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Mit Smart Meter und Gateway werden Abrechnungskosten absurd hoch


18.03.2024 20:06 - Gestartet von wolfbln
4x geändert, zuletzt am 18.03.2024 20:23
Ich bin extra für meine Heizkostenabrechnung als Vermieter eines Mehrfamilienhauses nicht zu ista oder Techem gegangen, denn die haben dafür quasi ein Duopol in Deutschland. Aber auch beim kleineren Anbieter zahlen die Mieter im relativ teuren Gasjahr 2023 schon über 20% der Energiekosten für die die Erfassung und Abrechnung ihre Warmwasserverbrauchs zusätzlich drauf und über 15% der verbrauchten Gaskosten zusätzlich für die HK-Abrechnung und es wird ständig mehr.

Inzwischen müssen HK-Messgeräte an den Heizkörpern montiert werden, die fernablesbar und interoperationabel sind. So weit so gut. Aber meinen Messbetrieb ist es wohl inzwischen zu aufwändig 1x im Jahr sich vors Haus zu stellen, um die Daten per Funk aufzunehmen. Denn er will mich neuerdings zu einem Smart Gateway zwingen.

Dies wird wieder so umgerechnet, dass die Montage für mich als Vermieter "umsonst" ist und die Mieter oder Selbstnutzer die "Miete" als Nebenkosten umgelegt bekommen. Damit spart der Betrieb sich die Fahrt vor Ort, will aber zusätzlichen Vertrag. Nun besteht aber gesetzlich keine Smart Gateway Pflicht bis 2031 laut HKVO.

Da greift der Ablesebetrieb zu einem Trick: die neuerdings erfordliche "unterjährliche Abrechnung", d.h. auf Anfrage muss jeder Mieter monatlich zu jeden Heizkörper die Verbrauchsdaten bekommen. Das will aber kein Mieter, denn er erfährt da nur, wie viele Einheiten der Heizkörper XY im Monat Z verbraucht hat. Was ihn interessieren würde, wäre vielleicht, was das kostet. Dazu müsste aber der Gaszähler smart sein und auch der Tarif eingepflegt werden. Dann könnte man sagen: "Sie haben im Januar x.xx € in der Küche verbraucht" - jetzt steht da aber nur xxxx Einheiten und es bleibt unklar, was das bedeutet oder in Gas bzw. Kosten ausmacht.

Diese unterjährige Abrechnung kostet dem Mieter wieder etwa 50 € im Jahr zusätzlich, bringt ihn also gar nix, spart auch nichts ein, aber macht mir als Vermieter das Problem, dass der Mieter eine gesetzliche 3% Minderungsmöglichkeit der Heizkosten hat laut HKVO, wenn ich sie ihm nicht bereit stelle.

Also der Messbetrieb will richtig Kohle machen, indem er mich zu einem weiteren Vertrag zwingt mit Mehrkosten, obwohl er effektiv weniger Arbeit hat. Die Daten kommen nun per Knopfdruck über Mobilfunk. Der Mieter bekommt Daten, mit denen er wenig anfangen kann und kann den Vermieter mit seiner Minderungschance dennoch dazu zwingen. Allerdings zahlt er dafür idR schon im 2. Jahr drauf, denn durch die genauere Auflistung spart er ja nichts an Wärme, sondern muss nur noch die 50 €/Jahr draufzahlen.

Verrückte Welt: In einer Wohnung empfahlen sie mir eine Fußbodenheizung auszubauen oder stillzulegen, da die Messkosten über 2 Wärmemessgeräte so teuer kämen, dass sie die Heizkosten überschritten. In einen Badezimmer konnte ich nur dies im letzten Moment verhindern, mehrere Warmwasseruhren anzubringen, weil höhere Kosten für die Warmwassermessung als -nutzung juristisch als "unzumutbar" gelten und dann keine "verbrauchsbasierte" Abrechnung möglich ist d.h. kein 20% Minderungsrecht des Mieters besteht, wenn das Warmwasser pro Kopf und nicht pro m3 gerechnet wird.

Diese Messlobby hat leider diese ganze Smart Meter Gateway Branche im Griff und verhindert die effektive Anwendung der smarten Systeme für die Nutzer. Es wäre damit durchaus theoretisch sinnvoll, neue und innovative Tarife anzubieten. Insbesondere im Strombereich könnte, wenn zu viel Strom aus den regenerativen kommt, die kWh günstiger sein, als wenn er knapp würde. Wenn die Messung und Berechnung allerdings so gemacht wird wie bisher und damit alle für Smart draufzahlen, bringt das nichts und vertut man diese Chance.
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[1] Wechseler antwortet auf wolfbln
19.03.2024 14:48
Altbekannt. Bei privaten Vermietern musste ich regelmäßig Dinge wie "Nutzerwechsel" aus den Abrechnungen von techem und ista streichen.

Als Mieter habe ich die mit Abstand preisgünstigste Warmwassererzeugung indem ich in der Wohnung Brennstoff verheize, obwohl zentrale Bereitung eigentlich wirtschaftlicher wäre.