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Weg mit dem Zwang!


18.10.2023 16:35 - Gestartet von ServoAntonio
einmal geändert am 18.10.2023 16:35
Selbst soll der Kunde entscheiden dürfen, für was er sein Geld ausgeben darf. Genauso dürfen dann die Öffentlichen-Rundfunkanstalten entscheiden, wie teuer es sein darf.
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[1] hrgajek antwortet auf ServoAntonio
18.10.2023 17:27
Benutzer ServoAntonio schrieb:
Selbst soll der Kunde entscheiden dürfen, für was er sein Geld ausgeben darf. Genauso dürfen dann die Öffentlichen-Rundfunkanstalten entscheiden, wie teuer es sein darf.

Die Gesamteinnahmen des Rundfunkbeitrags (aka GEZ) lagen 2022 bei rund 8.600 Mio. Euro (also 8,6 Milliarden)

Nehmen wir an, es wird irgendwann erlaubt, den Rundfunkbeitrag zu kündigen, dann bedeutet das: ARD/ZDF senden ab dann verschlüsselt (wer nix zahlt kann sie auch nicht mehr empfangen) und es könnten vielleicht 50% der Gebührenzahler kündigen. Bedeutet: Die verblieben 50 Prozent müssten über Nacht das doppelte bezahlen und dadurch werden weitere Nutzer kündigen.

Bleibt ein Bodensatz von Leuten, die das Programm interessiert. die dann das doppelte oder mehr bezahlen müssen.

Also werden die Verantwortlichen darüber nachdenken, wie sie das Programm attraktiver machen, um mehr zahlende Kunden zu bekommen.

Also wird es mehr bei ARD/ZDF Krachlederne Musikanten, Alptraum-Schiff oder Schmonzetten oder ultrateuren Lizenz-Sport geben ?
Oder wirklich Berichte und Dokumentationen über Dinge, die viele Unternehmen, Politiker etc. lieber nicht an die große Glocke hängen möchten?

Bei ARD/ZDF könnte man vieles ändern. Aber sobald das Solidarprinzip abgeschafft wird, gibt es ein Problem.

ARD/ZDF künftig aus Steuermitteln bezahlen? Wäre ne klare Sache, aber die Staatsferne ist dann ein anderes Thema. Und am Ende zahlen es auch wieder alle.
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[1.1] w64h885 antwortet auf hrgajek
18.10.2023 17:42
Benutzer hrgajek schrieb:
Nehmen wir an, es wird irgendwann erlaubt, den Rundfunkbeitrag zu kündigen, dann bedeutet das: ARD/ZDF senden ab dann verschlüsselt (wer nix zahlt kann sie auch nicht mehr empfangen) und es könnten vielleicht 50% der Gebührenzahler kündigen. Bedeutet: Die verblieben 50 Prozent müssten über Nacht das doppelte bezahlen und dadurch werden weitere Nutzer kündigen.

Mal abgesehen davon, dass die Zahl der Kündigungen natürlich reine Spekulation sind, frage ich mich gerade, wie du auf die Idee kommst, über Nacht müssten die verbleibenden 50 % doppelt so viel zahlen? Wenn irgendein Unternehmen in dieser Welt, auch ein jedes Medienunternehmen, die Hälfte seiner Zuschauer, Zuhörer und damit Kunden verliert, würden rigorose Sparmaßnahmen ergriffen werden. Wenn nur noch die Hälfte der bisherigen Kunden das produzierte Produkt haben möchten, dann muss man den Preis für dieses Produkt senken und/oder die Kosten .

Also werden die Verantwortlichen darüber nachdenken, wie sie das Programm attraktiver machen, um mehr zahlende Kunden zu bekommen.

Das und wie sie gegebenenfalls Kosten senken können. Ja, natürlich. Die Grundlage einer jeden funktionierenden Wirtschaft. Ich produziere das, wofür ich Kunden finde.

Also wird es mehr bei ARD/ZDF Krachlederne Musikanten, Alptraum-Schiff oder Schmonzetten oder ultrateuren Lizenz-Sport geben ?

Es wird davon mehr geben, wovon Zuschauer mehr sehen wollen. Und es wird davon weniger geben, wovon Zuschauer weniger sehen wollen. Das Einmaleins der Wirtschaft.

Oder wirklich Berichte und Dokumentationen über Dinge, die viele Unternehmen, Politiker etc. lieber nicht an die große Glocke hängen möchten?

Wenn Zuschauer dies sehen wollen, wird es davon auch genügend Angebote geben.

Bei ARD/ZDF könnte man vieles ändern. Aber sobald das Solidarprinzip abgeschafft wird, gibt es ein Problem.

Quatsch. Wirtschaft funktioniert seit Beginn der Menschheit exakt so. Jemand bietet etwas an, was ein anderer zum angebotenen Preis (egal ob Geld oder Tauschwaren) haben möchte. Bietet jemand an, wofür er keine Abnehmer zum angebotenen Preis findet, wird er entweder etwas an seinem Angebot beziehungsweise seinem Preis ändern müssen oder sehr schnell von der Bildfläche verschwinden.

ARD/ZDF künftig aus Steuermitteln bezahlen? Wäre ne klare Sache, aber die Staatsferne ist dann ein anderes Thema. Und am Ende zahlen es auch wieder alle.

Korrekt. Es kommt (bisher) aber auch noch niemand auf die Idee, Zeitungen, Zeitschriften oder Buchautoren aus Steuernmitteln zu bezahlen. Zeitungsverlage müssen sich durch ihre Leser finanzieren. Direkt durch den Preis beziehungsweise indirekt durch die Werbeeinnahmen. Auch ein Buchautor verkauft nur Bücher, die Leser lesen wollen. Ich bezahle nicht die Bücher, die du lesen möchtest. Und du bezahlst nicht die Zeitschriften, die mich interessieren. Du bezahlst auch nicht mein Auto, nur weil es sonst für mich zu teuer wäre. Und ich bezahle dir nicht dein Netflix Abo nur weil du dich sonst beschwerst, dass deine Filmauswahl zu gering ist. Und du wiederum bezahlst mir nicht mein Disney Abo, nur weil ich sonst schimpfe, dass ich keine Marvel Filme mehr sehen kann. Merkst du was?
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[1.2] tosho antwortet auf hrgajek
19.10.2023 01:57
Benutzer hrgajek schrieb:

ARD/ZDF künftig aus Steuermitteln bezahlen? Wäre ne klare Sache, aber die Staatsferne ist dann ein anderes Thema. Und am Ende zahlen es auch wieder alle.

Ja, dann zahlen alle. Allerdings zahlen dann auch die mehr, die mehr haben (was ich durchaus solidarisch fände).
Was die Staatsferne betrifft: Hast du dich mal schlau gemacht, wer da so in den Rundfunkräten usw. sitzt? Das sind ja auch heute schon fast alles Politiker. Die viel beschworene Staatsferne steht doch nur noch auf dem Papier.
Die Rundfunkkommission der Länder (die die Preise festlegen) besteht ausschließlich aus Politikern. Die können ja auch weiterhin den Preis festlegen; nur wird der dann eben nicht mehr von der GEZ eingetriegen, sondern aus Steuermitteln bezahlt.

Zu Tmhea "Weg mit dem Zwang": Ich halte den ÖR immer noch für wichtig. Wer sich nur mit Netflix und RTL2 mit leichter Kost berieseln lassen will kann das ja weiterhin tun. Aber im ÖR laufen (auch) Beiträge (vor alle kritische), die sonst nirgendwo laufen, und das finde ich wichtig. Kennste?, kennste? kennste? "Mario Barth deckt auf!" ist ja wohl kein Ersatz für seriöse Reportagen.
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[2] machtdochnichts antwortet auf ServoAntonio
19.10.2023 12:04
Benutzer ServoAntonio schrieb:
Selbst soll der Kunde entscheiden dürfen....

Hier fängt das Problem schon an.
Eigentlich geht es nicht um Kunden, sondern um Bürger.
Das ist schon ein Unterschied. Sollte es jedenfalls sein.

Der private Rundfunk hat Kunden.
Im ÖRR sind die Hörer (Gesamtmenge der Bürger) eigentlich die Chefs. Unabhängig davon, ob sie ihren durch hoheitliche Abgaben finanzierten Dienst auch nutzen.