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Was zur Hölle ist open RAN?


19.10.2023 02:19 - Gestartet von tosho
Ein ellenlanger Artikel, in dem nicht einmal das Wort, um das es geht, erklärt wird?
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[1] trauts antwortet auf tosho
19.10.2023 11:34
Benutzer tosho schrieb:
Ein ellenlanger Artikel, in dem nicht einmal das Wort, um das es geht, erklärt wird?

Das verrät auch https://de.wikipedia.org/wiki/Funkzugangsnetz nicht wirklich. Der Artikel beschreibt nur, was auf jedes Mobilfunknetz zutrifft.

RAN: Radio Access Network.

ist das daher nur ein Platzhalter für Bullshit-Bingo? Oder stecken dahinter besondere Frequenzbänder, Modulationsverfahren oder Protokolle?
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[1.1] hrgajek antwortet auf trauts
19.10.2023 12:46
Benutzer trauts schrieb:
Benutzer tosho schrieb:
Ein ellenlanger Artikel, in dem nicht einmal das Wort, um das es geht, erklärt wird?

Das verrät auch https://de.wikipedia.org/wiki/Funkzugangsnetz nicht wirklich. Der Artikel beschreibt nur, was auf jedes Mobilfunknetz zutrifft.

RAN: Radio Access Network.

ist das daher nur ein Platzhalter für Bullshit-Bingo? Oder stecken dahinter besondere Frequenzbänder, Modulationsverfahren oder Protokolle?

Dazu gibt es https://www.teltarif.de/tag/open-ran/

Also ich erklär es kurz:

Bisher braucht eine Basis-Station (Sender) eine Signalaufbereitung, die vom gleichen Hersteller wie der Sender sein muss, also von Huawei, Nokia, Ericsson oder ZTE als Beispiel.
Eine Mischung von Signalaufbereitung (BBU = Base-Band-Unit) von Hersteller A mit dem Sender (RRU - Remote Radio Unit) von Hersteller B geht nicht, weil das alles Spezial-Entwicklungen sind.

Bei Open RAN wird nun dieses System aufgebrochen. Es sollen Standard-Computer (aktuell X86 Basis, wie Dein Heim PC, geplant ARM-Chips wie Dein Android-Handy) verwendet werden und möglichst alle Details per Software abgefrühstückt werden.
Vorteil: Du kannst Hardware von A, B, C oder D kaufen und die Software muss drauf laufen. (So die Theorie)

Problem: Das muss erst einmal definiert und getestet werden. Es könnte günstiger sein, man kann schneller den Anbieter wechseln und hat somit keine Probleme mit "kritischen" Herstellern aus bestimmten Ländern.

Jetzt verständlicher?

Gruß Henning Gajek (teltarif.de)
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[1.1.1] trauts antwortet auf hrgajek
19.10.2023 12:51
Benutzer hrgajek schrieb:

Bisher braucht eine Basis-Station (Sender) eine Signalaufbereitung, die vom gleichen Hersteller wie der Sender sein muss, also von Huawei, Nokia, Ericsson oder ZTE als Beispiel.

Jetzt verständlicher?

Nicht wirklich. Das würde ja bedeuten, dass ein Samsung-Handy Signalaufbereitungshardware von Huawei, Ericsson, ZTE usw. im Gehäuse haben müsste, um in allen Ländern und Netzen nutzbar zu sein. Ist das so?

Ich dachte, dafür würde es einfach Standards geben, die man umsetzen müsste - oder ist das alles patentrechtlich vermurkst?

Und mit open-irgendwas würde man plötzlich auf die Nasenlänge Vorsprung verzichten wollen, die man sich ggf. fürstlich von anderen entlohnen lassen könnte? Warum halte ich das für Wunschdenken?
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[1.1.1.1] hrgajek antwortet auf trauts
19.10.2023 12:57
Hallo,

Benutzer trauts schrieb:
Jetzt verständlicher?

Nicht wirklich. Das würde ja bedeuten, dass ein Samsung-Handy Signalaufbereitungshardware von Huawei, Ericsson, ZTE usw. im Gehäuse haben müsste, um in allen Ländern und Netzen nutzbar zu sein. Ist das so?

Nein, zum glück nicht. Aus der Antenne kommt ein "genormtes" Signal nach 3GPP Standard (www.3gpp.org) raus. Wobei "genormt" noch Spielräume lässt, warum z.B. neue Dinge wie 5G-SA noch nicht mit jedem Handy funktionieren.

Ich dachte, dafür würde es einfach Standards geben, die man umsetzen müsste - oder ist das alles patentrechtlich vermurkst?

Die Hersteller haben auf der Schnittstelle zwischen Signalaufbereitung und Senderendstufe "Narrenfreiheit" und das natürlich genutzt, um ihre Produkte zu promoten, außerdem sind in den Geräten hochintegrierte Spezialchips, um das schneller und robuster zu machen. Die Technik von Huawei ist gut und günstig, aber die politische Frage ist, ob die chinesische Regierung einen Hintereingang zu den System hat, um mitzulauschen oder im Streitfall zu "stören".

Bei Open RAN könnte das auch so passieren, da besteht aber die Hoffnung, dass
bei vielen Mitspielern einer was "merkt" und Alarm schlägt.

Das neue Netz von 1&1 soll auf Basis von Open RAN funktionieren. Da die keine Altlasten mitschleppen müssen, könnte das irgendwann auch klappen.
Die etablierten T, VF und o2 müssen aber noch Altlasten ("Legacy") mitschleppen.

So das war jetzt viel Zeuch, lies einfach mit und stelle Fragen, wenn noch was unklar bleiben sollte :-)

Gruß Henning Gajek (Teltarif.de)

Und mit open-irgendwas würde man plötzlich auf die Nasenlänge Vorsprung verzichten wollen, die man sich ggf. fürstlich von anderen entlohnen lassen könnte? Warum halte ich das für
Wunschdenken?
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[1.1.2] tosho antwortet auf hrgajek
20.10.2023 00:25
Vielen Dank