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Hat der Lobbyismus wieder mal gewirkt ...


13.02.2023 14:06 - Gestartet von justii
Klar gibt es viele Menschen, die regelmäßig ihr Smartphone wechseln, weil sie immer eines der neuesten Modelle haben wollen. Allerdings ist das halt wenig nachhaltig und damit, auch wenn es nicht jeder hören mag, wenig vernünftig.
Das umso mehr, als die wenigsten ihre Handys und deren Technik wirklich in vollem Umfang nutzen. Für die Masse der Nutzer und deren Bedarf würde ihr aktuelles Gerät wohl viel, viel länger reichen als für nur zwei Jahre.
Und selbst wenn nicht, kann ein gut erhaltenes Gerät mindestens 1x, viel eher aber 2x oder sogar 3x weiter gegeben werden. Zumindest wenn der Akku herhält. Das ist aber leider in der Regel nicht der Fall. Ich selber habe gerade eines da liegen, das ein Top-Gerät ist aber kurz nach dem Erwerb begann es, sich bei 45% Akkuladung auszuschalten. Dann bei 50% .... schließlich bei 55% ..... Also wollte ich den Akku tauschen lassen. Die Kosten nicht unerheblich (ganz anders als früher, als man für 5.- bis 15.-EUR einen Akku kaufen und ihn selber tauschen konnte). Aber was für ein Wahnsinn passierte dann? Nach dem Einbau musste die Reparaturwerkstatt erkennen, dass das Gerät mit dem neuen Akku nicht mehr startete. Also Akku wieder ausbauen und zurück schicken, es lag ja vermeintlich am Akku. Doch auch der vorher geprüfte Ersatzakku brachte dem Gerät kein Leben zurück. Auf mehrfache Nachfrage endlich die Antwort vom Hersteller: Akkutausch/-reparatur nur über zugelassene Kooperationswerkstätten möglich. Nur diese haben die Möglichkeit, einen Ersatzakku so zu aktivieren, dass das Gerät wieder läuft. Eine Adresse wurde auch gleich mitgeliefert. Eine mehrfache Kostenvoranfrage dort blieb unbeantwortet - keine Reaktion. Also eine neue Kooperationswerkstatt angefragt, doch auch von dieser kam keine Antwort zur Kostenvoranfrage. Erst die dritte Kooperationswerkstatt lieferte einen Preis, der deutlich über dem aktuellen Gesamtwert des Gerätes lag und der dem vierfachen Preis entsprach, den meine erste Reparaturwerkstatt meines Vertrauens von mir verlangt hätte. Jetzt weiß ich auch, warum die anderen Kooperationswerkstätten den Preis vorab nicht nennen wollten sondern vermutlich erst nach dem Einsenden des Gerätes.
So eine Abzocke ist nur möglich, weil die Kunden ihre Akkus nicht mehr selbst tauschen können (und nicht mal mehr normale Handywerkstätten). So eine Abzocke führt dazu, dass an und für sich gute Geräte (6GB Arbeitsspeicher, 128GB Hauptspeicher usw) entsorgt werden müssen, weil die Reparatur künstlich so teuer gemacht wird, dass diese den aktuellen Wert übersteigt. Diese Abzockpolitik fördert natürlich den Absatz von Neugeräten. Allerdings war es das letzte Smartphone dieses Herstellers, dem ich schon mein allererstes Smartphone vor über 12 Jahren zu verdanken hatte. Ich war eigentlich überzeugt von der Marke, aber so .... Und die EU arbeitet solchen "Gaunereien" in die Hand. Na bravo!