Benutzer Wechseler schrieb:
Und genau dieses Lastprofil schlägt übrigens in den Netzentgelten nieder:
Der Leistungspreis wäre übrigens bei Kleinleistungen wie 0,1 bis 0,3 MW auch nicht wirklich nennenswert. Man gibt gemessene Leistungen nicht ohne Grund üblicherweise in Megawatt an. Deshalb haben Ladesäulen auch völlig normale Zähler ohne Leistungsmessung, weil dort nun mal keine nennenswerten Leistungen anfallen. 0,3 MW sind nun mal vergleichsweise nichts.
Es muss dort keine Leistungsmessung für die Netzentgelte erfolgen. Es wird schlicht ein anderes Lastprofil angewendet. Dann reicht auch die Berechnung eines Grundpreises, der entsprechend dem angenommenen Lastprofil natürlich angepasst ist.
Wir sehen aktuell komplettes Marktversagen in einem klassischen Captive Market.
Nun, zum einen muss man natürlich feststellen, dass der Strommarkt in Deutschland und wohl auch in ganz Europa, so ziemlich weit von einem freien Markt entfernt ist, wie nur etwas entfernt sein kann. Die Mehrheit der europäischen Stromanbieter sind staatliche Unternehmen. Manche direkt und viele indirekt wie in Deutschland beispielsweise die EnBW.
Dazu kommt, dass die Netzbetreiber natürlich förmlich unabhängig und selbstständig sind. Deren Eigentümer sind dann aber über entsprechende Beteiligungen auch wiederum in den meisten Fällen die großen Stromanbieter und damit in der Mehrheit auch wieder der Staat.
Das hat mit einem freien Markt praktisch nichts mehr zu tun.
Aber bleiben wir in Deutschland. Deutschland hat mit die höchsten Strompreise der Welt. Diese hat es aufgrund politischer Vorgaben. Der überwiegende Teil des Strompreises besteht aus staatlichen Abgaben. Auch dort kann man wohl nur noch mit sehr viel Fantasie und Zweckoptimismus von so etwas wie einem freien Markt sprechen.
Allerdings werden die Ladesäulen, um die es hier ja geht, von etlichen Unternehmen betrieben. Ja, auch hier hängen viele miteinander zusammen. Es gilt das oben gesagt. Dennoch, es gibt hier einen Wettbewerb. Das ist durchaus ansatzweise auch im Artikel erwähnt und beschrieben. Den Anbieter von Ladesäulen steht frei einen höheren oder niedrigeren Preis zu nehmen - innerhalb ihrer eigenen Kostenstruktur. Wer hier auf Margen verzichtet oder eben besonders effizient anbietet, kann Kunden von anderen Ladesäulen abwerben. Dies dürfte in der Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen, wenn mehr und mehr Ladesäulen entstehen sollten.
Nein, ist sie nicht. Denn eine Tankstelle bevorratet Kraftstoff. Eine Ladesäule liefert Strom aus dem Verbundnetz.
Was für meine Aussage, dass eine Ladessäule letztlich sich eine Tankstelle ist, wo Fahrzeuge Energie tanken, vollkommen irrelevant ist. Und auch die Betreiber von Ladesäulen müssen den Strom einkaufen. Das wird mit sehr lang laufenden Verträgen oder Future Kontrakten oder am Spotmarkt gemacht. Zumindest lang laufende Verträge beziehungsweise Kontrakte sind eine Art der Bevorratung. Natürlich nicht physisch aber vertraglich.
Das ist ein völlig anderes Thema. Vielleicht hat der Verbraucher gar kein Auto, sondern möchte Strom für andere Zwecke aus der Ladesäule ziehen. Dann betrifft ihn das genauso.
Ja und vielleicht hat ein Verbraucher auch eine Nacktkatze und keine flauschige Katze zu Hause. Das gibt es tatsächlich. Ändert aber nichts daran, dass Katzen sehr flauschig sind.