Thread
Menü

Einfach so verlängern?


25.03.2021 14:06 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 25.03.2021 14:15
Die 3 Netzbetreiber argumentieren so, als gehöre ihnen das Land auf immer. Sicher, sie haben hohe Investitionen gemacht, aber immer auf der Basis der Vergabe der Lizenzen auf Zeit.

In 2 Jahren werden die 800 MHz Frequenzen neu vergeben und sicher versteigert. Es gibt mehr Interessenten als Spektrum.

Die 3 Netzbetreiber wollen unbedingt ihre Investitionen behalten und brauchen die Frequenz. Es stehen aber nur 30 MHz zu Verfügung.

Der neue MNO Drillisch braucht aber unbedingt Low-Band. Mit 2600 MHz und 3500 MHz werden sie nie auf Fläche kommen.

Das wird ein Gemetzel werden und 2 Anbieter müssen wohl mit 5 MHz nach Hause gehen, was zu wenig zu leben und zu teuer zum sterben ist. Sie könnten aber überlegen ihre 2 x 5 MHz über Sharing zusammenzulegen, was neuerdings nicht mehr unerwünscht ist.

Aber wie das fairer verteilen? Nur weil sie schon 20 Jahre da sind, ist kein Argument für die Ewigkeit. Der vierte Anbieter muss auch eine Chance bekommen.

Ich weiß, Versteigerungen klingen sehr nach neoliberaler Schule. Gut möglich, dass es dabei auch ökonomisch zu Fehlallokationen kommt. Das was 2000 als die Einnahmen nicht in die Digitalisierung gesteckt wurden sondern in die Rente.

Da liegt der Hund begraben. Wenn das Geld z.B. für den Ausbau unentschlossener Funklöcher, die der Markt nicht schließt, verwendet wird, kann es auch sinnvoll sein. Es hängt also davon ab, was man damit macht.

Ansonsten repetiert Henning gebietsmühlenartig die Argumentation der Telkos. Netz so schlecht oder Preise so teuer, weil Lizenz so teuer. Wenn man ins Ausland schaut, trifft das aber nicht ganz zu.

Die legendäre UMTS-Versteigerung 2000 war teuer, LTE danach in den Folgejahren dagegen relativ preiswert (im Vergleich zu vielen anderen Ländern). 5G ist wieder bei uns ziemlich teuer weggegangen, aber nicht so exzessive.

Der neue Umstand ist aber, dass lokal und auch national Abkommen geschlossen werden können, wonach Anbieter A bei Anbieter B roamt. Generell ginge auch MORAN- oder MOCN-Sharing. Es ist ja nicht so, dass das gesamte Spektrum ausgelastet wäre und wenn Drillisch aufs Land will, wird das lange noch nur über Telefonica laufen.

Darum liegt es auch an den Anbietern. Auf dem deutschen Markt herrschen Friedhofsruhe im Wettbewerb bei üppigen Gewinnen. Nur alle paar Jahre springen die MNO in den Wettbewerbsmodus, wenn es darum geht, Frequenzen zu sichern.
Menü
[1] hrgajek antwortet auf wolfbln
25.03.2021 16:13
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
Die 3 Netzbetreiber argumentieren so, als gehöre ihnen das Land auf immer. Sicher, sie haben hohe Investitionen gemacht, aber immer auf der Basis der Vergabe der Lizenzen auf Zeit.

Mir fehlt ein Mechanismus, der den Ausbau beschleunigt und die Netzbetreiber sanktioniert (= "bestraft") wenn sie nicht bauen.

Maximal teure Lizenzen lösen das Problem nicht.

Die 3 Netzbetreiber wollen unbedingt ihre Investitionen behalten und brauchen die Frequenz. Es stehen aber nur 30 MHz zu Verfügung.

Da müsste es andere Lösungen geben. Aber eine Freigabe von LTE600 hat BNetzA-Chef Homann schon eine Absage erteilt.

Würden viel mehr Standorte gebaut, müssten die wenigen Frequenzen sogar reichen. IMHO.

Und @Wolfbln - im übrigen hätte ich frei nach Marcus Porcius Cato den Älteren, keine vierte Lizenz ausgeschrieben :-)

Just my 0,02 Euro :-)