Benutzer tha1212 schrieb:
Also nur mal zum rekapitulieren. 1&1 startet sein eigenes Netz. Dazu müssen alle Neukunden (und sukzessive die Bestandskunden) dann nicht mehr in den MVNO Vertrag mit o2, der 5G drin hatte (wenn der Tarif das beinhaltete), stattdessen in den National Roaming Vertrag mit o2, der bisher kein 5G inkludierte.
Das fehlende 5G war eines der Argumente von Dommermuth zur Scheidung von o2 und zu Wechsel zu Vodafone im Nationalen Roaming 2024 ff. Das andere war die Abrechnungsmethode. Damit ist also ein wesentliches Argument weggefallen.
o2 muss ziemlich die Panik bekommen haben über 40% ihrer Postpaidkunden zu verlieren und ihn dann doch noch 5G zu vernünftigen Konditionen angeboten haben. Denn jetzt kann er sein neues Netz von Anfang an ziemlich deutschlandweit mit 5G bewerben. Ansonsten hätte er nur 5G an 80 oder so Standorten und einem sehr kleinen Bereich. Das macht schon ziemlichen Unterschied.
Nun macht auch der Absatz im Artikel von der 1&1 Planung zunächst die 4G-Verträge zu migrieren keinen Sinn mehr. Das kann 1&1 so machen, aber die 4G-Verträge bekommen bisher kein 5G und das auch weiter nicht. Die 5G-Verträge können jetzt 5G durchgehend im Roaming bekommen, zunächst von o2, später von Vodafone - plus eigener Versorgung. Also ist es ziemlich egal, ob erst die 5G-Verträge migriert werden oder dann später. Die 5G Lücke wäre nur entstanden, wenn o2 kein 5G herausgerückt hätte, was sie ja vorhatten.
Das einzige was ich mich frage ist, was damit gemeint ist das O2 schrittweise die Vorleistungen zurückfährt - wird es zeitweise etwas ein "Übernetzt" geben, was noch weniger dem eigentlichen 1und1 entspricht und gerade Leute in dieser wechselphase ziemlich falsche Erwartungen weckt... Ich hätte es so verstanden so verstanden das ab Tag X sich die Karten ins Vodafonenetz buchen könne und spätestens am nächsten Tag nicht mehr ins O2-Netz... Generell ist fraglich ob wirklich jedem der sich im Dezember von einem Angebot fangen lässt klar ist, das er mitte des nächsten Jahres in einem Vertrag hängt mit dem er in den A. gekniffen sein könnte - das ist doch für viele gar nicht absehbar...
Nee. Das läuft etwas anders. 1&1 muss alle Bestandskunden von MNC 03 auf MNC 23 migrieren. Das ist quasi wie eine Portierung, wenn man den Anbieter wechselt. Die meisten können automatisch umgeschaltet werden über die SIM die praktisch ihre Identität wechselt von einer Telefonica in eine 1&1 SIM.
Die Schnittstelle die das macht, kann aber nur eine begrenzte Anzahl Kunden portieren. 1&1 hat gerade 12 Mio Mobilfunkkunden. Das wird Monate dauern, vielleicht über ein Jahr. Das ist gemeint, dass diese Vorleistungen sukzessive abgebaut werden. Bisher waren sie "Untermieter" bei MNC 03 Telefonica.
Die Vorleistungen die Telefonica für 1&1 erbringt ist nicht nur die Netzleistung, sondern auch ihr Auslandsroaming, Billing usw. Der "Untermieter 1&1" verkauft bisher nur o2 unter anderen Namen und eigener Werbung etc.
1&1 muss dann für die seine eigen Kunden im eigenen MNC 23 alles selbst machen, auch z.B. das Auslandsroaming und das komplette Billing. Nur die Netzleistung kommt erst noch von o2 (wo 1&1 nichts stehen hat, also fast durchgängig) und dann später von Vodafone.
Dagegen ist dieser Switch von o2 zu Vodafone als Roamingpartner einfach und ein separater Prozess. Irgendwann kann sich die 1&1 SIM nicht mehr bei o2 einbuchen, sondern nur noch bei Vodafone. Das ist wie im Ausland, wo bestimmte Netze gesperrt sind und andere gehen. Ob das von einem Tag auf den anderen gemacht wird, glaube ich auch nicht. 2024 soll Vodafone Roaming starten, die o2 Roamingverträge laufen bis 2025. Kann sein, dass es eine kurze Zeit lang parallel angeboten wird. Zu groß wäre sonst das Risiko, dass nicht alle Handys das mitbekommen und wechseln.
Das sind 2 Prozesse. Der erste ist technisch schwieriger, aber der Kunde sollte bestenfalls wenig davon mitbekommen. Der zweite ist technisch ziemlich simpel, aber der Kunde bekommt natürlich ganz neue Abdeckung, die besser oder schlechter sein kann bei Vodafone anstatt o2.