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Henne-Ei-Problem


13.12.2021 14:36 - Gestartet von problembaer2000
Wenn ich sehe wie viele in meinem Bekanntenpreis mit entweder "3GB für nur 8€ bei Aldi Talk" zufrieden sind, weil es sich ja "bequem an der Supermarktkasse aufladen" lässt. Oder die anderen die 35-40€ für einen nutzlosen Uralt-Tarif zahlen und immer wieder für 24 Monate verlängern, um sich diebisch über das neue "nagelneue Smartphone aus der Vertragsverlängerung" (= untere Mittelklasse, oder Topmodell Richtung Supportende) zu freuen, dann scheint mir das Problem doch etwas vielschichtiger.
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[1] Bjoern_Koenig antwortet auf problembaer2000
13.12.2021 15:00
Hallo,

selbstverständlich gibt es immer noch genügend Nutzer, die keinen Unlimited-Tarif brauchen/wollen. Oder aus welchen Gründen auch immer keine Tarife vergleichen und lieber ihren bestehenden Vertrag verlängern.

Auf der anderen Seite gibt es ebenso sehr viele Nutzer, die gerne einen solchen Tarif buchen würden. Und für diese Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren bei den Preisen im Großen und Ganzen nicht viel geändert. Freenet Funk ist mit rund 30 Euro abseits von zeitlich begrenzten Aktionstarifen nach wie vor die Untergrenze, in der Regel wird es bei den Netzbetreibern mit 40 bis 90 Euro deutlich teurer und selbst dann muss man teilweise noch mit Geschwindigkeitsdrosseln oder Einschränkungen bei der Nutzung im Ausland rechnen.

Viele Grüße
Björn König (teltarif.de)



Benutzer problembaer2000 schrieb:
Wenn ich sehe wie viele in meinem Bekanntenpreis mit entweder "3GB für nur 8€ bei Aldi Talk" zufrieden sind, weil es sich ja "bequem an der Supermarktkasse aufladen" lässt. Oder die anderen die 35-40€ für einen nutzlosen Uralt-Tarif zahlen und immer wieder für 24 Monate verlängern, um sich diebisch über das neue "nagelneue Smartphone aus der Vertragsverlängerung" (= untere Mittelklasse, oder Topmodell Richtung Supportende) zu freuen, dann scheint mir das Problem doch etwas
vielschichtiger.
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[1.1] problembaer2000 antwortet auf Bjoern_Koenig
13.12.2021 15:46
Dass das Angebot an modernen leistungsfähigen Tarifen zu gering ist, stimme ich vollkommen zu. Worauf ich hinaus wollte ist aber, dass es bis zu einem gewissen Grad eben auch politisch gewollt ist ("Indonätt, Neuland, Highspeedwahn. etc.). Warum sollen die Leute mehr nutzen, wenn ihnen der Bedarf dauernd von oben kleingeredet, oder sogar gänzlich negiert wird? Und welcher Anbieter hat dann ein Interesse ein Angebot zu schaffen, worauf es es (erstmal) kaum Nachfrage gibt? Ich habe zur Jahrtausendwende den (damals innovativen wie günstigen) Mobilfunkmarkt in Österreich schätzen gelernt, aber bei uns in Deutschland sehen die Klassenzimmer überwiegend selbst im 2. Coronajahr noch so technikarm aus wie vor 30 Jahren.
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[1.1.1] Bjoern_Koenig antwortet auf problembaer2000
13.12.2021 15:57
Hallo,

ob es politisch gewollt ist, dass Kunden weniger Daten verbrauchen, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Man kann aber sicher sagen, dass den bestehenden Netzbetreibern Telekom, Vodafone und Telefónica mit Wegfall eines vierten Netzbetreibers auf Kosten der Verbraucher politisch und auf Regulierungsebene zu weit entgegenkommen wurde. Auch die EU war diesbezüglich keine große Hilfe (Stichwort National Roaming).

Hier hätte es schon seit Jahren mehr Wettbewerb geben müssen. Dieser Fehler wird nun mit 1&1 zwar wieder "ausgebügelt", allerdings m.E. deutlich zu spät. Nicht zuletzt werden dem neuen Netzbetreiber auch mit Blick auf eine weitere künftige Frequenzzuteilung wieder Steine in den Weg gerollt.

Viele Grüße
Björn König (teltarif.de)


Benutzer problembaer2000 schrieb:
Dass das Angebot an modernen leistungsfähigen Tarifen zu gering ist, stimme ich vollkommen zu. Worauf ich hinaus wollte ist aber, dass es bis zu einem gewissen Grad eben auch politisch gewollt ist ("Indonätt, Neuland, Highspeedwahn. etc.). Warum sollen die Leute mehr nutzen, wenn ihnen der Bedarf dauernd von oben kleingeredet, oder sogar gänzlich negiert wird? Und welcher Anbieter hat dann ein Interesse ein Angebot zu schaffen, worauf es es (erstmal) kaum Nachfrage gibt? Ich habe zur Jahrtausendwende den (damals innovativen wie günstigen) Mobilfunkmarkt in Österreich schätzen gelernt, aber bei uns in Deutschland sehen die Klassenzimmer überwiegend selbst im 2.
Coronajahr noch so technikarm aus wie vor 30 Jahren.
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[1.1.1.1] problembaer2000 antwortet auf Bjoern_Koenig
13.12.2021 16:11
Benutzer Bjoern_Koenig schrieb:

ob es politisch gewollt ist, dass Kunden weniger Daten verbrauchen, halte ich eher für unwahrscheinlich.

Allein bei Betrachtung des Budgets des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in DE in Richtung 10 Milliarden Euro(!), halte ich das für sehr wahrscheinlich. Es geht ja nicht um die Daten, sondern um die Dienste dahinter. Das was hier erst seit 2-3 Jahren halbwegs richtig funktioniert (mobile Mediennutzung, TV-Streaming, Bildtelefonie), war in Japan vor 15 Jahren schon kalter Kaffee (letzterer ist da übrigens auch besser).