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Ja klar, immer die Hand aufhalten


10.12.2023 10:04 - Gestartet von foobar99
Erst mal Ansprüche anmelden, ist ja klar. Für die Mobilfunker ist die Nutzung der Frequenzen, trotz der Nachteile, besser ist als nichts. Kostenlos wollen sie diese ja bekanntlich auch haben. (Hier wäre eine Auktion wirklich mal interessant um zu sehen, wie wichtig den Anbietern dieses Spektrum tatsächlich ist, oder ob sie nur den geschenkten Gaul wollen.)

Aus Sicht der Gesellschaft wäre es aber auf jeden Fall eine aber riesige Verschwendung einer knappen Ressource.

Punktuell gäbe es also höhere Geschwindigkeiten. 1km um die Antenne, und das nur draußen. Wenn die Anbieter ihr Netz derart verdichten wollen, hätten sie aber auch mit den bestehenden Frequenzen schon wesentlich höheren Durchsatz. Und dann gibt es da ja auch noch mmWave für das engmaschigere Netz.

Beim WLAN gibt es, in den Städten, hingegen einen riesigen gesellschaftlichen Bedarf. 2,4GHz sind überfüllt, 5GHz sind vielerorts wegen Radar nur minimal nutzbar, 6GHz hingegen frei. Warum, laut Kommentar, damit keine "stabile und zuverlässige Netze" im WLAN machbar sein sollen (aber im Mobilfunk schon?) kann ich nicht nachvollziehen. Die Frequenz ist wegen der hohen Übertragungsrate perfekt für ein Mesh-WLAN, und wegen der begrenzten Reichweite gibt es auch weniger Überlagerung durch Nachbarn.

Und die Frequenzen wären sofort sinnvoll nutzbar, nicht erst 2030, wenn es hierzulande wahrscheinlich auch schon mmWave, 6G aber vielleicht kaum Handys und Chipsätze mit 6GHz gibt (z.B. weil Amerika und Südkorea die Frequenzen nämlich schon für WLAN reserviert haben und dort auch die Design-Entscheidungen für die Hardware getroffen werden).
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[1] w64h885 antwortet auf foobar99
10.12.2023 11:35
Benutzer foobar99 schrieb:
Erst mal Ansprüche anmelden, ist ja klar. Für die Mobilfunker ist die Nutzung der Frequenzen, trotz der Nachteile, besser ist als nichts. Kostenlos wollen sie diese ja bekanntlich auch haben.

Natürlich kostenlos. Frequenzen können nicht verkauft werden. Die Frequenzen gehören niemandem. Der Staat und zwischenstaatliche Organisationen haben lediglich die Aufgabe, eine koordinierte Nutzung der Frequenzen zu ermöglichen. Das stellt auch der Artikel ja sehr passend dar.

Wie kommt jemand auf die Idee, jemand könnte etwas verkaufen, was ihm nicht gehört? Die Frequenzauktionen in der Vergangenheit sind ein wichtiger Grund dafür, warum Mobilfunk nach wie vor in Deutschland sehr viel teurer als in vielen anderen ähnlich entwickelten und ähnlich teuren westlichen Ländern ist. Wenn der Staat eine Sondersteuer erhebt bezahlt sie immer nur einer: wir Kunden. Wenn dir danach der Sinn steht, hält dich niemand ab. Das Bundesfinanzministerium unterhält ein Spendenkonto. Und nein, das war kein Witz.
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[1.1] TKEDM antwortet auf w64h885
10.12.2023 18:03
Benutzer w64h885 schrieb:
Wie kommt jemand auf die Idee, jemand könnte etwas verkaufen, was ihm nicht gehört? Die Frequenzauktionen in der Vergangenheit sind ein wichtiger Grund dafür, warum Mobilfunk nach wie vor in Deutschland sehr viel teurer als in vielen anderen ähnlich entwickelten und ähnlich teuren westlichen Ländern ist. Wenn der Staat eine Sondersteuer erhebt bezahlt sie immer nur einer: wir Kunden. Wenn dir danach der Sinn steht, hält dich niemand ab. Das Bundesfinanzministerium unterhält ein Spendenkonto. Und nein, das war kein Witz.

Nein, nicht nur die Frequenzauktionem sind Grund für die hohen Preise. Wenn man sich die Gewinnmargen, z.B. von Telekom und Vodafone, anschaut, die bei rund 40 % liegen, sieht man, dass ein deutlich geringerer Preis möglich wäre, ohne dass es den Betreibern wirklich weh tun würde.
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[1.1.1] w64h885 antwortet auf TKEDM
10.12.2023 19:27
Benutzer TKEDM schrieb:
Nein, nicht nur die Frequenzauktionem sind Grund für die hohen Preise. Wenn man sich die Gewinnmargen, z.B. von Telekom und Vodafone, anschaut, die bei rund 40 % liegen, sieht man, dass ein deutlich geringerer Preis möglich wäre, ohne dass es den Betreibern wirklich weh tun würde.

Das ist in anderen Ländern nicht viel anders. Steuern bezahlt immer der Kunde. Und wenn der Staat etwas versteigert, was ihm nicht gehört, ist das eine andere Art von Steuer.
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[2] tha1212 antwortet auf foobar99
10.12.2023 23:26
Benutzer foobar99 schrieb:
Erst mal Ansprüche anmelden, ist ja klar. Für die Mobilfunker ist die Nutzung der Frequenzen, trotz der Nachteile, besser ist als nichts. Kostenlos wollen sie diese ja bekanntlich auch haben. (Hier wäre eine Auktion wirklich mal interessant um zu sehen, wie wichtig den Anbietern dieses Spektrum tatsächlich ist, oder ob sie nur den geschenkten Gaul wollen.)

Aus Sicht der Gesellschaft wäre es aber auf jeden Fall eine aber riesige Verschwendung einer knappen Ressource.

Punktuell gäbe es also höhere Geschwindigkeiten. 1km um die Antenne, und das nur draußen. Wenn die Anbieter ihr Netz derart verdichten wollen, hätten sie aber auch mit den bestehenden Frequenzen schon wesentlich höheren Durchsatz. Und dann gibt es da ja auch noch mmWave für das engmaschigere Netz.

Beim WLAN gibt es, in den Städten, hingegen einen riesigen gesellschaftlichen Bedarf. 2,4GHz sind überfüllt, 5GHz sind vielerorts wegen Radar nur minimal nutzbar, 6GHz hingegen frei. Warum, laut Kommentar, damit keine "stabile und zuverlässige Netze" im WLAN machbar sein sollen (aber im Mobilfunk schon?) kann ich nicht nachvollziehen. Die Frequenz ist wegen der hohen Übertragungsrate perfekt für ein Mesh-WLAN, und wegen der begrenzten Reichweite gibt es auch weniger Überlagerung durch Nachbarn.

Und die Frequenzen wären sofort sinnvoll nutzbar, nicht erst 2030, wenn es hierzulande wahrscheinlich auch schon mmWave, 6G aber vielleicht kaum Handys und Chipsätze mit 6GHz gibt (z.B. weil Amerika und Südkorea die Frequenzen nämlich schon für WLAN reserviert haben und dort auch die Design-Entscheidungen für die Hardware getroffen werden).

Genau! Legt noch mehr Frequenzen in die Hände von größtenteils vom technischen Sachverstand vollkommen unbewandert Privatkunden die die Bänder auch zumüllen können... Das größte Problem ist eben gerade das WiFi anders als Mobilfunk nicht von Leuten mit Fachwissen verwaltet und analysiert wird, um es für den Endverbraucher praktikabel zu halten nicht der nötigen Regulierung unterlegt, um sein Potential und das Spektrum an auch sinnvoll und effizient zu nutzen... So ist WiFi ein Faß ohne Boden und man kann immer wieder neue Frequenzen in den Raum werfen um sich etwas Luft zu verschaffen (und Hersteller können wieder was zu ihrer Freude was anpreisen) - in ein paar Jahren haben wir aber die gleichen Diskussionen über das volle 6Ghz und die Rufe nach mehr... Solange der 0815-Hans-Dieter seine Netzplanung über irgendwelche AVM-Facebookgruppen macht und da der Tenor ist "kauf dir" wird es nicht besser... Oftmals haben die Leute in ihrer 60 Quadratmeterwohnung eine gute Ausleuchtung, die Luft ist aber halt voll und da trägt man nur zur Verschlimmerung des Problems bei, wenn man sich zusätzliche Repeater anschafft... Würde WiFi wirklich sinnvoll genutzt, würde man schon mit dem heutigen Bändern auskommen... Solange aber im Neubau (schon gesehen) neben der Fernsehwand eine Netzwerkdose ist und Smarttv, Konsole, Settopbox Streamingstick (für die von Amazon gibt es Ethernetadapter) alle per WiFi angebunden sind, der PC im Arbeitszimmer trotz Dose auch, etc. pp... So lange kann man immer weiter Bänder nachschieben... Smarthome macht es nicht besser, vor allem ist es neuerdings eine Unart, dass irgendwelche Steckdosenleiste von Amazone im 5Ghz hängen für einfache Befehle und mit irgendwelche Firetv-Sticks und Co. die heute schon WiFi 6E haben, wird man künftig den Trend fortsetzen... Ich sage nicht das es für WiFi 7 und Co. keine sinnvollen Szenarien gibt, aber so inflationär wie mit WiFi umgegangen wird, wäre es Schwachsinn jedes bisschen vom 6Ghz für WiFi zu nutzen, um die vollkommene Vermüllung der Bänder so lange wie möglich herauszuzögern...

Auf der anderem Seite gibt es sehr gute Szenarien für 6Ghz im Mobilfunk und durch die Regulierung wird das dann auch von Fachleuten effektiv genutzt... Großveranstaltung - Volksfeste, Stadion etc., genug Dinge wo ein WiFi-Netz als Insellösung einfach nicht praktikabel wäre - im Mobilfunk Netz ist man ohne Zutun...