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Telefonieren im TEE


15.01.2022 16:45 - Gestartet von tillyt
In den Sekretariatsabteilen der TEEs waren damals meines Wissens B-Netz Telefone verfügbar.

Der Anruf lief (laut "Anleitung" im Kursbuch) so ab: anhand des Kursbuchs feststellen wo sich der Zug gerade in etwa befindet. Je nach Ort eine bestimmte Vorwahl verwenden und jeder Zug hatte dann eine eigene Telefonnummer. Der Anruf kam im Sekretariatsabteil an, der Fahrgast wurde ausgerufen und konnte das Gespräch im Sekretariatsabteil führen.

Kann das jemand so bestätigen oder hat vielleicht mal so telefoniert? Ich habe nämlich die alten Kursbücher entsorgt und schreibe daher hier aus der Erinnerung.
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[1] hrgajek antwortet auf tillyt
15.01.2022 17:11
Hallo,

Benutzer tillyt schrieb:
In den Sekretariatsabteilen der TEEs waren damals meines Wissens B-Netz Telefone verfügbar.

Richtig. Die ersten ice Züge waren in dringenden Fällen per C-Netz erreichbar. Die Rufnummer stand in der Reiseinformation , die im Zug ausliegt.

Der Anruf lief (laut "Anleitung" im Kursbuch) so ab: anhand des Kursbuchs feststellen wo sich der Zug gerade in etwa befindet. Je nach Ort eine bestimmte Vorwahl verwenden und jeder Zug hatte dann eine eigene Telefonnummer. Der Anruf kam im Sekretariatsabteil an, der Fahrgast wurde ausgerufen und konnte das Gespräch im Sekretariatsabteil führen.

Genau so. Das Zugsekretariat im TEE nahm auch Diktate entgegen und leitete sie weiter - das dürfte was extra gekostet haben.

Gruß Henning Gajek (teltarif.de)
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[2] PeterR antwortet auf tillyt
15.01.2022 23:15
KKL - Kanäle kleiner Leistung - waren aber nur für den stationären Betrieb gedacht, bei 100 mW wäre die Verbindung sonst gleich wieder weggewesen;

Der "Nummernspeicher" aka. SIM war zu Beginn von einfacher Bauart und bestand aus gelöteten Verbindungen von Leiterbahnen.

Das konnte man natürlich auch dazu nutzen, in B-Netz Geräten mit manipulierten Nummernspeichern Gespräche auf Kosten anderer Teilnehmer zu führen.

Mit Einzug der EDV hat die Bundespost dann zumindest die Verwendung von abgeschalteten Rufnummern unterbunden, die Manipulation des Kennungsspeichers mit EPROM versucht zu erschweren - da aber auch die erste Generation B-Netz Geräte bis zur Abschaltung 1994 unterstützt wurden konnte man da nur mit drakonischen Strafen drohen.




Benutzer tillyt schrieb:
In den Sekretariatsabteilen der TEEs waren damals meines Wissens B-Netz Telefone verfügbar.

Der Anruf lief (laut "Anleitung" im Kursbuch) so ab: anhand des Kursbuchs feststellen wo sich der Zug gerade in etwa befindet. Je nach Ort eine bestimmte Vorwahl verwenden und jeder Zug hatte dann eine eigene Telefonnummer. Der Anruf kam im Sekretariatsabteil an, der Fahrgast wurde ausgerufen und konnte das Gespräch im Sekretariatsabteil führen.

Kann das jemand so bestätigen oder hat vielleicht mal so telefoniert? Ich habe nämlich die alten Kursbücher entsorgt und
schreibe daher hier aus der Erinnerung.
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[2.1] Cartouche antwortet auf PeterR
16.01.2022 23:14

einmal geändert am 16.01.2022 23:24
Benutzer PeterR schrieb:


Das konnte man natürlich auch dazu nutzen, in B-Netz Geräten mit manipulierten Nummernspeichern Gespräche auf Kosten anderer Teilnehmer zu führen.


Herrlich....Nostalgie....
Einen habe ixch auch noch: was kaum jemand wußte, weil es geheim bleiben sollte....Fangschaltungen waren in Zeiten der Drehwähler nur im Ortsnetz durchführbar.
Der kleine "Beistelltisch" mit dem Fanggerät konnte aus technischen Gründen nicht anders.
Erpressung: Anruf aus der Nachbarstadt, allet jut.... (naja...)
EDIT: ging wohl im Ferngespräch, aber nur, wenn das Gespräch für die erweiterte Fangschaltung lang genug war...
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[2.1.1] Fangschaltung im Festnetz
helmut-wk antwortet auf Cartouche
24.01.2022 12:32
Benutzer Cartouche schrieb:
EDIT: ging wohl im Ferngespräch, aber nur, wenn das Gespräch für die erweiterte Fangschaltung lang genug war...

Jepp.

Bei Ferngesprächen musste sich die Fangschaltung von Knoten zu Knoten "durchfragen", das dauerte bei jeden Knoten etwas, und wenns nicht gerade der Nachbarknoten im Nachbardorf o.ä. war, reichte das für ein knapp gehaltenes Gespräch.

War überall so, und ist denn auch entsprechend in alten Hollywoodfilmen zu sehen.

Heute wird ja die Telefonummer schon digital übermittelt, bevor der Angerufene den Hörer abnimmt ...