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Ausblick auf 2011: Mobilfunk-Betreiber müssen wieder Kraft tanken


03.01.2011 16:15 - Gestartet von Junginger
5x geändert, zuletzt am 03.01.2011 16:33
Das ist mal wieder ein schlecht Recherchierter Bericht aus dem Hause Teltarif.de

https://www.teltarif.de/mobilfunk-regulierung-...

O2 hatte im Jahr 2009 eine Rendite von fast 25 %
Eplus hatte im Jahr 2009 eine Rendite von 42,9 %


Davon kann jedes andere Unternehmen in der großen Ordnung nur Träumen. Die Deutsche Mobilfunk Unternehmen verdienen sich eine goldene Nase mit den Kunden. Die Deutschen Kunden sind seit Jahren eine Melkkuh damit sich O2, eplus, vodafone und Deutsche Telekom, international noch mehr zukaufen können.


Solange in unseren Nachbarland Österreich bei ähnliche Interconnection Gebühren wie in Deutschland solche Angebote möglich sind. Ist noch sehr sehr viel Spielraum nach unten möglich.

orange.at

Tarifdetails
€ 25,- Grundgebühr pro Monat

300 Freiminuten innerhalb der EU
inklusive Aktiv- und Passivroaming

1.000 Freiminuten in alle Netze österreichweit

1.000 Gratis SMS in alle Netze österreichweit und in die EU

50 MB Datenvolumen österreichweit


Sicher kostet ein LTE Ausbau auch etwas, aber die Mobilfunk Unternehmen haben sich das ganze bestimmt Gut durch-gerechnet.

Die 4 Mobilbetreiber teilen sich die 4,4 Mrd Euro fast zu gleichen Teilen. Macht 1,1 Mrd pro Betreiber bei 20 Jahren Lizenzlaufzeit ergibt ca. 55 Millionen im Jahr

Umsatzzahlen Gewinn 2009

eplus 3,021 Milliarden Euro 1,333 Milliarden Euro
o2 3,7 Mrd. Euro 918 Millionen Euro
Vodafone 9,041 Mrd. Euro mit Festnetz 3,527 Mrd. Euro
T-Mobile 8.109 Mrd Euro 3.373 Mrd.


Es bricht mir das Herz!!!

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[1] Kai Petzke antwortet auf Junginger
03.01.2011 19:13
Benutzer Junginger schrieb:

https://www.teltarif.de/mobilfunk-regulierung-... 1145.html

O2 hatte im Jahr 2009 eine Rendite von fast 25 % Eplus hatte im Jahr 2009 eine Rendite von 42,9 %

o2 und E-Plus veröffentlichen nur EBITDA-Zahlen, keine Gewinne! Das heißt, die Zinskosten ("I", "interest"), Gewinnsteuern ("T", "taxes") und die bei Mobilfunk-Unternehmen ganz erheblichen Abschreibungen ("D" und "A", also "Deprecation" und "Amortization") wurden noch nicht gegengerechnet. Allein aus den 8 Mrd. Euro, die die beiden genannten Firmen im Rahmen des UMTS-Wahnsinns 2000 jeweils ausgegeben haben, ergibt sich eine geschätzte Abschreibungs- und Zins-Last von 640 Mio. Euro. Von den 0,9 Mrd. Euro EBITDA-"Gewinn" (knapp 25% des Umsatzes von 3,7 Mrd. Euro), die o2 ausweist, fressen also allein die UMTS-Altlasten über zwei Drittel wieder auf! Rechnet man noch ein, dass Telefonica in Deutschland sogar zwei UMTS-Lizenzen erworben hat (erst eine über "Group 3G", später umbenannt in Quam, inzwischen mehr oder weniger abgewickelt, und dann später noch eine über den Erwerb von Viag Interkom, mittlerweile o2), dann ist man bereits alleine deswegen definitiv negativ. Und das alles noch ohne die Berücksichtigung von Netzaufbaukosten und neuerlichen Lizenzausgaben (bei o2 für die digitale Dividende schon wieder über 1 Mrd. Euro!)

Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass man von den beiden kleinen Anbietern auch deswegen keine echten Zahlen bekommt, weil sie unter'm Strich weiterhin negativ sind.

Vodafone weist beispielsweise für Deutschland im letzten Geschäftsjahr Umsätze von 8,008 Mrd. Pfund, EBITDA von 3,122 Mrd. Pfund und einen Gewinn in Höhe von 1,695 Mrd. Pfund aus. Also 1,65 Mrd. Euro an Abschreibungen! Teilt man noch die 800 Mio. Pfund an gezahlten Zinsen nach Umsätzen zu, kommt man auf 0,25 Mrd. Euro an Abschreibungen. Also zusammen 1,9 Mrd. Euro!

Nun hat Vodafone in Deutschland mehr als doppelt so viele Kunden wie o2, aber der Abschreibungsbedarf pro Kunde ist garantiert bei o2 höher, da viele Komponenten und erst recht die Lizenzen "pro Netz" und nicht "pro Kunde" erforderlich sind!

Vodafone steht mit den genannten Zahlen gut da. Aber auch sie werden 2011 versuchen, die durch Roaming-Regulierung, IC-Senkung usw. verursachten Einnahmeausfälle zu kompensieren.

Solange in unseren Nachbarland Österreich bei ähnliche Interconnection Gebühren wie in Deutschland solche Angebote möglich sind. Ist noch sehr sehr viel Spielraum nach unten möglich.

Österreich ist eine vollkommen andere Situation als Deutschland:
* VIEL geringere UMTS-Lizenzkosten
* Durch günstige UMTS-Lizenz der Einstieg echter Discount-Carrier
VIEL früher als bei uns
* HÖHERE Roaming-Einnahmen (auch und gerade durch die Deutschen, die
dort gerne Urlaub machen)
* VIEL geringerer Festnetz-Anteil

Die 4 Mobilbetreiber teilen sich die 4,4 Mrd Euro fast zu gleichen Teilen.

Falsch, E-Plus zahlt nur einen kleinen Teil, die anderen dafür jeweils über 1 Mrd. Euro mehr als E-Plus.


Umsatzzahlen Gewinn 2009

Sie zitieren hier EBITDA-Zahlen, nicht Gewinn. Der Gewinn ist bei Vodafone weniger als die Hälfte der zitierten Zahl, bei T-Mobile garantiert auch; bei o2 und E-Plus ist die Frage, ob er überhaupt positiv ist.



Kai
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[1.1] Junginger antwortet auf Kai Petzke
28.01.2011 02:11

7x geändert, zuletzt am 28.01.2011 04:07
Solange in unseren Nachbarland Österreich bei ähnliche Interconnection Gebühren wie in Deutschland solche Angebote möglich sind. Ist noch sehr sehr viel Spielraum nach unten möglich.

Österreich ist eine vollkommen andere Situation als Deutschland:
* VIEL geringere UMTS-Lizenzkosten
* Durch günstige UMTS-Lizenz der Einstieg echter Discount-Carrier
VIEL früher als bei uns
* HÖHERE Roaming-Einnahmen (auch und gerade durch die Deutschen, die
dort gerne Urlaub machen)
* VIEL geringerer Festnetz-Anteil


Aber trotzdem schafft es die Firma Orange sogar ein 2 Länder Tarif anzubieten.Bei dem 1000 Minuten für Österreich und Deutschland Inklusive in alle Netze sind plus zuzüglich 100 Frei SMS. Das entspricht einen ideal Minuten Preis von 2.5 ct pro Minute und das Samsung S8500 gibts für 99 € (LP ca300 €)
auch noch dazu.
Davon ist der deutsche Mobilfunk Kunde noch weit entfernt.
Bei O2 gibt es für 10 € gerade mal 100 Minuten National in alle Netze.Wenn nur nicht die Österreichische Mobilnummer wäre, dann wäre der Tarif in Deutschland voll Konkurrenz fähig. Zumal der Orange Kunde durch das Roaming bei allen Deutschen Netzen die Freie Wahl hat. Das heißt so gut wie 100 % Empfang


Es ist mir schleierhaft wie ein Mobilfunk Unternehmen aus dem Ausland trotz den Roaming Gebühren günstigere sein kann wie ein Deutscher Mobilfunk Betreiber.


Das lässt nur den Entschluss zu, dass die Roaming
Intern-Connection Gebühren viel geringer sind. Wie das Ammen Märchen das uns T-Mobile und Co immer erzählen.


Selbst ein Deutscher virtueller Mobilfunk Betreiber (Solomo)schafft es fast durchgängig im Ausland für 10 bis 15 ct erreichbar zu sein und Eplus als Vermieter kommt hierbei bestimmt auch noch auf seine Kosten.


Hier mal ein kleiner Vergleich

Klassische Urlaubsländer alle angaben Pro Minute gleicher Takt

ankommend in

Land Tunesien Türkei Australien EU
Solomo 10 ct 10 ct 10 ct 10 ct
O2 Deut. 159 ct 69 ct 159 ct 17 ct

abgehend nach Deutschland vom Urlaubsort
Land Tunesien Türkei Australien
solomo 29-39 ct 29-49 ct 29-39 ct
O2 Deut. 299 ct 159 ct 299 ct

Also wenn Solomo hier immer noch was dran verdient, dann können die wirklichen Kosten nur wesentlich niedriger sein.


Auch die sogenannten Handy-Surf Flatrates sind in Deutschland viel zu überteuert. Hier verdienen alle Deutschen Mobilfunk Unternehmen sich eine goldene Nase dran. 200 - 500 Mb für ca 10 € ist absoluter Wucher. Die wirklicher kosten dürften höchsten bei 50 ct liegen.

SMS werden für 8 - 20 ct an den Endkunden Verkauft obwohl der Großhandelspreis bei 2,5 - 3,0 ct liegt.

Festnetz Minuten werden Teilweise mit 29 ct und mehr pro Minute Berechnet meisten bei 60/60 Takt
Inter-Connection Preis zwischen den Anbietern liegt unter einem Cent und das bei Sekunden genauer Abrechung.


Pro Jahr werden Milliarden Minuten allein in Deutschland vertelefoniert und die Technik, Verwaltung usw. gibt es bestimmt nicht Gratis.

Aber ein Faktor 30 ist einfach eine Frechheit und die Mentalität der Mobilfunk Betreiber ist fast wie anno dazumal zu Telekom Monopol Zeiten vor 1998 als die Minute innerhalb Deutschlands 1,20 DM und nach USA 3,06 DM gekostet hat.




Zumindest bei diesen Punkten ist der Deutsche Mobilkunde eine Melkkuh für die Mobilfunk Betreiber


https://www.teltarif.de/hallo-deutschland-...




Die 4 Mobilbetreiber teilen sich die 4,4 Mrd Euro fast zu gleichen Teilen.

Falsch, E-Plus zahlt nur einen kleinen Teil, die anderen dafür jeweils über 1 Mrd. Euro mehr als E-Plus.


Stimmt das habe ich mich geirrt.
Die Unternehmen boten im Einzelnen:

* Vodafone D2 1,43 Mrd. Euro
* Telefónica O2 1,38 Mrd. Euro
* T-Mobile 1,3 Mrd. Euro
* E-Plus 0,283 Mrd. Euro

Aber die Lizenz ist trotzdem auf 20 Jahre ausgelegt.
Was je nach Betreiber zwischen 15 und 70 Millionen pro Jahr ergibt.

Da in Deutschland mehr als die Hälfte aller Haushalte keinen ausreichende Internet Anschluss haben entweder weil überhaupt kein Internet in welcher Form auch immer Verfügbar ist oder nur durch eine zu geringe Bandbreite versorgt werden kann.

Das LTE Geschäft wird deswegen ein zig Milliardenmarkt für O2,Vodafone und Telekom. Das heute noch keiner erahnen kann,ich bin mir Sicher da werden Gewinne gemacht bis zum geht nicht mehr und damit werden dann alle Lizenz Kosten aus der Portokasse bezahlt.


Weil günstig ist der Vodafone LTE Zuhause Internet 21000 Anschluss mit 15 GB Freivolumen mit 49,99 € Monatlich nicht gerade.

Zumal sich die Investitions Kosten von O2 und Co. in Grenzen halten dürften, wenn meisten die gleichen Mobilfunkmasten benutzt werden und der VOIP Telefonanschluss kann auch nicht viel kosten. Gib es bei Sipgate.de Gratis und die herkömmlichen Internet Verbrauchskosten liegen für den Provider bei ca. 15ct pro GB

LTE oder UMTS ist Simple ausgedrückt groß nichts anderes wie ein Wlan Router zu Hause.


Die Zuführung der Internetleitung zur Mobilfunk Antenne kommt meist per Kabel ggf. Richtfunk und besteht zum Teil schon wegen UMTS, GPRS und von daraus geht es per Funkwellen zum Endkunden mit LTE oder UMTS Technik. Vom Grundprinzip ist LTE ,UMTS oder Wlan im Prinzip alle das gleiche. Nur die Technik ist durch die Modulation Verschieden und der Frequenzgang Unterschiedlich mal ganz simple dargestellt.


Bestimmt wird es die Umrüstung der Mobil Standorte und der Neuaufbau nicht zum Nulltarif geben. Aber die Kosten sind wesentliche geringer wie uns Vodafone und Co immer glauben lassen wollen um ihre Hochpreispolitik zu Rechtfertigen.



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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf Junginger
31.01.2011 15:07
Benutzer Junginger schrieb:

Aber trotzdem schafft es die Firma Orange sogar ein 2 Länder Tarif anzubieten.Bei dem 1000 Minuten für Österreich und Deutschland Inklusive in alle Netze sind plus zuzüglich 100 Frei SMS. Das entspricht einen ideal Minuten Preis von 2.5 ct pro Minute

Ich denke, der oben zitierte Tarif ist das Produkt einer klassischen Mischkalkulation. So, wie jeder "Kostendeckel"- oder Flatratetarif hierzulande auch. Die 1000 Minuten "nur Österreich" gibt es beim selben Anbieter nämlich für nur 9 Euro im Monat, entsprechend einem Aufpreis von 16 Euro pro Monat dafür, dass auch das Roaming in Deutschland inklusive ist. Aufs Jahr gerechnet beträgt der Aufpreis 192 Euro. Wie viele Mobilfunkkunden haben wirklich eine so hohe Roaming-Rechnung mit nur einem einzigen EU-Land?

Ich schätze, dass bei einer durchschnittlichen Roaming-Nutzung von bis zu 100 Minuten (ankommend wie abgehend) Orange noch Gewinn mit dem Aufpreis verdient.

Weitere Faktoren: Kunden, die über die 1000-Minuten-Grenze kommen, zahlen hohe Preise (25 Cent nach AT und DE in Österreich; Roaming-Maximalbetrag in Deutschland). Kunden, die nur wenig telefonieren, bekommen keine Rückerstattung. Durch das 1000-Minuten-Kontingent sind nur Gespräche innerhalb Österreichs und Deutschlands bzw. zwischen den beiden Ländern abgedeckt; laut Website muss man sogar für ankommende Gespräche bezahlen, wenn man in Deutschland roamt, das Telefonat aber aus einem anderen Land als Deutschland oder Österreich stammt.


Auffallend im Vergleich zu Deutschland ist definitiv der günstige Basistarif: Für 9 Euro kriegt man hierzulande um die 100 Minuten, nicht 1000 Minuten, in alle Netze.

Es ist mir schleierhaft wie ein Mobilfunk Unternehmen aus dem Ausland trotz den Roaming Gebühren günstigere sein kann wie ein Deutscher Mobilfunk Betreiber.

Von 1000 Minuten für 25 Euro sind wir in Deutschland gar nicht so weit weg: Bei simyo oder Fonic liegt der Deckel bei 40 Euro. Vorteil der Deckel-Tarife im Vergleich zum in Deutschland genutzten 1000-Minuten-Paket von Orange: Telefoniert man mal einen Monat lang nicht, zahlt man auch nichts. Und kommt man über 1000 Minuten, zahlt man auch nichts. Das heißt:
* Bis 250 Minuten monatlich sind die Deckel-Tarife günstiger; bei kleinen
Minutenzahlen sogar sehr deutlich günstiger
* Von 250 Minuten bis 1100 Minuten monatlich gewinnt Orange, aber mit
maximal 15 Euro Differenz.
* Ab 1100 Minuten ist dann Orange aufgrund der hohen Roaming-Entgelte
so richtig teuer
* Es ist noch nicht eingerechnet, dass bei Orange auch die eingehenden
Minuten mit bezahlt werden müssen, bzw. aufs Minutenpaket angerechnet
werden.


Wie schon gesagt, das 1000-Minuten-Paket für 9 Euro ist bei uns wirklich in weiter Ferne, zum 1000-Minuten-Paket für 25 Euro haben wir aber einen in vielen Fällen halbwegs vergleichbaren Tarif.

Das lässt nur den Entschluss zu, dass die Roaming Intern-Connection Gebühren viel geringer sind.

Natürlich liegen die Roaming-IC-Entgelte deutlich unter den Endkundenpreisen. Sie liegen aber auch deutlich über den regulierten IC-Entgelten für nationale Terminierung.

ankommend in Land Tunesien Türkei Australien EU Solomo 10 ct 10 ct 10 ct 10 ct O2 Deut. 159 ct 69 ct 159 ct 17 ct

Bei ins Ausland weitervermittelten Roaming-Verbindungen kassieren die nationalen Betreiber (mit Ausnahme "EU") in der Tat ungeniert ab.

abgehend nach Deutschland vom Urlaubsort Land Tunesien Türkei Australien
solomo 29-39 ct 29-49 ct 29-39 ct O2 Deut. 299 ct 159 ct 299 ct

Dieser Vergleich hinkt, da Solomo mit einem Callback-Verfahren arbeitet, und so Solomo an den ausländischen Netzbetreiber "nur" die Entgelte für einen eingehenden Roaming-Anruf zahlen muss, nicht die noch viel stärker überteuerten Entgelte für einen abgehenden Roaming-Anruf.

Meine Erfahrungen mit "sunsim" (einem Anbieter auf derselben Plattform von vistream) mit dem Callback-Verfahren sind zudem nicht sonderlich gut: Öfters kam der Rückruf nicht an. Meine Vermutung ist, dass die Netzbetreiber in Spanien die Rückrufe gezielt ausgefiltert haben.

Dass Roaming überteuert ist, und dass die deutschen Netzbetreiber auf die schon hohen Vorleistungspreise des ausländischen Netzbetreibers vor Ort nochmal kräftig selber aufschlagen, steht außer Frage.


Kai