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Wie geht denn ein Kaufmann vor?


15.04.2008 00:34 - Gestartet von maurice1332002
Wie geht denn ein Kaufmann vor?

Zunächst überlegt man, mit welchem Flatratepreis Kunden gewonnen werden können.

Im nächsten Schritt wird man überlegen, welche Kosten ein durchschnittlicher Flatratekunde erzeugen wird.

Beide Ergebnisse wird man übereinanderlegen, und wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, kann man das Angebot auf den Markt bringen.

Nach Markteinführung wird man die Ausgaben/Einnahmen kontrollieren. Übersteigen die Einnahmen bei den Kontrollauswertungen die Ausgaben, kann evtl. der Preis der Flatrate gesenkt werden, z.B. um mehr Kunden zu gewinnen.

Übersteigen aber die Ausgaben die Einnahmen, bleiben zwei Möglichkeiten. Entweder eine Preiserhöhung für alle Kunden, mit der Folge, das 100% der Kunden nicht erfreut sind.
Wenn es andererseits aber auch reicht, 2-3% der größten Kostenverursachern zu kündigen, um in eine Gewinnzone zu kommen, wird man eben diesen Usern kündigen. Es bleiben 97-98% zufriedene Kunden über!


Zum Thema, die Anbieter sollten lieber einen bestimmten Wert festlegen, ab dem man eine missbräuchliche Nutzung unterstellt.

Ich denke diese Grenze gibt es nicht! Das durchschnittliche Verhalten aller Kunden ist entscheidend. Oder anders, das Gesamtergebnis ist entscheidend. Solange ausreichend Gewinn erwirtschaftet wird, ist es dem Anbieter vermutlich egal, was der Einzelne tut.
Wenn die auf Kostendeckung ausgelegte Grundkalkulation ergeben hat, das jeder Kunde 100 SMS verschicken kann, dann ist es egal, das von 100 Kunden 10 Nutzer jeweils 550 SMS versenden, wenn die restlichen 90 Kunden nur je 50 SMS absenden.
Senden die 90 aber doch mal mehr, dann verringert sich natürlich das Budget für die 10 Heavynutzer.


In meinem letzten Block möchte ich meine beiden ersten Themen verknüpfen.
Beispiel soll sein, das ein Anbieter kalkuliert hat, das jeder Kunde für einen Pauschalpreis von 5 Euro SMS als Flat versenden kann. Als durchschnittliche Nutzung unterstellt der Anbieter 100 SMS je Kunden.
Für 100 Kunden steht somit ein Budget von 10.000 SMS zur Verfügung.
Tatsächlich versendet 1 Kunde 1000, 9 Kunden je 500 und 90 Kunden je 55 SMS.
In Summe also 11.000 SMS.

Damit das Ergebnis des Anbieters wieder stimmt, muss also der Flatratepreis um 10% angehoben werden.

Mindestens 90% der Kunden sollen mehr zahlen, obwohl sie nicht annähernd den Grund der Preiserhöhung zu verantworten haben?

Ist es nicht 99% der Kunden lieber, wenn der eine (1) 1000 SMS-Versender gekündigt wird, damit die Kalkulation des Anbieters wieder stimmt?
ICH FINDE: "JAAAAAA"! AUF JEDEN FALL!

CU
maurice