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Merkwürdige Gewichtung


29.11.2022 18:41 - Gestartet von trullibulli
Überragend ist die Telekom nur durch Tricks.

Mobilfunk hat bei vielen bereits das Festnetz ersetzt. Und wenn man die Indoorversorgung in Gebäuden einfließen ließe, wäre die Telekom weit abgeschlagen auf dem dritten Platz und in der Gesamtwertung wohl hinter Vodafone und eventuell gleichauf mit o2.

Mag ja sein, dass man mit der Telekom in jedem Dorf an der Milchkanne telefonieren kann, geht man aber ins Haus, hat man einen Balken im Schnitt.

Insofern ist dieser Test zwar aussagekräftig für Leute, die niemals in Gebäuden mobil telefonieren oder dort mobiles Internet nutzen. Das mag Anfang 2000 noch realistisch gewesen sein, aber 2022 wirkt der Test schon aus der Zeit gefallen bzw wie eine billige Werbemaßnahme für die Telekom.
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[1] niknuk antwortet auf trullibulli
29.11.2022 22:41

einmal geändert am 29.11.2022 22:43
Ich habe in Gebäuden meistens volle (4G-) Feldstärke, manchmal ist es ein Balken weniger. Zum Telefonieren reicht das dicke, und zumindest im eigenen Heim brauche ich das Netz auch für nichts anderes, denn dort steht - o Wunder - Festnetz und DSL mit 250 Mbit/s zur Verfügung, so dass die Netzqualität beim Mobilfunk zumindest für den Internetzugang auch auf dem Handy komplett irrelevant ist. Ich bin nämlich einer von denen, die Mobilfunk noch nicht als brauchbaren Festnetz-Ersatz ansehen, und leiste mir daher beides.

Mein Mobilfunk-Provider heißt übrigens O2. Und als die Telekom in unserem Neubau mit dem Festnetzanschluss nicht aus dem Quark kam, habe ich einen LTE-Router mit freenet Funk-Karte als Übergangslösung eingesetzt. Freenet Funk lief ebenfalls übers O2-Netz und kam hier indoor (!) stabil mit >100 Mbit/s an. Währenddessen kam Nachbars Telekom-Anschluss mit LTE-Hybrid kaum über 50 Mbit/s, und das obwohl dieser Anschluss mit "bis zu 300 Mbit/s" beworben wird. Soviel zum Thema "überragendes Netz".

Gruß

niknuk
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[1.1] wolfbln antwortet auf niknuk
29.11.2022 23:46

einmal geändert am 29.11.2022 23:57
Benutzer niknuk schrieb:
Ich habe in Gebäuden meistens volle (4G-) Feldstärke, manchmal ist es ein Balken weniger. Zum Telefonieren reicht das dicke, und zumindest im eigenen Heim brauche ich das Netz auch für nichts anderes, denn dort steht - o Wunder - Festnetz und DSL mit 250 Mbit/s zur Verfügung, so dass die Netzqualität beim Mobilfunk zumindest für den Internetzugang auch auf dem Handy komplett irrelevant ist. Ich bin nämlich einer von denen, die Mobilfunk noch nicht als brauchbaren Festnetz-Ersatz ansehen, und leiste mir daher beides.

Mein Mobilfunk-Provider heißt übrigens O2. Und als die Telekom in unserem Neubau mit dem Festnetzanschluss nicht aus dem Quark kam, habe ich einen LTE-Router mit freenet Funk-Karte als Übergangslösung eingesetzt. Freenet Funk lief ebenfalls übers O2-Netz und kam hier indoor (!) stabil mit >100 Mbit/s an.
Währenddessen kam Nachbars Telekom-Anschluss mit LTE-Hybrid kaum über 50 Mbit/s, und das obwohl dieser Anschluss mit "bis zu 300 Mbit/s" beworben wird. Soviel zum Thema "überragendes Netz".

Gruß

niknuk


Ihr habt ja beide recht. Die Telekom ist indoor schlechter, nicht immer und überall. Aber doch sehr häufig. Das kann man markttechnisch und technisch erklären. Die technische Erklärung ist das Fehlen von Lowband im LTE also den Frequenzen von 700 bis 900 MHz. Bei der Telekom geht es meist erst bei 1800 MHz los in Städten und im Midband kommt man nicht so gut durch dicke Wände.

Das führt zu ziemlich absurden Ergebnissen. Ständig bricht mein Stream im Lidl oder Kaufland ab, deren Filialen nun wirklich nicht massiv gebaut sind. Auch IKEA kann zu einer Herausforderung werden, wenn man die Großmutter verloren hat.

Damit kommen wir zur Frage, warum ist das so? Sicher hätte die Telekom auch Spektrum im Lowband, aber sie will die Kunden ja genau nicht davon überzeugen, das (und das bedeutet meist ihr) Festnetz zu ersetzen, sondern Mobilfunk als Add-on zusätzlich zu kaufen und dadurch diverse Kombi-Vorteile abzustauben. Dieser nervige Schwachpunkt ist daher vielleicht sogar gewollt.

Zurück zum Test. Wie soll umlaut/connect das genau feststellen? Indoor also meist in Gebäuden ist zumeist im Privatbesitz und man könnte ja da nicht einfach einen Walktest durch diverse Büros und Wohnungen machen. Die völlig widersinnige Abdeckungsvorschriften bezüglich Bevölkerung fordert ja gerade dort Netz, wo die "Haushalte" wohnen, aber nicht indoor, sondern draußen. D.h. auch in der Apotheke, beim Arzt, Friseur, im Supermarkt oder Fitnessstudio ist daher oft kein brauchbares Netz.

Die einzige Möglichkeit für connect wäre nur noch über App Tests und Crowdsourcing zu gehen. Solche Tests gibt es etwa von OpenSignal und andere. Connect ist noch der Test, der am meisten selbst misst. Über Crowdsourcing gibt es aber wieder andere Probleme, weil viele Handys halt nicht das ganze Netz wieder geben, sondern durch Technik oder Tarif limitiert sind.

Die Telekom kann nicht anders als den Test gewinnen. Sie hat auch ohne Mikrozellen viel mehr Basisstationen als die anderen. Daher hat sie mehr Orte exklusiv und ist an den meisten Orten auch schneller, zumindest outdoor.

Vodafone konnte knapp den zweiten Platz verteidigen. Das war nicht so ganz klar. Sie stehen regional sehr unterschiedlich. Und sie stehen oft auch in Städten ziemlich dünn. Dies und ihr bisher eher zurückhaltender 5G Ausbau hat das nochmal knapp werden lassen.

o2/Telefonica hat aufgeholt, ganz klar und kommt in vielen Städten und Regionen an Telekom oder zumindest Vodafone heran. Daneben gibt es aber auch überlastete Sender und Städte wie Frankfurt oder Regionen wie Brandenburg wo sie deutlich schlechter sind. Dennoch haben sie aufgeholt und bieten oft die günstigste Option, wenn vor Ort die Leistung stimmt.