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Was ist das? "Digitaler Euro"?


26.11.2023 06:42 - Gestartet von IMHO
Solange nicht einmal die Redaktion Einem erklären kann, um was es geht, sind solche Artikel doch nur Quatsch mit Soße.
Was soll das werden? Digital kommt von gestuft, abzählbar. Da es im Euro-Währungsraum unterhalb des 1Cent-Betrags nichts Kleineres gibt, war der Euro schon immer digital.
Bislang gibt es materielles Geld (Münzen und Banknoten) und Buchgeld (Geld das von Bankkonto zu Bankkonto geschoben wird). Außerdem die Flitzk(r)acke Bitcoin mit ihrer achso langsamen Blockchain.
Wenn man jetzt also offline-elektronisch etwas bezahlen können soll, wie soll das jemals gehen können? Ernsthaft!
Man braucht Kontrolle, dass das Geld nicht schon einmal ausgegeben wurde. Einfach zu behaupten, "das regelt dann die App" zeugt nur von arroganter Dummheit.
Und wenn ich 1€20cent zahlen muss? Gibt es dann digitales Wechselgeld, dass die Verkaufsstelle rechtzeitig vorher bei der Bank abholen muss (es soll ja alles offline sein).
Oder handelt es sich einfach nur um die hundertste in Schafspelz eingewickelte Initiative zur Abschaffung von Bargeld?
Am Ende wird es eine europäische Buchgeldvariante, die, in Konkurrenz zu PayPal und US-Kreditkarten, die europäischen Geschäftsbanken reich machen soll.
Denkbar ist alles, solange man den Begriff "digitaler Euro" nicht klar definiert. Und eine solche Definition ist nichts wert, wenn sie aus dem Mund eines Politikers oder Meinungsforschers kommt. Erst wenn ein Security-Informatiker grünes Licht gegeben hat, dass so etwas möglicherweise realisierbar ist, sollte man darüber diskutieren.
Mit meinem amateurhaften Einblick in Information Assurance und Asymmetrische Kryptographiesysteme sehe ich keinen einzigen Weg, da etwas in die Richtung zu bewegen, die in den journalistischen Beiträgen genannt wird.
IMHO zieht da jemand die Strippen aus ganz anderen Motiven als den öffentlich genannten Argumenten.
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[1] chrisild antwortet auf IMHO
26.11.2023 12:48
Benutzer IMHO schrieb:
Denkbar ist alles, solange man den Begriff "digitaler Euro" nicht klar definiert.

Dass die Debatte um die Gestaltung eines digitalen Euro noch lange nicht abgeschlossen ist, sollte klar sein. Das wird aus dem Artikel (und den Links dort) eigentlich recht deutlich. ;) Sie zeigen aber auch, in welche Richtung es gehen soll: Man legt einen Betrag in eine digitale Geldbörse (Wallet) und kann ihn dann jederzeit für schnelle Zahlungen nutzen.

Ob die Geschäftsbanken so etwas befürworten, wird sich zeigen. Zumindest in DE sind sie ja seit Jahren eher "Bremser" etwa beim Thema Instant Payment. Insofern sollte zwischen heimischen Banken und amerikanischen Kreditkarten bzw. Zahlungsdiensten eigentlich noch jede Menge Platz für Alternativen sein.