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neuer calling-card Anbieter


21.09.2001 17:30 - Gestartet von seba
Hi,
vielleicht ist das hier eine Meldung für demnächst. Habe heute zufällig eine PrePaid-Karte in die Hände bekommen. Steht GOSH drauf und Gespräche sollen innerhalb Europas 6 Pf/Min(!) kosten. Mobilfunk 32 Pf und das auch innerhalb Europas. Es gab auch eine URL beim Händler aber die habe ich nicht im Kopf. Könnt aber mal vorbeigehen. Ist der Callingshop in der Amrumer Str. in Berlin. Ist doch ganz in eurer Nähe oder?
Würde mich interessieren, wer hinter diesem Anbieter steckt.
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[1] Kai Petzke antwortet auf seba
24.09.2001 18:22
Benutzer seba schrieb:
Hi, vielleicht ist das hier eine Meldung für demnächst. Habe heute zufällig eine PrePaid-Karte in die Hände bekommen. Steht GOSH drauf und Gespräche sollen innerhalb Europas 6 Pf/Min(!) kosten. Mobilfunk 32 Pf und das auch innerhalb Europas.

Diese Preise sind zu günstig. Wenn man Interconnect-Gebühren, Mehrwertsteuer und Handelsspanne für den Calling-Card-Shop zusammenrechnet, kommt man auf mehr als 6 Pf/Min innerhalb Europas bzw. 32 Pf/Min für Festnetz -> Mobilfunk.

Typische Effekte sind dann, dass die Karten extrem schnell verfallen, sich selbst entwerten (siehe zum Beispiel: https://www.teltarif.de/s/s5832.html ) oder eine "Minute" halt nur 50 Sekunden lang ist.

Es gab auch eine URL beim Händler aber die habe ich nicht im Kopf. Könnt aber mal vorbeigehen. Ist der Callingshop in der Amrumer Str. in Berlin.

Der ist mir schon häufiger durch Preise aufgefallen, die eigentlich nicht sein können...


Kai
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[1.1] seba antwortet auf Kai Petzke
24.09.2001 23:19
Hallo,

habe auch die URL zum Anbieter gefunden. Es ist: http://www.doktor-ring.de/
Leider sind natürlich keine Inhalte hinterlegt ;-(. Habe jetzt so eine 30er Karte und rechne die Gespräche nach. Auf dem Poster steht auch klein etwas von einer Verbindunggebühr, die nicht näher ausgewiesen ist. Bei kurzen Gesprächen konnte ich keine entdecken aber bei längeren Telefonaten habe ich das Gefühl, daß bis zu 3 min. verloren gehen.
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf seba
25.09.2001 17:27
Benutzer seba schrieb:

>Auf dem
Poster steht auch klein etwas von einer Verbindunggebühr, die nicht näher ausgewiesen ist. Bei kurzen Gesprächen konnte ich keine entdecken aber bei längeren Telefonaten habe ich das Gefühl, daß bis zu 3 min. verloren gehen.

Eine Verbindungsgebühr müsste unabhängig von der Länge des Gesprächs sein. So, wie Du Deine Erfahrungen schilderst, scheint eher eine "zu schnell laufende Uhr" vorzuliegen, die halt öfters als alle 60 Sekunden einen Minutenpreis abbucht.


Kai
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[] Kai Petzke antwortet auf
25.09.2001 17:24
Benutzer ron's enemy schrieb:

An dieser Stelle hätte ich mal eine Frage, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat: Wieso sind die Selbstkosten für Gespräche vom deutschen Festnetz in deutsche Mobilfunknetze eigentlich so hoch? Liegt das an der Telekom oder an den Mobilfunkprovidern?

Es liegt an den Mobilfunk-Netzbetreibern. Die lassen sich den Service, Gespräche, die von außen in ihre Handy-Netze eingeliefert werden und dann zu einem Handy weitergeleitet werden, entsprechend honorieren. (Im Fachjargon spricht man von "Terminieren").

Interessant wäre es, was rauskommt, wenn mal einer der Telekom-Konkurrenten ein Entgeltregulierungsverfahren bezüglich dieser Terminierungsentgelte bei der Regulierungsbehörde in die Wege leitet. Denn es widerspricht eigentlich dem TKG, wenn die Großhandelsleistung (hier z.B. Terminierung Festnetz->Mobilfunk) deutlich teurer angeboten wird als die Leistung gegenüber dem Endkunden (hier z.B. Gespräche Mobilfunk -> Festnetz, die am Wochenende fast überall für 15 Pfennig/Minute zu haben sind).


Kai
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[1] hansi antwortet auf Kai Petzke
25.09.2001 18:48
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer ron's enemy schrieb:

An dieser Stelle hätte ich mal eine Frage, die nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat: Wieso sind die Selbstkosten für Gespräche vom deutschen Festnetz in deutsche Mobilfunknetze eigentlich so hoch? Liegt das an der Telekom oder an den Mobilfunkprovidern?

Es liegt an den Mobilfunk-Netzbetreibern. Die lassen sich den Service, Gespräche, die von außen in ihre Handy-Netze eingeliefert werden und dann zu einem Handy weitergeleitet werden, entsprechend honorieren. (Im Fachjargon spricht man von "Terminieren").

Interessant wäre es, was rauskommt, wenn mal einer der Telekom-Konkurrenten ein Entgeltregulierungsverfahren bezüglich dieser Terminierungsentgelte bei der Regulierungsbehörde in die Wege leitet. Denn es widerspricht eigentlich dem TKG, wenn die Großhandelsleistung (hier z.B. Terminierung Festnetz->Mobilfunk) deutlich teurer angeboten wird als die Leistung gegenüber dem Endkunden (hier z.B. Gespräche Mobilfunk -> Festnetz, die am Wochenende fast überall für 15 Pfennig/Minute zu haben sind).


Kai

Hallo Kai!

Diese Terminierung (IC-Gebühren) haben die Preise von vielen Callbackprovidern hoch getrieben, das nannte man mir als Grund für saftige Preiserhöhungen (z.B.: Telegroup). Wahrscheinlich mußte deswegen jetzt auch die Transglobe ihre Preise in inländische und ausländische Mobilfunknetze so stark erhöhen. Debitalk, Boomerang und Gnaman werden wohl auch bald dran glauben müssen.

Gruß Hans
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[] Kai Petzke antwortet auf
27.09.2001 12:12
Benutzer ron's enemy schrieb:

Interessant wäre es, was rauskommt, wenn mal einer der Telekom-Konkurrenten ein Entgeltregulierungsverfahren bezüglich dieser Terminierungsentgelte bei der Regulierungsbehörde in die Wege leitet. Denn es widerspricht eigentlich dem TKG, wenn die Großhandelsleistung (hier z.B.
Terminierung Festnetz->Mobilfunk) deutlich teurer angeboten wird als die Leistung gegenüber dem Endkunden (hier z.B.
Gespräche Mobilfunk -> Festnetz, die am Wochenende fast überall für 15 Pfennig/Minute zu haben sind).


Kai

Gegen welchen § des TKG verstößt das denn?

Gegen §24, Absatz (2) Punkt 3 des TKG zum Beispiel. Der betrifft zwar normalerweise nur "marktbeherrschende" Unternehmen, die ihre Entgelte genehmigen lassen müssen. Doch über §37 und §39 kann man auch für beliebige andere Zusammenschaltungen eine Festsetzung von Interconnect-Preisen erzwingen, die dann nach denselben Maßstäben wie bei regulierten Entgelten (!) erfolgt.

Bestehende Telefonunternehmen mit bestehenden Interconnect-Verträgen können diesen Weg aber nicht gehen (siehe §37). Also muss man zur Ausnutzung dieses Tricks mindestens eine neue Telefonfirma gründen, was bis vor kurzem alleine aufgrund der Lizenzkosten etliche Millionen Mark kostete.

Bezüglich des Gesetzes, siehe http://www.regtp.de/gesetze/start/fs_04.html


Kai