Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Prinzipiell hast du damit recht, ja. Allerdings kann man in diesem Atemzug die oft genug künstlich herbeigeführte interne Inkompatibilität von Apple-Produkten auch nicht totschweigen.
Kommt drauf an. Ein Beispiel: Meine Eltern haben mit Computern nicht viel an der Mütze, kommen aber dank iPad inzwischen gut mit Mail und ein bißchen Online-Kram zurecht. Nun haben wir auf dem guten Stück auch Fotos und Filme drauf, welche bei Bedarf mittels Apple TV auf dem Fernseher landen. Das klappt, egal aus welcher Applikation, einfach durch betätigen des Airplay-Knopfes.
Nun sagt mir jeder, kann Chrome Cast oder einer der zahlreichen Raspberry Pi-Derivate doch auch und die sind noch viel breiter aufgestellt. Aber genau hingeguckt ist das eben nicht unbedingt ein Vorteil, denn plötzlich brauche ich für jeden Dateityp eine eigene App, um das Zeug überhaupt auf das externe Gerät zu kriegen. Zusätzlich kommt es auch noch drauf an, wo die Daten liegen, lokal oder im Internet.
D.h. natürlich habe ich eine größere Bandbreite an Möglichkeiten, aber der Aufwand, sie zu nutzen, steigt plötzlich überproportional an, vor allem für Leute, die mit EDV-Kram nichts am Hut haben.
Apple schafft also Insellösungen, die nicht alles können, was die Technik hergibt, aber dafür funktioniert das out of the Box und meist sogar ohne Handbuch. Wem das reicht, der ist gut bedient.
Apple baut schließlich gezielt proprietäres Zeug um den Absatz zu fördern. Wenn ich mir zum neuen Gerät gleich immer noch eine neue Hardwareumgebung kaufen muss, dann ist das galoppierendes Elend aus Kundensicht. Apple bezeichnet dies als Ausdruck seiner Kunstform und Kreativität... Nur Hardcorefans können drüber klatschen...
Das wird immer so dargestellt, aber es hat meiner Meinung gar nichts mit Kunst oder Stil zu tun, auch wenn gerade Apple-Gegner das immer unterstellen, sondern einfach damit, daß ein System funktionieren soll wie eine Waschmaschine: Stecker rein, Knopf drücken, fertig. Und das über Jahre, ohne nach 24 Monaten eine neue Komponente kaufen zu müssen.
Innerhalb seiner jeweiligen Generation legte Apfel in der Vergangenheit i. d. R. gut aufeinander abgestimmte Hard- und Software hin. Nur sind dem eben zeitliche und technische Grenzen gesetzt.
Das schon, aber im Allgemeinen ist die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Apple-Gerätes durchaus erheblich länger als die eines Android-Telefons oder Windows-PCs, und sei es nur als wiederverkauftes Gebrauchtgerät.
WER hat denn diesen Bildschirmauflösungszirkus in aller bekannter Selbstherrlichkeit und Arroganz vom Zaun gebrochen (und inzwischen gnadenlos verloren)? Stichwort: "Retina-Display"...
Aber Apple bringt auch nicht alle drei Monate ein neues Modell auf den Markt. Die Auflösung vom Retina-Display ist jetzt, nach über vier Jahren, immer noch genau die gleiche, auch wenn das Display inzwischen etwas höher geworden ist.
Bei Samsung und Co. meint man hingegen, man müsse 400 dpi haben und full HD (auf einem Handy!).
Weiterhin erinnere ich daran, daß Apple seitens der Freaks immer auch deshalb in der Kritik stand, weil die Mac-Hardware schon bei Erscheinen vermeintlich "veraltet" sei. Man scheint gerade von Seiten der Linux-Gemeinde und der irgendwelcher Gamer zu erwarten, daß halbfertige Betaversions-Hardware ihren Weg in die neuen Modelle findet. Zum Glück passiert das nicht, man setzt lieber auf etablierte Hardware. Also würde ich nicht sagen, daß Apple inflationär neue Superlative in den Raum wirft. Beim Marketing lese ich immer nur ein diffuses "jetzt doppelt so schnelle Grafik", von Zahlen sieht man da fast nichts.