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Der Vodafone-Defibrilator....


09.01.2024 18:41 - Gestartet von BBKOKO
...der das marode Koaxkabel zur Profitabilität führen soll. Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...
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[1] hotte70 antwortet auf BBKOKO
09.01.2024 19:59
Benutzer BBKOKO schrieb:
...der das marode Koaxkabel zur Profitabilität führen soll. Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...

Naja, bin jetzt kein Vodafone Fan, aber das ach so marode Koaxkabel liefert mir zu allen Zeiten knapp 1 Gbit/s ins Haus, die 50 Mbit/s Upload reichen mir auch aus. Ich könnte auch die ach so gehypte Glasfaser der Telekom buchen, würde aber dann monatlich das 3-fache bezahlen. Klar, hat man Pech und wohnt in einem überbuchten Segment macht es keinen Spaß mit denen, aber ist dies nicht der Fall, dann ist Kabel-Internet schon vom Preis-/Leistung Verhältnis top. Wenn dann in wenigen Jahren Docsis 4.0 eingeführt wird, wird man sich auch nicht vor der teuren Glasfaser verstecken müssen.
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[2] tox1c90 antwortet auf BBKOKO
09.01.2024 22:11

2x geändert, zuletzt am 09.01.2024 22:15
Benutzer BBKOKO schrieb:
...der das marode Koaxkabel zur Profitabilität führen soll. Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...

Ich kann das Koaxkabel nicht wirklich als marode sehen, solange man wie ich z.B. in einer Großstadt wie Berlin leben kann und über sämtliche anderen Netztechnologien nicht mehr als 50 Mbit/s in fast der gesamten Straße möglich sind. Vodafone hingegen liefert 1 Gbit/s über Kabel. Und die liegen praktisch permanent, auch zu Stoßzeiten, voll bei mir an. Das ach so „marode“ Koaxkabel ist hier praktisch Highend. Und es kostet mich für den Internetzugang 39,99€/Monat, was mit Glasfaser so gut wie nirgendwo zu schaffen ist. Koaxkabel einstellen wäre für sehr viele hier der Weg zurück in die Steinzeit, weil sich seit über 10 Jahren bei den anderen NIX getan hat, die 50 MBits über DSL konnte man auch da da schon buchen, und seitdem kein einziges mehr.

Das Argument mit dem Shared Medium ist auch in der Praxis oftmals unsinnig. Ich hab schon so oft gelesen/gehört/gesehen wie klassische DSL-Anschlüsse, die ja offiziell nicht in die Kategorie „Shared Medium“ gesteckt werden, weil ja jeder sein eigenes Kabel bis zum nächsten Telekomkasten hat, zu bestimmten Zeiten regelmäßig brutal in den Keller gehen. Weil auch dort, und auch bei Glasfaser, das ganze ab diesem Telekomkasten auch wieder lediglich ein Shared Medium ist. Ab da geht es für alle in der gleichen Leitung/Faser weiter, und wenn zu Stoßzeiten alle loslegen, geht die Datenrate für den einzelnen in den Keller. Der einzige Unterschied ist, dass beim Koaxkabel eben auch die letzten hundert Meter nicht exklusiv sind. Das ist heute jedoch so engmaschig segmentiert, dass das kaum mehr limitiert als die Anbindung irgendeines Telekomkastens an den Backbone.
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[2.1] tha1212 antwortet auf tox1c90
09.01.2024 22:53

5x geändert, zuletzt am 09.01.2024 22:58
Benutzer tox1c90 schrieb:
Benutzer BBKOKO schrieb:
...der das marode Koaxkabel zur Profitabilität führen soll. Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...

Ich kann das Koaxkabel nicht wirklich als marode sehen, solange man wie ich z.B. in einer Großstadt wie Berlin leben kann und über sämtliche anderen Netztechnologien nicht mehr als 50 Mbit/s in fast der gesamten Straße möglich sind. Vodafone hingegen liefert 1 Gbit/s über Kabel. Und die liegen praktisch permanent, auch zu Stoßzeiten, voll bei mir an. Das ach so „marode“ Koaxkabel ist hier praktisch Highend. Und es kostet mich für den Internetzugang 39,99€/Monat, was mit Glasfaser so gut wie nirgendwo zu schaffen ist. Koaxkabel einstellen wäre für sehr viele hier der Weg zurück in die Steinzeit, weil sich seit über 10 Jahren bei den anderen NIX getan hat, die 50 MBits über DSL konnte man auch da da schon buchen, und seitdem kein einziges mehr.

Das Argument mit dem Shared Medium ist auch in der Praxis oftmals unsinnig. Ich hab schon so oft gelesen/gehört/gesehen wie klassische DSL-Anschlüsse, die ja offiziell nicht in die Kategorie „Shared Medium“ gesteckt werden, weil ja jeder sein eigenes Kabel bis zum nächsten Telekomkasten hat, zu bestimmten Zeiten regelmäßig brutal in den Keller gehen. Weil auch dort, und auch bei Glasfaser, das ganze ab diesem Telekomkasten auch wieder lediglich ein Shared Medium ist. Ab da geht es für alle in der gleichen Leitung/Faser weiter, und wenn zu Stoßzeiten alle loslegen, geht die Datenrate für den einzelnen in den Keller. Der einzige Unterschied ist, dass beim Koaxkabel eben auch die letzten hundert Meter nicht exklusiv sind. Das ist heute jedoch so engmaschig segmentiert, dass das kaum mehr limitiert als die Anbindung irgendeines Telekomkastens an den Backbone.

Ich glaube du hast BBKKOKO falsch verstanden - das Medium Kabel bleibt schon noch länger erhalten - nur ist er wie ich der Meinung das klassisches Kabelfernsehen keine Zukunft hat... Ich habe schon die letzten Jahre gesagt, Kabelfernsehen ist eigentlich nur durch das Nebenkostenprivileg für Vodafone interessant, weil man da pauschal kassiert kann und notgedrungen der Übertragungsweg Kabelfernsehen via Frequenzen für gewöhnliche Geräte vorgegeben war... Jetzt fällt das Nebenkostenprivileg und Vodafone hat wenig Anreiz eh bei sinkendem Interesse an linearem Fernsehen das Ganze am laufen zu halten, wenn man relativ günstig seine Internetkapazitäten (die heute deutlich wichtiger sind) alleine dadurch erhöhen kann, indem man kein Fernsehen übers Kabel schickt bzw. es dem Kunden offen lässt das gegebenenfalls als OTT-Dienst über Internet (von ihnen) zu buchen... Da verschafft man sich zunächst erst mal wieder etwas Luft, besonders in überbuchten Clustern ohne zu buddeln...
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[3] foobar99 antwortet auf BBKOKO
10.01.2024 09:40
Benutzer BBKOKO schrieb:
Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...

Dass GPON auch ein shared Medium ist, wird noch öfter vergessen.
Der Unterschied ist die Kapazität: He höher die Kapazität, desto geringer das Problem. Mit mehr Upload wird das Netz also deutlich aufgewertet.

Ich bin großer Verfechter der Glasfaser. Wo immer gebuddelt wird, hätte man seit 20 Jahren Glasfaser verlegen sollen. Aber jeder Technologiesprung in alten Kabeln nimmt den Druck aus dem verschleppten Ausbau und ich kann entspannter auf die Glasfaser warten während im digitalen Brachland zuerst ausgebaut wird.
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[4] Fratoel antwortet auf BBKOKO
10.01.2024 13:45
Benutzer BBKOKO schrieb:
...der das marode Koaxkabel zur Profitabilität führen soll. Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und bleibt wird gern vergessen...

Letztenendes bleibt Vodafone fast keine andere Möglichkeit als das TV-Signal abzuschalten und TV nur noch als IPTV anzubieten:
Nur so haben behalten sie die Hoheit über Ihre Leitungen. Vodafone kann schlicht nicht bei jedem Haushalt, der kündigt, alle TV-Dosen verplomben. Viele Dosen sind gar nicht zugänglich (hinter Schränken) oder der Ex-Kunde lässt den Mitarbeiter gar nicht in die Wohnung.

Letztens erlebt:
Bewohner eine Mehrfamilienbhauses wechselt von Vodafone zur Telekom (Internet und TV). Telekom Techniker kommt vorbei schliesst allles an - läuft.
Ich komme vorbei und stelle fest, die IPTV Box von der Telekom wird gar nicht genutzt (O-Ton "Ach, die muss man einschalten?")!!!
TV lief ja - ganz problemlos - wie immer....
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[4.1] Pitt_g antwortet auf Fratoel
10.01.2024 14:37

einmal geändert am 10.01.2024 14:53
manche neuen TVs brauchen gar keine Box von der Telekom, da ist die App bereits im TV oder Android oder Google TV integriert, Applet TV geht auch. Kann natürlich sein die hingen immer noch am Kabelanschluss direkt dran, wobei in der Wohnungswirtschaft da ja auch die Telekom DVB-C liefern kann.
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[4.2] hotte70 antwortet auf Fratoel
10.01.2024 19:09
Benutzer Fratoel schrieb:


Letztenendes bleibt Vodafone fast keine andere Möglichkeit als das TV-Signal abzuschalten und TV nur noch als IPTV anzubieten: Nur so haben behalten sie die Hoheit über Ihre Leitungen. Vodafone kann schlicht nicht bei jedem Haushalt, der kündigt, alle TV-Dosen verplomben. Viele Dosen sind gar nicht zugänglich (hinter Schränken) oder der Ex-Kunde lässt den Mitarbeiter gar nicht in die Wohnung.

Letztens erlebt:
Bewohner eine Mehrfamilienbhauses wechselt von Vodafone zur Telekom (Internet und TV). Telekom Techniker kommt vorbei schliesst allles an - läuft.
Ich komme vorbei und stelle fest, die IPTV Box von der Telekom wird gar nicht genutzt (O-Ton "Ach, die muss man einschalten?")!!!
TV lief ja - ganz problemlos - wie immer....

Das ist aber nichts ungewöhnliches. Vodafone klemmt nach Kündigung nichts ab. Meine Eltern und mein Nachbar(Einfamilienhäuser) haben schon vor gut 10 Jahren bei seinerzeit Unitymedia die Kabelversorgung per Einzelvertrag gekündigt. Das TV-Signal liegt aber immer noch an, es war auch nie irgendein Techniker vor Ort, der irgendwas verplomben wollte. Bei den ganzen Mietern in den Mehrfamilienhäusern, die jetzt reihenweise kündigen wird es auch nicht anders sein. Wie soll man auch bei so vielen Haushalten, die kündigen jeden abklemmen?!
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[5] christian_koehler antwortet auf BBKOKO
10.01.2024 16:43
Je kleiner die Segmente werden, desto weniger Sinn ergibt klassisches Kabel TV.

Wozu rund um die Uhr 120 Sender einspeisen in ein Segment mit 50 Kunden, von denen nur 30 gerade fernsehen? Die meisten Programme schaut dann niemand und sie verschwenden nur Bandbreite.

All IP ist nur logisch.

Mit IP multicast müsste man auch die ARD nur einmal einspeisen, wenn 10 zuschauen.

Einziges Problem: Massenhafte Anrufe bei der Hotline, wenn sich die Kunden an neue Geräte und Fernbedienungen gewöhnen müssen - vor allem Senioren.


Bleibt spannend, wann nach der UKW-Verbreitung auch die TV-Signal-Verbreitung abgeschaltet wird. Damit es noch ein bisschen schneller wird...Das es ein Shared-Medium ist und
bleibt wird gern vergessen...
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[5.1] whoiam317 antwortet auf christian_koehler
10.01.2024 17:15
Benutzer christian_koehler schrieb:
Einziges Problem: Massenhafte Anrufe bei der Hotline, wenn sich die Kunden an neue Geräte und Fernbedienungen gewöhnen müssen - vor allem Senioren.

Ich bin seit nunmehr 16 Jahren im Bereich Telekommunikation und kann dir (zumindest teilweise) nur zustimmen.
Die Rückfragen bei einem Gerätewechsel sind durchaus eine nicht zu unterschätzende Größe. Jedoch sind auch (vermeintlich) kleine Dinge wie ein Wechsel des Sendeplatzes für manche eine Herausforderung.

persönliche Meinung:
Am Ende aller Tage wird es nur noch eine reine IP-Lösung für das letzte "analoge" Produkt geben. Sprache & Daten sind schon länger auf IP-Basis, es kann also nicht mehr allzu lange dauern, bis die letzten "analogen" TV Inseln transferiert werden.