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Die schaden sich selbst


29.07.2002 12:23 - Gestartet von peggy
Wer mit Bilanzbetrug versucht, die Börsenkurse zu schönen, schadet sich doch selbst. Das kurzfristige Strohfeuer, das die falschen Zahlen erzeugt haben, ist durch das kaputtgeschlagene Vertrauen mehr als rückgängig gemacht.

Meine Meinung: das wird eine richtige Krise werden. Die Unternehmen mit ihren falschen Zahlen - jetzt kommt alles ans Licht.

Wer will denn da noch Aktien kaufen, wenn man die Katze im Sack kauft? Da ist ja sogar Lotto spielen sicherer (gibt da ja Systemscheine, die versprechen eine höhere Gewinnchance als die derzeitige Börse ;-)).

Peggy
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[1] guidod antwortet auf peggy
29.07.2002 17:32
Benutzer peggy schrieb:

Wer will denn da noch Aktien kaufen, wenn man die Katze im Sack kauft? Da ist ja sogar Lotto spielen sicherer (gibt da ja Systemscheine, die versprechen eine höhere Gewinnchance als die derzeitige Börse ;-)).


ein besonderes problem ist, dass viele amerikaner ihre ersparnisse (und altersvorsorge) in aktien haben. Da das vertrauen fehlt, es handle sich nur um eine 'kursdelle', kann dies nachhaltige auswirkung auf die us-wirtschaft haben.

Durch die staendig neu aufgedeckten finanzskandale wird nun offenbar, dass alle firmen ihre bilanzen zu allen zeiten je nach geschmack berechnet haben - das ist jedem boersenprofi bekannt, dem einfach aktienhalter jedoch bisher nicht. In den jetzt bekanntgewordenen faellen, wird halt beim bilanzschoenen nur der legale rahmen verlassen, gemacht wurde es schon immer.

In amerika spricht man mittlerweile offen davon, dass die jahrzehnte kommunistischer propaganda dem vertrauen in den freien kapitalismus kaum geschadet haben im vergleich mit den zweifeln die jetzt entstehen. Auch ein grinsender praesident an der NYSE kann dem nicht abhelfen, ist er doch bekanntlich selbst mal wegen mauschelein angeklagt gewesen, und sein vize noch aktuell verwickelt.

Es ist also nicht nur so, dass die unternehmen nur sich selbst schaden, der derzeitige umfang stellt das amerikanische wirtschaftsprinzip insgesamt infrage, weshalb auch staatliche und private behoerden so hart dagegen vorgehen, wo noch vor kurzer zeit die devise vorherrschte, die dinge moeglichst schnell unter den teppich zu kehren. Wo das alles mal endet, ist noch nicht abzusehen, wie auch diese meldung deutlich zeigt.

beste gruesse, guido