zu spät, zu deutsch, zu irrelevant

Die App war eine gute Idee, wenn sie Pflicht gewesen wäre. Dass man sowas in Deutschland anonym gestaltet, fand ich gut und richtig. Dass man sie aber nicht verpflichtend als Einlasskontrolle und alleinige Testergebnis-Anzeige nutzte, machte ihre Nützlichkeit gleich kaputt. Zu wenige nutzten sie, weil man ja keinen Mehrwert davon hatte. Anfangs bekam man bei einer roten Warnung wenigstens einen kostenlosen PCR-Test (manchmal, schlecht kommuniziert), aber später nutzte sie zu gar nichts mehr.

Das Problem ist doch, dass sich kaum noch jemand testet und schon gar nicht bei Verdacht. Wenn ich Symptome habe, darf ich die Testcenter ja gar nicht betreten. Also testet man sich daheim selbst. Das Ergebnis ist nicht amtlich, niemand erfährt davon. Nur Trottel würden dann versuchen, das amtlich zu machen und auf Post vom Gesundheitsamt warten. Wozu sollte man das tun, das hat doch nur Nachteile? Und selbst wenn man wollte, mit Symptomen darf ich doch nirgends rein, ich könnte mich nicht einmal offiziell testen lassen.

Und nun zu den Tests. ich hatte inzwischen 3x COVID-19. Nur beim ersten Mal bekam ich einen PCR-Test. Der war positiv, alle Schnelltests waren negativ. Beim 2. Mal gab es keinen PCR-Test mehr, die Symptome waren aber eindeutig. Und einige Monate später waren die Antikörper-Werte noch so hoch, dass die Infektion klar war. Und nun hatte ich den Mist zum 3. Mal. Mit hohem AK-Titer mal wieder ohne positiven Schnelltest. Ich bleib ein paar Tage zuhause und gut ist. Wenn die App nun ermöglicht, dass ich selbst melden kann, könnte ich das tun. Aber was soll ich melden? Einen Verdacht? Und was sollen die Leute tun, die die Warnung dann bekommen? Mal ehrlich, die App hat sich überlebt. Ihren vollen Nutzen hatte sie durch die Freiwilligkeit nie und nun ist sie komplett nutzlos.