Es braucht keine "Musikindustrie", die Künstlern zu ihrem Einkommen verhilft. Es hat und braucht die GEMA. Der Fluch der Digitalisierung der Musik liegt darin, daß immer mehr Leute Stücke vom gleich großen Kuchen abhaben wollen. Das siehst Du z.B. daran, daß gute Konzertkarten heute im 3-steligen Euro-Bereich liegen. Ein deutliches Zeichen dafür, daß die Einnnahmen breiter gestreut werden und der Künstler anders an seinen Batzen kommen muß.- Das große Wort vom Diebstahl halte ich für völlig überzogen. Allenfalls mag ich hier von "Ohrraub" sprechen, erzwungen durch das unlautere Geschäftsgebaren von Amazon & Co., die sich an kurzlebiger, immaterieller Ware bereichern und sogar selbst Schrott produzieren, um ihn als Silber zu verkaufen. Nur weil plötzlich mehr Leute an der gleichen Sache verdienen sollen, wird sie nicht wertvoller! Ihr Preis wird nur künstlich in die Höhe getrieben. Selbiges siehst Du im Sportbereich, z.B. der Fußball-Bundesliga. Mit welcher Berechtigung werden Traumgehälter gezahlt, Eintrittspreise für die Masse unerschwinglich und Fernsehzuschauer ausgeschlossen? Ich habe großes Verständnis für Märkte und Mechanismen, aber bei kulturellem Allgemeingut hört der Spaß für mich bei allem auf, das über die reine Kostendeckung hinausgeht.
Benutzer dirknb schrieb:
Benutzer Thomas Beh aus Enn schrieb:
Realität ist: Jedwede Musik ist kostenlos verfügbar - wenn man denn will und Zeit investiert.
Genau hier fängt es ja an: Diese Aussage an sich ist falsch. Die Musik, die "kostenlos" verfügbar war, war entweder keine 1:1-Kopie, sondern immer schlechter als das Original (siehe Analogkopie á la Kassettenrecorder) oder eigentlich illegal. Die Musikindustrie hat am Musikgeschäft sicher nicht nur rühmliche Anteile, aber ohne sie kommt auch bei den Urhebern und schöpfern nix an. Und genau hier liegt das Problem. Solange Musiknutzer nix zahlen, bekommen die Ersteller nix. Und das ist
Diebstahl.