Benutzer franskeijer schrieb:
Ähm, wenn das Angebot vom ADAC fortgeführt werden wird, dann ist das doch kein "AUS FÜR KREDITKARTE VON [...] ADAC"
Exakt mein erster Gedanke. Wobei nicht ganz richtig, mein erster Gedanke war dass es sich um einen Fake Artikel handeln würde, da ich die Hintergründe, die der Artikel dann durchaus korrekt erläutert, bereits im Vorfeld kannte.
Es spricht sicherlich nicht für die Qualität eines Mediums, wenn es sich solche Clickbait Artikel bedienen muss.
Aber zum Thema. Die ADAC Kreditkarten werden weitergeführt werden. Und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit werden auch die Amazon Kreditkarten weitergeführt werden. Beides natürlich bei einer neuen Bank, die noch gefunden werden muss. Ob sich dann die Konditionen ändern und in welchem Umfang, das vermag zu diesem Zeitpunkt niemand zu sagen.
Damit wird es wahrscheinlich, dass die LBB aufhört zu existieren. Ich die LBB betreute bisher Großkunden. Das waren vor allem der ADAC und Amazon. Viel mehr anderes Geschäft hat die LBB nicht. Die Sparkassen Holding, zu der die LBB gehört, existiert natürlich weiter. Die LBB ist nur ein Bestandteil von etlichen in der Sparkassen Holding.
Über die Ursachen kann man nur spekulieren. In der Vergangenheit hat die LBB durchblicken lassen, dass Amazon eventuell die Provisionsforderungen erhöht hat. Sprich die LBB musste einen größeren Anteil ihrer Provisionserlöse aus dem Kreditkartengeschäft an Amazon abführen, sofern diese Informationen stimmen.. Ob etwas ähnliches auch beim ADAC geschah, davon habe ich bisher nichts gehört.
So genanntes Co-Branding, also die banktechnische Verwaltung von Kreditkarten andere Unternehmen, wie Amazon oder ADAC, ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Einerseits bringt es viele Kunden an Bord. Und mit den Kunden kommen Provisionserlöse. Andererseits muss auch ein nicht unerhebliche Teil dieser Provisionserlöse wieder abgeführt werden an den Namensgeber der jeweiligen Kreditkarten. Die Bank muss ich die Erlöse also mit jemandem anderen teilen.
Durch die Kundenbindungsprogramme der Anbieter, Cashback beim ADAC oder ein Punkte Cashback System bei Amazon, sinken allerdings auch höhere Umsätze pro Kunde. Das wiederum führt zu hören Provisionserlösen.
Das Ganze ist es relativ komplex. Und wenn die Bank nicht aufpasst wird es irgendwann zum Minusgeschäft. Und zumindest aus dem Bauch heraus würde ich jetzt bei Sparkassen, und die LBB ist eine Sparkasse, jetzt nicht unbedingt die höchste Innovationskraft erwarten. Oder anders ausgedrückt, dass hier ein Minusgeschäft entsteht, ist vielleicht doch etwas wahrscheinlicher als bei Privatbanken.
Gerade das relativ aggressive Werben der LBB bei der Amazon Kreditkarte für extrem kostspielige, sprich sehr zinshohe Angebote, lässt vermuten, dass hier die Gewinnmargen doch deutlich unter den Erwartungen zurückblieben.
Wer es nicht kennt, die Amazon Kreditkarte ist eine echte Kreditkarte. In der Standard Einstellung wird eben nicht einmal im Monat der volle Betrag vom zugeordneten Girokonto abgebucht und die Kreditkarte ausgeglichen. Die Standard Einstellung ist, dass nur ein Teil des Saldos zurückgezahlt wird und der andere mit etwa um die 14 % verzinst wird. Das ist in der jetzigen Zeit ein enorm hohe Zins.