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Offene Standards sind die Lösung


18.04.2022 14:27 - Gestartet von gs33Z5JOQRCtwMfPGcp2
Es ist ziemlich absurd, dass als einzige Alternative zu "eine App pro Unternehmen" immer nur "ein Unternehmen, das Zugriff auf alle Konten kriegt" gesehen wird.

Das ist genauso absurd wie die Vorstellung, ich bräuchte, um von mehreren Unternehmen Briefe zu empfangen, mehrere Briefkästen. Und die einzige Alternative wäre, dass ich ein anderes Unternehmen beauftrage, all meine Post zu öffnen und dann in meinen einen Briefkasten zu werfen.

Die Lösung sind offene Standards. Es braucht schlicht standardisierte Formate und Protokolle, die es mir ermöglichen, mit Software meiner Wahl, die auf meinem eigenen Gerät läuft, auf die Daten und Dienstleistungen aller Finanzdienstleister zuzugreifen. Es ist schlicht Unsinn, dass es für diese Funktionalität erforderlich wäre, dass ich einer dritten Partei Zugriff auf meine Daten gebe.

Siehe auch, wenn auch etwas angestaubt, HBCI bzw. FinTS: Mit einer Client-Software meiner Wahl, kann ich die Umsätze und Kontostände aller meiner Konten bei Banken, die das Protokoll unterstützen, abrufen, und Aufträge erteilen.

Der einzige Grund, weshalb Banken davon abrücken, ist, dass es der Überwachung der Kunden, der Einblendung von Werbung, und dem Lock-In mit proprietären Erweiterungen im Wege steht - dass also der Kunde zuviel Kontrolle hat.

Die Vorstellung, dass Fortschritt darin besteht, alle unsere Daten irgendwelchen Unternehmen anzuvertrauen, die diese dann für uns speichern und verarbeiten, als ob unsere eigenen Geräte nicht zur Speicherung und Verarbeitung von Daten in der Lage wären, ist so ziemlich das kundenfeindlichste Narrativ, das Unternehmen der Gesellschaft derzeit unterzujubel versuchen.