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Über so manche deutsche Innenstadt


18.03.2024 14:29 - Gestartet von sangyong
...ist man schockiert so bald man sie betritt. Bis auf wenige Ausnahmen (wie München oder Hamburg) hält sich kaum mehr was, was irgendwas mit Qualität zu tun hat.

Entweder fehlt das Geld oder der Anspruch sich mit etwas vor Ort zu beschäftigen und abzuwägen ob es ein gutes Produkt ist oder man sich eventuell für etwas anderes entscheidet. Meine Lieblingsstücke und treuesten Begleiter habe ich zu 90% in einem Geschäft gekauft. Meine Fehlkäufe gehen meistens auf die Rechnung des impulsiven Online-Shoppings.
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[1] 56hde4mm antwortet auf sangyong
18.03.2024 17:03
Benutzer sangyong schrieb:
...ist man schockiert so bald man sie betritt. Bis auf wenige Ausnahmen (wie München oder Hamburg) hält sich kaum mehr was, was irgendwas mit Qualität zu tun hat.

Die Inflation (Regierung beziehungsweise Zentralbank) und Corona (Maßnahmen durch die Regierung) haben zu einem gewaltigen Sterben von Geschäften in Innenstädten geführt.

Das geänderte Kaufverhalten von uns Kunden spielt selbstverständlich auch eine gewichtige Rolle. Der Onlinekauf nimmt logischerweise stationären Geschäften Marktanteile weg.

Und der dritte Punkt ist natürlich, dass Städte mit grüner Regierung oder grün beteiligter Regierung (und nicht nur die) natürlich alles tun, um die Innenstädte so unattraktiv wie möglich zu machen. Denn wenn Kunden in Geschäften einkaufen sollen und wollen, die sich in der Innenstadt befinden, dann möchten sie dort schnell, einfach, preiswert und vor allem komfortabel hin gelangen. Denn all diese Dinge bietet ihnen in den meisten Fällen der Onlinekauf. Wenn aber Parkplätze in Innenstädten immer unerschwinglicher gemacht werden, Autofahrer in den Innenstädten mehr und mehr geradezu drangsaliert werden und die Kosten für die Mobilität durch die Regierungen immer weiter angehoben werden, dann wählen die Leute halt immer öfter den kürzeren Weg: Sie bleiben daheim und shoppen online.

Allerdings ist es ein nicht geringer Anteil der Menschen, der das Aussterben der Innenstädte vollkommen zurecht beklagt, auch der, der exakt diese Politik und diese Politiker wählt.
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[1.1] DenSch antwortet auf 56hde4mm
18.03.2024 19:31
Deine alte, immer wieder runtergeschriebene Geschichte vom Sterben der Städte, weil keine Autos da sind und sowieso is die Regierung schuld...

Junge, das ist schon so oft widerlegt worden, soweit kannst du gar nicht zählen. Autofreie Städte machen mehr Umsatz/haben mehr Kundenstrom als die, wo man mit dem auto an die Kasse fahren kann. Die Geschichte mit der grünen Wiese sei besser, ist auch vorbei. EKZs sind auch nicht mehr die geldkackende Kuh.

Egal ob München, Hamburg oder Duisburg, in den Fußgänerzonen sind ausnahmslos irgendwelche Filialisten, mal mehr mal weniger. Völlig egal, in welche Stadt du fährst.

Woran das liegt? An den horrenden Mieten. Wenn ein 80m² Laden in 1A Lage in Göttingen 12-15k netto kostet, wenn ein Immobilienbesitzer sein Geschäft schließt, weil er sagt: wenn ich vermiete, hab ich keine Arbeit mehr, ein Filialist einzieht und auf 3 Etagen Schuhe verkauft (!?!) und soviel Miete zahlt, wie der Besitzer vorher an Überschuss hat, machen Inhaber geführte Buden dicht.

Das hat alles, aber absolut nichts mit der Regierung zu tun. Das ist halt Kapitalismus. Der schwächere stirbt.

Da die Läden aber immer noch gut vermietet sind, wird sich daran nichts ändern. Wo einer auszieht, kommt ein neuer Filialist.


Aber gut, du konntest dein sinnloses gebashe los werden, immerhin.
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[1.1.1] 56hde4mm antwortet auf DenSch
18.03.2024 19:44
Benutzer DenSch schrieb:
Junge, das ist schon so oft widerlegt worden, soweit kannst du gar nicht zählen. Autofreie Städte machen mehr Umsatz/haben mehr Kundenstrom als die, wo man mit dem auto an die Kasse fahren kann.

Dann müsste es grün regierten oder unter grüner Beteiligung regierten Städten beziehungsweise Bundesländern in dieser Hinsicht ja deutlich besser gehen als der Konkurrenz. Nur komischerweise sieht es in der Praxis ja vollkommen anders aus. Aber gewisse politische Akteure fühlen sich natürlich von der Realität belästigt. Sie könnte ja den eigenen Plänen oder Vorstellungen widersprechen. So etwas geht natürlich gar nicht.

Woran das liegt? An den horrenden Mieten. Das hat alles, aber absolut nichts mit der Regierung zu tun. Das ist halt Kapitalismus. Der schwächere stirbt.

Horrende Mieten können nur gefordert werden, wenn jemand da ist, der sie zahlt. Es ist aber nur dann jemand da, der sie zahlt, wenn der Kundenzuspruch, die Umsätze und natürlich vor allem der Gewinn so hoch sind, dass sich ein Geschäftsbetrieb trotz der enormen hohen Mieten rentiert. Wenn dem so ist, sind die Mieten aber nicht zu hoch.

Im Kapitalismus bilden sich Preise, und dazu gehören auch Mietkosten, nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Aber das ist ja nun wirklich nichts Neues.

Die enorme Höhe der Mieten ist natürlich zu einem gewissen Teil bestimmten Standorten geschuldet. Nämlich solchen Standorten, wo die Nachfrage sehr hoch ist und deshalb auch die Mieten sehr hoch sind. Da gilt aber das oben von mir gesagte.

Das Mietniveau generell, was sich ja auf allen Ebenen massiv erhöht hat, wird aber in großem Maße von der Inflation beeinflusst. Und Inflation ist nichts was wie eine Naturkatastrophe über uns herein bricht. Inflation ist immer hausgemacht. Und damit sind die Zentralbanken gemeint, die aber letztlich natürlich nur das tun, was die jeweiligen Regierungen von Ihnen verlangen. Und bevor du jetzt vielleicht behauptest, ich würde nur auf die EZB einschlagen, weit gefehlt. Alle großen Zentralbanken teilen hier dieselbe Verantwortung.

Wenn Grundschülern bereits in den ersten Jahren ihrer Schulbildung wohl ohne Probleme klar sein dürfte, was passiert, wenn man Billionen (!) an Euro oder Dollar oder Yen oder irgendeine anderen Währung druckt, dann sollte man annehmen, das wissen die Regierungen und Zentralbanken erst recht. Und ja, natürlich wissen sie das.
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[1.1.1.1] sangyong antwortet auf 56hde4mm
19.03.2024 15:28
Alles viel zu weit gegriffen. Stimmt irgendwie. Aber nicht auf jede deutsche Großstadt.

Bei uns in München eröffnet bald der LeCreuset Flagshipstore in bester Lage und wir haben sogar einen riesigen Store für UGG und Canada Goose. Letztere verkaufen hochpreisige Winterjacken.

Für einen Laden wie Gravis haben wir schon noch genügend Geld. Hier merkt man so gut wie nichts von Inflation. Wo in Mannheim, Duisburg und Co. der Bettelstock umgeht und selbst Läden wie McDonalds flüchten, kann man sich hier vor Vermietungsnachfrage kaum retten. Der eine geht- der andere kommt.
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[1.1.1.1.1] Robby555 antwortet auf sangyong
06.04.2024 12:36
Benutzer sangyong schrieb:
Für einen Laden wie Gravis haben wir schon noch genügend Geld. Hier merkt man so gut wie nichts von Inflation. Wo in Mannheim, Duisburg und Co. der Bettelstock umgeht und selbst Läden wie McDonalds flüchten, kann man sich hier vor Vermietungsnachfrage kaum retten. Der eine geht- der andere kommt.

Ein Laden wie Gravis passt heute nicht mehr zu einer modernen deutschen Innenstatt in der es fast nur noch Ramschläden, Shisha Bars und Fast Food Gastronomie gibt. Neueste Opfer sind die Galeries Lafayette und das KDW in Berlin.

Vielleicht ist es in München noch anders aber mittelfristig sind die früher einladende Innenstädte ein Relikt vergangener Zeiten. Etwas länger werden sich noch einige große Einkaufstempel mit guter Verkehrsanbindung am Stadtrand halten, früher oder später wird aber fast alles nur noch online verkauft. Lieferdienste die einem so gut wie alles zu jeder Tages- und Nachtzeit nach Hause vor die Türe bringen haben das größte Wachstumspotential. Wie das bestens funktioniert kann man sich in China, Japan oder Süd Korea anschauen.
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[1.1.1.1.1.1] Thimen antwortet auf Robby555
06.04.2024 14:41

einmal geändert am 06.04.2024 14:45
In China, Südkorea und Japan funktionieren einige Dinge bestens, die hier kaum mehr richtig funktionieren. Es ist unzutreffend, dass die Unterschiede sich durch Zeitablauf ("früher oder später") abbauen.
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[1.1.2] Nihilist antwortet auf DenSch
20.03.2024 12:40
Benutzer DenSch schrieb:
Deine alte, immer wieder runtergeschriebene Geschichte vom Sterben der Städte, weil keine Autos da sind und sowieso is die Regierung schuld...

In Gießen haben Karstadt und viele andere Geschäfte Millionen verloren, weil der Verkehr beruhigt wurde. Der Vorhang wurde gerichtlich beendet. Mir fällt auch noch die Friedrichstr. in Berlin ein, wo durch verkehrsberuhigte Maßnahmen eine negative Entwicklung eingesetzt hat.


Junge, das ist schon so oft widerlegt worden, soweit kannst du gar nicht zählen. Autofreie Städte machen mehr Umsatz/haben mehr Kundenstrom als die, wo man mit dem auto an die Kasse fahren kann. Die Geschichte mit der grünen Wiese sei besser, ist auch vorbei. EKZs sind auch nicht mehr die geldkackende Kuh.

Widerlegt? Erinnert mich an die Kosten einer Kugel Eis. So viel sollte uns die Energiewende angeblich kosten sollte. Mehrkosten je Haushalt war damit vom damaligen Bundesumweltminister gemeint.

Egal ob München, Hamburg oder Duisburg, in den Fußgänerzonen sind ausnahmslos irgendwelche Filialisten, mal mehr mal weniger. Völlig egal, in welche Stadt du fährst.

Du warst noch nie in Duisburg. Ansonsten würdest du derartiges nicht schreiben.


Woran das liegt? An den horrenden Mieten. Wenn ein 80m² Laden in 1A Lage in Göttingen 12-15k netto kostet, wenn ein Immobilienbesitzer sein Geschäft schließt, weil er sagt: wenn ich vermiete, hab ich keine Arbeit mehr, ein Filialist einzieht und auf 3 Etagen Schuhe verkauft (!?!) und soviel Miete zahlt, wie der Besitzer vorher an Überschuss hat, machen Inhaber geführte Buden dicht.

Das hat alles, aber absolut nichts mit der Regierung zu tun. Das ist halt Kapitalismus. Der schwächere stirbt.


Hat die Regierung auch keine Verantwortung dafür, dass alle Länder rund um Deutschland ein wirtschaftliches Wachstum haben, wir selber aber nicht wachsen? Wirtschaft braucht Rahmenbedingungen, welche die Politik schaffen muss. Aktuell verursacht sie Regierung viel Unsicherheit, was Investitionen hemmt.


Da die Läden aber immer noch gut vermietet sind, wird sich daran nichts ändern. Wo einer auszieht, kommt ein neuer Filialist.


In Hamburg habe ich in einem Einkaufszentrum in bester Lage Anfang Januar zahlreichen Leerstand sehen können.


Aber gut, du konntest dein sinnloses gebashe los werden,
immerhin.