Benutzer Kuch schrieb:
Hallo,
Benutzer wolfbln schrieb:
Ja das hSomkiatermuth geschickt eingefädelt. Der TEF-Kurs ist heute um 5% eingebrochen.
da sollte man sich noch nicht so sicher sein. In der Mitteilung von United Internet findet sich nämlich ein interessanter Satz: "Voraussetzung ist eine Verlängerung des von der BNetzA bis 31. Dezember 2023 ohnehin erlaubten Parallelbetriebs, den 1&1 noch heute beantragen wird."
Meine Frage: was ist, wenn die BNetzA das nicht verlängert? Eine Verlängerung würde ja gegen die 5G-Lizenzauflagen verstoßen. Die sehen nämlich irgendwann vor, dass das eigene 1&1-Netz alleine klarkommen muss (was momentan ja kaum absehbar ist). Der Deal ist also mit sehr heißer Nadel gestrickt - vor allem für den Fall, dass die BNetzA "nein" sagt und wie vereinbart ein selbständiges Netz fordert, das die Lizenzauflagen zum Ausbau erfüllt. Dommermuth hat keine Lizenz zum Deals schließen ersteigert, sondern eine Lizenz zum Netzaufbau.
Ja, das ist ein heikler Punkt. Sie gehen wohl davon aus, dass die BNetzA die Verlängerung durchwinkt.
Aber nehmen wir an, das tun sie nicht. Wäre das so schlimm? Dann müssten sie im Herbst diesen Jahres zunächst anfangen die Kunden von MNC 03 auf 23 umzuschalten also ins eigene Netz migrieren. Da steht das Vodafone Roaming noch nicht zur Verfügung. Das dauert aber bei 11,5 Mio Kunden.
Die MNC 23 Kunden bekommen dann also TEF-Roaming im nationalen Roamingvertrag der noch bis Juni 2025 läuft. Sie haben dann zwar zeitweise praktisch kein 5G. Das wäre nicht so ein Drama, da viele Drillisch Marken kein 5G beinhalten und so lange ein Sender von 1&1 im Land mit 5G funkt, können sie ihr 1&1 "Netz" noch mit "5G" vermarkten.
Dann kommt - wenn alles klappt - das Vodafone Roaming 2024 und sie switchen die Kunden dann einfach um. Irgendwann kann der Kunde sich nicht mehr ins o2 Netz einbuchen und nur noch Vodafone akzeptiert den 1&1 Kunden in seinen Netz.
Das haben wir im internationalen Roaming häufig dass die Partner gewechselt werden und ist beim Roaming eigentlich ziemlich nahtlos. Probleme gibt es nur, wo nur Vodafone oder o2 versorgen. Der Kunde hat nur Vertrag mit 1&1 oder der Untermarke, nicht mit dem Vodafone- oder dem o2-Netz und auch keinen Anspruch darauf.
Ich finde es eher heikel, ob bis 2025 alles unter Dach und Fach ist mit Vodafone. Da ist 1&1 was ihr Netz angeht manchmal sehr optimistisch unterwegs.
Wenn die 1&1 Kunden Glück haben, haben sie vielleicht eine Zeit lang 2 Netze zum roamen, wenn sie Pech haben, dann 2025 gar keins. Es bleibt spannend.
Telefónica Deutschland kann freiwerdende Netzkapazitäten für eigene Kunden sowie Kunden im Partnergeschäft nutzen."
Damit ist klar: Telefonica/o2 wird der Hauptverlierer beim Aufbau des 1&1-Netzes. Sie verlieren zuerst bis 2025 deren Kunden und dann auch noch das Roaming im Übergang nach 2025.
Ja, das klingt in der Tat so, wie wenn dann eine Totalverramschung des o2-Netzes einsetzen könnte. Da können sie alle ihre kürzlichen Preiserhöhungen schön wieder rückgängig machen.
Totalverramschung ist etwas übertrieben. Ich denke aber, es wird Druck auf die Preise machen. Es zeigt sich aber die alte Wahrheit, dass ein neues Netz hauptsächlich zu Lasten des alten Netzpartners geht. Das war in Italien zuletzt bei Iliad WindTre und wird in Deutschland bei 1&1 eben Telefonica sein. Für die ist es natürlich schlimm.
Spätestens heute sind sie in München nach den Höhenflügen der letzten Monate auf den harten Boden der Realität geknallt. Morgen kommt die Halbjahresbilanz von 1&1 raus und wir werden sehen, wieviel (an Neukunden und Umsatz) 1&1 und Co. wirklich zur Euphorie von Telefónica eigentlich beigetragen hat.
Alexander Kuch