen, die TIER-1 Peerings aus. Also so, wie das auch jeder andere Provider sonst auch macht und wie es im Internet auch eigentlich vorgesehen ist.

Man kann wirklich nur hoffen, dass möglichst viele Telekom-Kunden ihren Anschluss kündigen.
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[1.1] mannesmann antwortet auf Oetker
23.12.2020 21:21
Benutzer Oetker schrieb:
Benutzer Felixkruemel schrieb:


Versatel und Vodafone machen das ähnlich, nur scheinen die etwas weniger Geld zu wollen.

weil sie kein Tier 1 sind, sondern nur Tier 2 und noch weniger sind. ;-)

Entweder muss also jeder Dienst-Anbieter auf der Welt den teuren Telekom Traffic kaufen um auch für Telekom Kunden attraktiv zu sein, _oder_ die Telekom baut einfach mit dem Geld, was ihre Kunden ja jeden Monat dafür bezahlen, die TIER-1 Peerings aus. Also so, wie das auch jeder andere Provider sonst auch macht und wie es im Internet auch eigentlich vorgesehen ist.

Die Telekom ist doppelt selber Tier 1, sie selbst plus Sprint. Vielleicht sollten die niederen Provider endlich für Leistung zahlen.

Man kann wirklich nur hoffen, dass möglichst viele Telekom-Kunden ihren Anschluss kündigen.

Haha, sicher nicht. Und zu Vodafone (Tier 2) gehen, um sich mit mieser Bandbreite dank COAX plus miesem DS Liste zu ärgern?