Zum Grundprinzip der MNP.
Man hat sich überlegt, daß man den Zugriff auf die zentrale DB so gering wie möglich halten muß, um nicht in Kapazitätsprobleme zu kommen, Müßte man für jeden Anruf auf ein Handy dieselbe DB befragen, so würde es wohl jegliche verfügbare Kapazität sprengen. Daher gilt folgendes Prinzip:
1. Die zentrale DB ist die "Master-DB". Deren Einträge gelten als Basis.
2. Jeder Mobilfunk-Operator hat eine lokale Kopie, die zu definierten Zeiten einmal täglich aktualisiert wird. Daher greift jeder Mobil-Anbieter nicht auf die zentrale DB zu, sondern auf seine lokale Kopie.
3. Es gilt die Grundregel, daß jede Handyvorwahl grundsätzlich den bekannten Betreibern gehören (0171=D1, 0172=D2, 0177=e+...) und nur die portieren Nummern (=Ausnahmen der Regel) in den DBs stehen.
Wenn jetzt ein Anruf auf ein Handy geschieht, dann schaut jeder Mobilbetreiber nach, ob diese Nummer in der DB steht. Wenn ja, dann ist sie portiert. Wenn nein, dann gilt die Grundregel.
Festnetzbetreiber haben keine Kopie und greifen lesend auf die Zentral-DB zu.
Auf diese Weise werden Kapazitätsengpässe weitgehend vermieden.
Jeder Handynutzer hat mind. zwei, theoretisch bis zu vier Nummern (auch wenn er davon nichts mitkriegt)
1. Telefon
2. Fax
3. Daten
4. Anrufbeantworter
Es müssen alle vier Nummern portiert werden.
Nach meinen Informationen hat die Entwicklung der MNP allein bei einem der 4 Anbieter ca 15 Millionen Eur gekostet. Es ist längst nicht damit getan, nur mal eben so eine Datenbank hinzustellen. Es gibt eine Vielzahl an Computersystemen, die geändert werden müssen. Nähere Details erspare ich mir. Vermuten wir, daß die Kosten bei allen etwa gleich sind, und der kleinste Anbieter (o2), vielleicht 1 Million Neukunden importieren kann. Dann sind das schon 15 Eur Fixkosten für jeden Import.
Export, Wartung kommt alles extra.
Gruß
PNO
Benutzer m_maier schrieb:
Benutzer hdontour schrieb:
Muß man jetzt bei T1 24,95 Euro extra bezahlen zzgl. einer evtl. Aktivierungsgebühr, wenn man seine alte Nummer als Neukunde mitbringt oder 24,95 Euro dafür, daß man seine D1 Nummer zu einem anderen mitnehmen darf?
Gute Frage! Zwei Sachen sprechen m.E. dafuer, dass die "Gebuehr" an den *neuen* Anbieter zu entrichten ist:
1. Mit dem alten Anbieter besteht zum Zeitpunkt der Portierung ggf. seit 4 Wochen kein Vertragsverhaeltnis mehr, da noch eine extra Rechnung (ggf. nur ueber 10 Euro) zu schreiben, waere aufwaendig.
2. o2 will wohl deshalb nur 10 Euro verlangen, um viele Neukunden zu bekommen. Waere die Gebuehr an den alten Anbieter zu zahlen, wuerde o2 das Abwandern von Kunden nur unterstuetzen ;-)
Was passiert genau bei der Portierung? Eigentlich wird nur der Eintrag in der Datenbank geaendert. Dies kann auch der neue Anbieter veranlassen und dann in Rechnung stellen. Es macht sogar Sinn, dass die Aenderung vom neuen Anbieter gemacht wird: Sonst koennte der alte Anbieter ja (aus reiner Bosheit) sich ein paar Tage Zeit lassen mit der Aenderung....
BTW: Bis zum 1. November muss doch sicher die neue Portierungs-Datenbank in Betrieb genommen werden. Mal gespannt, ob es dadurch zu Erreichbarkeitsproblemen kommt - in allen Netzen, deutschlandweit... Wohl denen, die dann eine Quam Now haben :->
Marcus