1&1 bekommt 5G-Roaming im Telefónica-Netz
Wie berichtet hat 1&1 angekündigt, ab dem 8. Dezember Smartphone-Tarife in seinem eigenen Mobilfunknetz anzubieten. In der Pressemitteilung zum Start für Handytarife im neuen "vierten Netz" versteckt findet sich die eigentliche Überraschung des Tages. Der Neueinsteiger unter den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern konnte sich nun doch mit Telefónica auf die Mitnutzung des 5G-Netzes von o2 verständigen. Der bestehende Vertrag für National Roaming sei um den Netzstandard 5G erweitert wurden.
National Roaming im 5G-Netz von o2
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Das bedeutet, dass 1&1 seinen Kunden im eigenen Netz vom Start weg eine großflächige 5G-Versorgung anbieten kann. Dieses fehlende Detail im Vertrag mit Telefónica war im Sommer der Hauptgrund für 1&1, sich mit Vodafone auf einen neuen National Roaming Vertrag zu einigen, der mittelfristig das Abkommen mit Telefónica ablösen soll. Dabei wird es ungeachtet der Roaming-Erweiterung offenbar bleiben. 1&1 spricht in der Mitteilung zum Start der Smartphone-Tarife im eigenen Netz von einer schrittweisen Verringerung der Vorleistungen im Telefónica-Netz.
5G-Roaming vom Start weg verfügbar
Angaben zu den neuen Vertragskonditionen zwischen 1&1 und Telefónica wurden nicht gemacht. Mit dem neuen Deal gelingt es 1&1, sich schon in der Startphase seines Handynetzes 5G-Roaming bei einem Wettbewerber zu sichern. Das dürfte die Attraktivität der eigenen Angebote steigern. Zudem dürfte es für den normalen Kunden kaum bis gar nicht mehr ersichtlich sein, ob er nun über das 1&1-Netz telefoniert und surft oder ob gerade auf National Roaming zurückgegriffen wird.
Schon jetzt zeigt 1&1 als Provider bzw. virtueller Netzbetreiber seinen eigenen Schriftzug auf dem Handy-Display an. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Kunde einen Vertrag im Vodafone- oder Telefónica-Netz abgeschlossen hat. Das dürfte bei den neuen Verträgen im "vierten Netz" genauso sein. Spannend wird, wie gut die Netzübergänge zwischen 1&1 und o2 - sowie später Vodafone - funktionieren werden.
Als o2 noch National Roaming im Netz der Deutschen Telekom genutzt hatte, wurden Handover zwischen den beiden Netzen eingepflegt - allerdings erst Jahre nach dem Start des Abkommens. Zudem war die Lösung nicht ganz einfach. Wenn das o2-Netz in weiteren Regionen verfügbar war, mussten diese Netzübergänge angepasst werden. Das wird bei 1&1 nicht anders sein, wenn das Netz weiter ausgebaut wird.
Wechsel des National Roaming Partners nicht unproblematisch
Kritisch könnte für manche Kunden perspektivisch der Wechsel des National Roaming Partners von 1&1 werden. Wo Telefónica gute LTE-Versorgung hat, ist Vodafone vielleicht nur mit GSM und EDGE oder überhaupt nicht vertreten und umgekehrt. Auch bei der 5G-Abdeckung gibt es große Unterschiede zwischen beiden Betreibern. Zwar hat Vodafone insgesamt die bessere Abdeckung. Das nutzt aber Kunden im Einzelfall nichts, die über das o2-Netz vielleicht einen schnellen mobilen Internet-Zugang bekommen, im Vodafone-Netz aber ggf. jedes Byte einzeln per Handschlag begrüßen können.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, welche Tarife 1&1 im eigenen Netz anbieten will.