Diskutiert dort eigentlich irgendjemand unter 30 mit? Im ganzen Artikel wird kein einziges Mal das Wort Mobilfunk erwähnt, so als existiere er gar nicht.
Im ländlichen Raum nutzen laut Nickl ca. 40 bis 50 Prozent der Haushalte ihren Glasfaseranschluss.
Genau dort wo in Deutschland (!) Mobilfunk traditionell schlecht ausgebaut ist. Glasfaser ist also ein reiner Captive Market. Die Technologie ist NICHT wettbewerbsfähig!
Der anderen Hälfte reiche ihr DSL- oder Kabelanschluss aus. Für Nickl gibt es nur einen Weg, wie man diese Haushalte auch von der Glasfaser überzeugen kann: Über eine Subventionierung mit Vouchern. „Das will niemand hören, aber die Migration von Kupfer auf Glasfaser funktioniert nur, wenn der Nachanschluss bezuschusst wird“, sagte Nickl auf den Fiberdays.
Vielleicht hat man auch einfach das Zeitfenster für das Ausrollen einer neuen Festnetztechnologie im Privathaushalt um so ca. 25 Jahre verpasst? Der Trend bei Privatkunden geht zum Triple-Play: WLAN, Smartphone, Streaming. (Genau, das heißt nicht mehr Kabel-Internet, Strippen-Telefon und lineares Fernsehen liebe Boomer.) Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass das alles IP und drahtlos ist, und es absolut keine Rolle spielt, ob die Zuführung über Richtfunk oder irgendwelche Glasfasern erfolgt.
Die Investoren sind weg, weil sie anders als Ralph Dommermuth keine Frequenzen haben. Wer keine Frequenzen hat, ist bei Privatkunden künftig raus. Ihr könnt 2030 so viele Haushalte angraben wie ihr wollt, niemand wird euch zusätzlich (!) zum Mobilfunkvertrag Leitungsmiete zahlen. Viel Glück!