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Minutentakt oder Sekundentakt - welcher ist besser?


19.07.2002 17:46 - Gestartet von doutdes
Dem Aufsatz von Teltarif über die 'Abrechnungsfallen' muss ich widersprechen. Die Abrechnungstakte der einzelnen Anbieter von Telekommunikation­sdienstleistungen werden darin überbewertet. In Wirklichkeit kommt es keineswegs auf die Höhe des Minutentarifes an, sondern auf das Verhältnis zwischen Minutentarif und Sekundentarif.

Welcher Tarif günstiger ist, lässt sich ohne weiteres berechnen. Entscheidend ist zweierlei:
Nach wie vielen Sekunden wird der Sekundentakt teurer als die ganze Minute des Minutentakts?
Nach wie vielen Minuten wird der Sekundentakt teurer als eine bezahlte, aber nicht genutzte Minute des Minutentakts.
Nennen wir den Sekundentakt S (im Beispiel 2,4 ct) und den Minutentakt M (im Beispiel 1,8 ct).

ad 1.: Nach so vielen Sekunden wird der Sekundentakt teurer als die ganze Minute des Minutentakts
M/(S/60)
Beispiel: 1,8/(2,4/60) = 1,8/0,04 = 45 Sekunden

Ergebnis: Eine Verbindung von 45 Sekunden würde jeweils 1,8 ct kosten. Für alle Verbindungen unter 45 Sekunden wäre der Sekundentakt günstiger. Je kleiner das Ergebnis, desto eher wäre der Minutentakt zu empfehlen.

ad 2.: Nach so vielen Minuten wird der Sekundentakt teurer als eine zusätzliche, nicht ausgenutzte Minute des Minutentakts
M/(S-M)
Beispiel: 1,8/(2,4-1,8) = 1,8/0,6 = 3 Minuten

Ergebnis: Eine 3-minütige Verbindung mit dem Sekundentakt würde 7,2 ct kosten (3*2,4), eine Verbindung von knapp über 3 Minuten mit dem Minutentakt auch nur 7,2 ct (4*1,8). Für alle Verbindungen von 3 Minuten an wäre der Minutentakt die bessere Alternative, weil sich eine zusätzlich bezahlte, aber nicht genutzte Minute des Minutentakts durch das günstigere Entgelt amortisiert hätte.

Die Formeln lassen sich leicht für andere Abrechnungsformen modifizieren, um zu berechnen, nach welcher Verbindungsdauer sich längere Abrechnungstakte, Einheiten oder Einwahlentgelte amortisieren.
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[1] hdontour antwortet auf doutdes
20.07.2002 12:00
Benutzer doutdes schrieb:
Dem Aufsatz von Teltarif über die 'Abrechnungsfallen' muss ich widersprechen. Die Abrechnungstakte der einzelnen Anbieter von Telekommunikation­sdienstleistungen werden darin überbewertet. In Wirklichkeit kommt es keineswegs auf die Höhe des Minutentarifes an, sondern auf das Verhältnis zwischen Minutentarif und Sekundentarif.

Welcher Tarif günstiger ist, lässt sich ohne weiteres berechnen. Entscheidend ist zweierlei:
Nach wie vielen Sekunden wird der Sekundentakt teurer als die ganze Minute des Minutentakts? Nach wie vielen Minuten wird der Sekundentakt teurer als eine bezahlte, aber nicht genutzte Minute des Minutentakts. Nennen wir den Sekundentakt S (im Beispiel 2,4 ct) und den Minutentakt M (im Beispiel 1,8 ct).

ad 1.: Nach so vielen Sekunden wird der Sekundentakt teurer als die ganze Minute des Minutentakts
M/(S/60)
Beispiel: 1,8/(2,4/60) = 1,8/0,04 = 45 Sekunden

Ergebnis: Eine Verbindung von 45 Sekunden würde jeweils 1,8 ct kosten. Für alle Verbindungen unter 45 Sekunden wäre der Sekundentakt günstiger. Je kleiner das Ergebnis, desto eher wäre der Minutentakt zu empfehlen.

ad 2.: Nach so vielen Minuten wird der Sekundentakt teurer als eine zusätzliche, nicht ausgenutzte Minute des Minutentakts M/(S-M)
Beispiel: 1,8/(2,4-1,8) = 1,8/0,6 = 3 Minuten

Ergebnis: Eine 3-minütige Verbindung mit dem Sekundentakt würde 7,2 ct kosten (3*2,4), eine Verbindung von knapp über 3 Minuten mit dem Minutentakt auch nur 7,2 ct (4*1,8). Für alle Verbindungen von 3 Minuten an wäre der Minutentakt die bessere Alternative, weil sich eine zusätzlich bezahlte, aber nicht genutzte Minute des Minutentakts durch das günstigere Entgelt amortisiert hätte.

Die Formeln lassen sich leicht für andere Abrechnungsformen modifizieren, um zu berechnen, nach welcher Verbindungsdauer sich längere Abrechnungstakte, Einheiten oder Einwahlentgelte amortisieren.

Eines hast Du nur "vergessen":
Bei Minutenpreisen von 1 - 3 cent / min ist das fast "Jacke wie Hose" ob 60/60 oder 1/1.

Aber bei Minutenpreisen von 20 cent oder mehr, wo man dann 10 min oder mehr telephonieren muß um den gleichen Preis für 60/60 zu 1/1 zu erreichen gibt es wohl nur eine vernünftige Entscheidung:
Sekundentakt.

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[1.1] Keks antwortet auf hdontour
20.07.2002 19:51
Benutzer hdontour schrieb:
Eines hast Du nur "vergessen": Bei Minutenpreisen von 1 - 3 cent / min ist das fast "Jacke wie Hose" ob 60/60 oder 1/1.

Gut erkannt! Am Ende des Gesprächs wird doch ohnehin meist auf ganze Cent gerundet.

Aber bei Minutenpreisen von 20 cent oder mehr, wo man dann 10 min oder mehr telephonieren muß um den gleichen Preis für 60/60 zu 1/1 zu erreichen gibt es wohl nur eine vernünftige Entscheidung: Sekundentakt.

ACK!

Liebe Grüße, Keks.
blitztarif.de
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[1.2] CHEFE antwortet auf hdontour
22.07.2002 12:12
Aber bei Minutenpreisen von 20 cent oder mehr, wo man dann 10 min oder mehr telephonieren muß um den gleichen Preis für 60/60 zu 1/1 zu erreichen gibt es wohl nur eine vernünftige Entscheidung:
Sekundentakt.

Genau. Vorallem wenn die latente Gefahr eines Anrufbeantworters besteht.