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reißerische Artikel - Möglichkeiten zur Aktivität


20.04.2021 13:27 - Gestartet von hjm82
Hallo,

die einseitige Art der reißerischen Berichterstattung und die irgendwie durchklingende "Schadenfreude" bei jeder Beschränkung klassischer Empfangstechnik empfinde ich als katastrophal für ein redaktionelles Angebot.

Aus meiner Sicht müßte es keinen Grabenkampf geben, wenn man nicht "Alternativlosigkeit" wollen würde, sondern akzeptieren, daß es mehrere Übertragungswege gibt, und die berechtigt sind mit individuellen Vor- und Nachteilen.

Ich wäre kein DAB-Gegner, wenn dieses Vehikel nicht seit den 90er-Jahren (damals noch ohne "+") als Drohung zur Beschneidung/Abschaffung jedes anderen Übertragungsmediums genutzt werden würde. Das wird es aber leider, so bin ich indirekt DAB-Gegener. Eigentlich bin ich Befürworter von UKW - aus Gründen von Klang, Echtzeitfähigkeit, Nachhaltigkeit und vielem mehr.

Statt zu lamentieren, schlage ich Aktivität und Kommunikation vor - gegen "Zwangsmaßnahmen", die die Empfangswege bestimmen sollen.

Schon länger hatte ich mal noch den Versuch einer kleinen Initiative gestartet - leider gingen da mal auf der Plattform die schon über 1000 Stimmen verloren, so daß es nochmal bei 0 anfing. Wer mag - mitmachen!

https://weact.campact.de/petitions/ukw-radio-erhalten-letztes-echtzeitmedium-und-allgemein-verfugbare-rundfunktechnik

Zeitgleich hat die ARD wieder aktuell eine Kampagne "wir sind Deins". Hier könnte man einen Hebel ansetzen und sagen, wenn dem so ist, dann stellt doch bitte auch alle Wege zur Verfügung, die gewünscht werden!

Auch hinsichtlich Radios sind hier Initiativen möglich, z.B. den Herstellern zu sagen, daß man Interesse an reinen UKW/MW/sonstwas-Radios hat. Es ist ja auch möglich, z.B. ein reines Funkgerät (z.B. CB / PMR / ...) zu kaufen, ohne daß das gleichzeitig Mobilfunk empfangen können muß. Auch wenn jeder Vergleich etwas hinken mag, ist es dennoch ein Argument für eine Hinterfragung.

Jedes verkaufte DAB-fähige Gerät wird in den Statistiken Wasser auf die Mühlen der "Abschaltungswütigen" sein.
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[1] HabeHandy antwortet auf hjm82
21.04.2021 07:43
Benutzer hjm82 schrieb:

Auch hinsichtlich Radios sind hier Initiativen möglich, z.B. den Herstellern zu sagen, daß man Interesse an reinen UKW/MW/sonstwas-Radios hat.
Seit Chip-Receiver verbaut werden sind die Mehrkosten für DAB+ für den Hersteller nicht mehr relevant, daher lohnen reine Analog-Empfänger nicht mehr deren Zielgruppe mit den UKW-Abschaltungen immer kleiner wird nicht mehr.

Zudem wird es durch steigende Stromkosten und sinkende Werbeeinnahmen immer schwerer das sauteure UKW-Netz zu betreiben. DAB+ ist dank geringere Kosten (für den Betreiber) die einzige Möglichkeit zumindest länger zu überleben.
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[2] Deine Argumente interessieren aber kaum jemanden
cintema antwortet auf hjm82
13.08.2021 13:31
Wen interessiert beim mobilen Radioempfang der Klang oder die Echtzeitfähigkeit.
Wenn Du so eine Petition machst, dann doch bitte auf diese Punkte konzentrieren:
- ubiquitäre Verfügbarkeit der Empfänger - und zwar mehrere in jedem Haushalt, im Auto, viele Handys etc.
- und damit unverzichtbar als Notfallreserve (bei Ausfall der Telekommunikationsnetze im Katastrophenfall, wie jetzt zuletzt im Ahrtal, könnte die Bevölkerung mittels DAB nicht gewarnt/informiert werden, da die entsprechenden Empfangsgeräte nicht verbreitet sind, und auch nie verbreitet sein werden da...
- DAB+ ist obsolet - die Broadcastfähigkeit des 5G-Standards bietet eine qualitativ höherwertige Möglichkeit, Audio zu senden. Außerdem verliert der lineare Broadcast im Vergleich zu personifizierten Streams ähnlich wie beim Fernsehen vs. Netflix und Co. immer weiter an Bedeutung. Würde UKW in ein paar Jahren abgeschaltet, besteht wohl für kaum jemanden der Bedarf, einen DAB-Empfänger anzuschaffen, da Streams und 5G mit den gängigen Handys und PCs ohnehin empfangen werden können, ohne Hardwarekosten.
- Eine UKW-Abschaltung würde Millionen von Rundfunkempfängern zu Sondermüll deklarieren. Bei vielen Menschen stehen noch 20 oder 30 Jahre Empfänger in der Küche oder im Badezimmer, die dann nicht mehr funktionieren würden.
- Die Reichweite von DAB ist im Vergleich zu UKW ebenfals geringer. Schlecht für den Notfall.

Damit ist DAB(+) faktisch tot, denn es wird durch die Entwicklung (5G) überholt und hat keine Chance mehr, einen relevanten Marktanteil zu erreichen, da private Anbieter die Lizenzkosten scheuen werden und lieber das günstigere 5G über die Netzbetreiber nutzen werden.
Technisch hat DAB nicht die Reife, als Notfallreserve langfristig Bestand zu haben.
Die Betriebskosten werden sich im Vergleich zu UKW vervielfachen, da die Privatsender von der digitalen DAB-Plattform eher zu 5G abwandern werden.