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Bundestrojaner


03.08.2011 09:46 - Gestartet von mikiscom
Na wenn bei den von öffentlichen Stellen hergestellten Sachen mal kein versteckter Bundestrojaner drin ist wäre ich aber enttäuscht.

Oder es lässt Jahre lang auf sich warten und hat zig Probleme wie z. B. beim Maut-System oder Galileo ;-)
Made in Germany supported by politicians kann nicht gut gehen.
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[1] noplease antwortet auf mikiscom
04.08.2011 14:39
Benutzer mikiscom schrieb:
Na wenn bei den von öffentlichen Stellen hergestellten Sachen mal kein versteckter Bundestrojaner drin ist wäre ich aber enttäuscht.
Da ich nicht verlange, alle Politiker Plagiatoren zu nennen, darf der Herr Innenminister uns auch nicht pauschal solcher Dinge verdächtigen, die den Einsatz rechtfertigen würden. Abgesehen davon wäre mir selbst in dem Fall eine deutsche Hintertür noch lieber als das Gegenstück aus Fernost.

Du scheinst Dir keine wirkliche Vorstellung darüber zu machen, in welcher Dimension und mit welchen Mitteln heutzutage (Wirtschafts)spionage betrieben wird, sonst würdest Du anders reagieren.
Kreditkartendaten, Passwörter und Adressen, die ganzen in den Medien durchgekauten Themen, sind doch heute nur noch in der Hobbyklasse und bei Teilen mafiöser Strukturen zur Geldgewinnung begehrt. Aus dem kalten Krieg ist längst ein elektronischer geworden und es geht nicht um Geld, sondern um Wirtschaftskraft, Innovation und Macht.

Benutzer mikiscom schrieb:
Oder es lässt Jahre lang auf sich warten und hat zig Probleme wie z. B. beim Maut-System oder Galileo ;-)
Die eigentlichen Probleme des Maut-Systems gehören zum überwiegenden Teil in den Bereich der Missbrauchsprävention. Würden die Mautpflichtigen sich korrekt verhalten, würde längst keiner mehr darüber reden.
Dass Galileo so laggt, darf man der aktuellen Regierung nicht anhängen, das haben schon weit vorher ganz andere verbockt - u.a. die, welche jetzt auf der Klagebank weilen. Galileo war nie ein richtiges Regierungsprojekt und wird auch keins werden. Die Tatsache, dass der Staat es maßgeblich mitfinanziert, weil das Anschlussgeschäft mehr an Steuern wieder reinspülen kann, macht den Staat noch lange nicht zum Mittäter. Übrigens: das Ami-GPS ist bis heute(!) nicht wirklich nach Plan fertig geworden und wird trotzdem genutzt.

Benutzer mikiscom schrieb:
Made in Germany supported by politicians kann nicht gut gehen.
Soso, Du denkst also Made in PRC supported by totalitarians wäre besser?

Hast Du denn jemals einen Gedanken daran verschwendet, ob es vielleicht in einem recht bekannten Betriebssystem eines amerikanischen Unternehmens Hintertüren für Nachrichten- und Geheimdienste gibt? Oder welchen Grund es hat, dass diverse Schlüsseltechnologien mit ihrem Hauptentwicklungsstandort bestimmte Länder seltsamerweise einfach nicht verlassen wollen?

Die Welt ist längst zutiefst demokratisch. Das bedeutet: es gibt keine eindeutige Antwort auf eine Frage, sondern man kann lediglich wählen, welche am wenigsten Probleme bereitet.

Leuten, wie Dir, die an unserem Land, unseren Produkten, Leistungen, unserer Lebensart und unserem Können kein gutes Haar lassen und auf unsere Volksvertreter schimpfen, sich aber kein bisschen aktiv daran beteiligen, das zu ändern, denen möchte ich herzlichst das Auswandern ans Herz legen. Der Versuch, mit Nörgeln von der eigenen Untätigkeit abzulenken, ist erbärmlich.
Genau diese Art des Miesmachens, jederzeit bereitwillig aufeinander loszugehen und die ständige Geringschätzung des Landes, in dem Ihr lebt, zu dem Ihr gehört, dessen Nationalität Ihr aber dann sofort in Anspruch nehmt, sobald es Euch wiederum nützt, ist mir inzwischen extrem zuwider. Das ist doch sozialer Kannibalismus in Perfektion. Haben wir nicht ohne Euch schon genug Probleme?

Geht doch mal für ein paar Jahre genau dort hin leben und arbeiten, wo die Sachen herkommen, die Ihr so kauft und benutzt. Aber dann bitte auch zu den dortigen Bedingungen.
Danach wisst Ihr, wofür Ihr Euch langmachen könnt und was hier in unserem Land absolut schützenswert ist.

Solltest Du, mikiscom, Dich nun zu Unrecht persönlich angegriffen fühlen, ist das für mich völlig okay. Du hast Deine Ansicht formuliert und genau das habe ich nun auch. Wenn es bewirkt, dass einer einen Moment lang über den Standpunkt des jeweils anderen nachgedacht hat, ist das schon gut und heutzutage auch längst nicht mehr so selbstverständlich.

np
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[1.1] mikiscom antwortet auf noplease
04.08.2011 16:21
Ich habe bereits ernsthaft darüber nachgedacht "abzuhauen", was ich vermutlich auch einmal tun werde. Natürlich nicht nach China sondern in ein anderes EU-Land. Aber umziehen ist für die meisten Leute nicht von heute auf morgen erledigt. Sprache, Job, Ahnung wie da alles läuft mit Ämtern usw. und auch überlegt, wo ich denn die besten Chancen habe, auch in zig Jahren noch zufrieden zu sein.

Natürlich gibt es auch viel schlimmere Länder auf der Welt aber zufrieden bin ich hier trotzdem nicht. Erst recht wenn die DEUTSCHEN Politiker immer alles auf so groß und toll reden, z. B. "deutsche Atomkraftwerke sind sicher". Bald darauf werden dann doch einige abgeschaltet und es kommen immer wieder Störfälle ans Tageslicht. Ich hasse solche Lügen einfach. Und die Anti-Atom-Proteste gibt's nicht erst seit gestern. An denen kann's nicht gelegen haben.
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[1.2] mikiscom antwortet auf noplease
04.08.2011 17:57
Als Ergänzung:

Ich habe nicht behauptet, dass Sicherheitsmaßnahmen unnötig sind. Ich bezweifele nur, ob Maßnahmen von öffentlicher Hand wirklich wirksam sind.

Selbst wenn das GPS Verspätung hatte, es läuft inzwischen schon ne ganze Weile.

Wenn Du so überzeugt von der deutschen Qualität bist, nenne mir doch mal ein paar Beispiele aus den letzten 20 Jahren, was bei uns Großartiges entwickelt oder voran getrieben wurde. Also Glasfaserinternet ist es schon mal nicht. Da sind die Slowaken weiter als wir. (Dort Fibernet genannt.)
Und als DVB-T eingeführt wurde, hieß es auch viele andere Länder hätten das schon. Kann ich allerdings selbst nicht beurteilen.

Oder um auf die Politiker zurück zu kommen: Was haben die seit dem Schröder gutes getan, womit die meisten Einwohner zufrieden sind?
Beispiel: Eine Gesundheitsreform nach der anderen. Die Patienten zahlen immer mehr, die Ärzte beklagen sich über immer weniger Einnahmen. Wo bleibt das ganze Geld? Hauptsache die Diäten werden von Zeit zu Zeit erhöht.

Und wo ich aktuell lebe, weil geboren worden, kann ich mir nicht aussuchen.
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[1.2.1] noplease antwortet auf mikiscom
05.08.2011 11:52
Ich vermute mal, Du bist noch recht jung, sonst hättest Du ein paar Dinge der letzten Jahre vermutlich bewusster und freier von Pauschalurteilen aufgenommen und würdest Dich nicht so leicht von den erstbesten Halbwahrheiten so schnell durch's Dorf treiben lassen.

Benutzer mikiscom schrieb:
Ich habe nicht behauptet, dass Sicherheitsmaßnahmen unnötig sind. Ich bezweifele nur, ob Maßnahmen von öffentlicher Hand wirklich wirksam sind.
Naja, kaputt reden ist immer einfacher als besser machen.
Das ist, wie vor Jahrzehnten bei McDonalds: nur 10% gaben zu, dort zu essen, aber 95% kannten die Produkte bis ins Detail. Keiner will so recht glauben, wie wichtig diese Dinge sind - nach denen aber dann sofort lauthals gerufen wird, wenn's mal irgendwo hakt. Einem guten Teil wird die Wichtigkeit wohl erst bewusst, wenn etwas erfolgreich abgeschafft wird. Dann ist das Geschrei groß und nicht selten ist es dann meistens auch schon zu spät zur Umkehr.

Benutzer mikiscom schrieb:
Selbst wenn das GPS Verspätung hatte, es läuft inzwischen schon ne ganze Weile.
Jepp, US-militärisch, mit ungewissem Finanzierungshorizont und freundlicherweise seit 2004 für alle bis auf ein paar, denen man es gerade nicht so genau gönnt oder sogar gar nicht.
Für alles andere, vor allem zu Galileo, einfach hier weiterlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_%28Satellitennavigation%29

Benutzer mikiscom schrieb:
Wenn Du so überzeugt von der deutschen Qualität bist, nenne mir doch mal ein paar Beispiele aus den letzten 20 Jahren, was bei uns Großartiges entwickelt oder voran getrieben wurde. Also Glasfaserinternet ist es schon mal nicht. Da sind die Slowaken weiter als wir. (Dort Fibernet genannt.)
Und als DVB-T eingeführt wurde, hieß es auch viele andere Länder hätten das schon. Kann ich allerdings selbst nicht beurteilen.
Auweia!
Wenn Du fttc/ftth für etwas Großartiges hältst oder DVB-T für wegweisende Technik bzw. Schlüsseltechnologie, dann 'gutes Nacht Deutscheland'.

Nein, ich werde mit Dir keine derartige Geschichtsstunde veranstalten, das findet sich alles problemlos im Netz, wenn man das will.

Trotzdem wirft das Fragen auf...:
Was hat für Dich denn Bedeutung im Leben und für Deine Zukunft?
Sind für Dich das nur angeblich grenzenlose Online-Entertainment, ausreichend Bandbreite für ein Dutzend Urheberrechtsverletzungen pro Sekunde oder digitale Rundfunk- und Fernsehverbreitung (nix zu beißen für 10% des Volkes aber jedem Pups seinen eigenen Sender und neueste Geräte zuhause) denn so wichtig? Dann hast Du mein volles Mitleid, denn dann merkst Du schon gar nicht mehr, wer Dir so alles einimpft, was Du zu denken und zu brauchen hast. Schon da setzt das Machtstreben von Unternehmen an und wenn da nicht auch schon öffentlich erarbeitete Regeln gelten würden, wo wären wir denn dann?!
Wann merkt Ihr eigentlich, dass man Unterhaltung nicht essen kann?
Wann geht Euch eigentlich auf, dass man nichts unbedacht weiterträgt, was man nicht selbst verstanden hat?
Ihr seid nicht nur ungefragt in diesem Land geboren worden, Ihr seid auch noch in einer omnipotenten Opferrolle aufgewachsen, die Euch komplett gegen die Erkenntnis imprägniert, dass Ihr nicht nur Opfer, sondern auch Mittäter seid.


Ich jedenfalls brauche keine Cloud, ich kann meine Daten selbst redundant sichern - und viel preiswerter noch dazu. Und ich muss auch nicht alles jedem in Sekundenbruchteilen mitteilen können. Wenn ich "Mobile Computing" will, dann bitte auch mit entsprechender Leistung und nicht auf dem Mäusekino zwischen zwei-drei Fingern - nur weil ein paar Leute das für cool finden, die ich meine, anbeten zu müssen. Ich kann noch ganze Sätze verfassen, mir geht nicht nach 160-640 Zeichen der Text aus.
Ich bin bekennender Tech-Freak, aber ich habe in einer Zeit damit begonnen, als große(!) Plattenstapel 5-6kg wogen und um die 60-70MB hatten. Ein bisschen Überblick über das, was wirklich neu ist und was zum wievielten Mal versucht wird, habe ich also.
Wenn dann morgen wieder eine (angeblich) neue <zensiert: weibliches Borstenvieh mit Ringelschwanz> durch's Dorf getrieben wird, sehe ich nicht selten alten Wein in neuen Schläuchen und frage mich, wie vergesslich man heute wohl sein muss, um nicht täglich laut loszulachen.


Benutzer mikiscom schrieb:
Oder um auf die Politiker zurück zu kommen: Was haben die seit dem Schröder gutes getan, womit die meisten Einwohner zufrieden sind?
Etwas Gutes tun und etwas, mit dem die Leute zufrieden sind, ist sehr oft völlig verschieden. Beides zugleich ist wohl eher selten. Und Gerhard Schröder hat den Leuten gerne das erzählt, was sie hören wollten...

Benutzer mikiscom schrieb:
Beispiel: Eine Gesundheitsreform nach der anderen. Die Patienten zahlen immer mehr, die Ärzte beklagen sich über immer weniger Einnahmen.
Wo bleibt das ganze Geld?
Tja, warum hast Du nicht schon 1998 bis 2005 so schlaue Fragen gestellt, als ganz maßgebliche Einschnitte im Gesundheitswesen passierten?
Schau mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitsreform_in_Deutschland#Die_Gesundheitsreform_2004
Und dann tu mal nicht so, als wäre das alles nach Schröder gewesen, als könnten sich andere nicht noch sehr gut an die Zeit erinnern und wie es davor war.

Die Streichung vieler Leistungen und Einführung zum Teil erheblicher Eigenanteile, höhere Zuzahlungen, Patientengebühr (Notarzt und Zahnarzt gehen extra), Senkung Zahnersatz, Krankengeld, Streichung von Entbindungs- und Sterbegeld, Zuzahlung bei Krankenhausaufenthalten, Eingriffe in die Parität der Beitragszahlungen, Schwächung des Solidaritätsprinzips(!), ...
... und so weiter...
... alles passiert unter Gerhard-Hol-Mir-Mal-'ne-Flasche Schröder!


Benutzer mikiscom schrieb:
Hauptsache die Diäten werden von Zeit zu Zeit erhöht.
Ja, nee, is klar. Der vermutlich älteste Stammtischsatz seit es demokratische Wahlen gibt.
Geh doch bitte mal jemand auf der Straße suchen, der ohne zeitlichen oder finanziellen Ausgleich zwischen 12 und 16 Stunden täglich arbeitet, nicht selten an 6 Tagen die Woche, ständig unter Beobachtung ist, kaum noch Privatleben hat, für so viele Menschen, Werte und/oder Schicksale Verantwortung trägt und dann mit einem Zehntel des Lohns, der in der freien Wirtschaft gezahlt wird, auch zufrieden ist.
Gemessen an anderen herausgehobenen Positionen in Unternehmen, die am Ende oft weniger Verantwortung tragen (und wenn sie Mist bauen, nicht gleich um Rücktritt 'gebeten' werden), sind unsere Politiker doch eher sparsam entlohnt.
Man muss nach wie vor ziemlicher Idealist sein, um sich diese Öffentlichkeit, sensationsgeile Medienvertreter und Verantwortung aufzuladen.
Egal, was Du denkst: falls Du mal die Chance bekommst, ein paar Tage live mit Parlamentariern oder gar in einem Ministerium zu verbringen, dann kann ich das nur wärmstens empfehlen. Da wird Dir so einiges von den Augen wie Schuppen aus den Haaren fallen.


Benutzer mikiscom schrieb:
Und wo ich aktuell lebe, weil geboren worden, kann ich mir nicht aussuchen.
[scherz] Armer mikiscom, haben sie Dich etwa am PC angekettet, bevor Du abhauen konntest? [/scherz]
Ich bin relativ sicher, dass Du inzwischen die Wahl hast.
Dem anderen Beitrag von Dir entnehme ich, dass dir langsam klar wird, dass man in anderen Ländern oft sehr viel mehr leisten muss, um sich überhaupt über Wasser zu halten.

Schönes WE

np
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[1.2.1.1] tosho antwortet auf noplease
08.08.2011 01:47
Jetzt muss ich mich da aber doch noch einmischen. :)

Benutzer mikiscom schrieb:
Ich habe nicht behauptet, dass Sicherheitsmaßnahmen unnötig sind. Ich bezweifele nur, ob Maßnahmen von öffentlicher Hand wirklich wirksam sind.
Naja, kaputt reden ist immer einfacher als besser machen.

Na ja, ich muss da mikiscom schon zustimmen. Die Teilname von Telekom, Siemens und der Bundesregierung in einem Projekt ist eigentlich schon der sichere Garant für extrem teures Scheitern. Da geht es auch nicht in erster Linie um das Projekt, sondern in erster Linie um großvolumigen Geldtransport von Unten (Steuerzahler) nach Oben (Großkonzerne und Banken).
Das Mautsystem war doch ein klassisches Beispiel: Da wurde ein erfahrener Schweizer (?) Anbieter raus gekickt, weil er angeblich zu wenig Kapital für evtl. anfallende Konventionalstrafen habe, und eben diese Strafen wurden den deutschen Qualitätsunternehmen dann größtenteils erlassen, als es soweit war, und das Projekt nicht fertig wurde.

Wenn ich wirklich so besorgt um Hintertüren wäre, dann würde ich nicht ein fehleranfälliges Kondom für Windows basteln (wie soll das überhaupt funktionieren?), sondern ich würde auf Software setzen, bei der ich den Quellcode einsehen, überprüfen und nach eigenen Wünschen verändern kann. Ja, ich rede von Linux, aber in dem Bereich sind unsere global player (lol) Telekom und Siemens wohl nicht so besonders gut aufgestellt, deshalb wird's eben das Kondom.

Benutzer mikiscom schrieb:
Oder um auf die Politiker zurück zu kommen: Was haben die seit dem Schröder gutes getan, womit die meisten Einwohner zufrieden sind?
Etwas Gutes tun und etwas, mit dem die Leute zufrieden sind, ist sehr oft völlig verschieden.

Das sehe ich nicht so. Wenn man es den Leuten richtig erklärt, werden die meisten mit dem Guten schon auch zufrieden sein.
Wenn einem aber z.B. die Bankenrettung 2.0 als Rettung Griechenlands oder gar des Euro verkauft wird habe ich nicht das Gefühl, daß da etwas Gutes gemacht wird, und ich bin auch nicht sonderlich zufrieden.
Die Unfähigkeit und Käuflichkeit der aktuellen Politikergeneration (und da schließe ich Schröder mit ein) ist schon ein großes Problem und führt immer wieder zu monumentalem Scheitern.

Benutzer mikiscom schrieb:
Hauptsache die Diäten werden von Zeit zu Zeit erhöht.
>
Geh doch bitte mal jemand auf der Straße suchen, der ohne zeitlichen oder finanziellen Ausgleich zwischen 12 und 16 Stunden täglich arbeitet

Na, 11.000-20.000€ incl. Aufwandspauschale ist schon etwas mehr als "ohne finanziellen Ausgleich". Die Pöstchen in diversen Aufsichtsräten, Vorträge und dergleichen lassen sich die Damen und Herren zusätzlich fürstlich honorieren. Diese Posten bekommen sie natürlich nicht wegen ihrer hervoragenden Qualifikation, sondern wegen ihrer Zugehörigkeit zum "inneren Zirkel"

... und dann mit einem Zehntel des Lohns, der in der freien Wirtschaft gezahlt wird, auch zufrieden ist.

Nicht jede dieser Figuren hätte dermaßen hoch bezahlte Jobs, insbesondere dann nicht, wenn sie keine Connection in die Politik hätten.

... sind unsere Politiker doch eher sparsam entlohnt.

Ja, och jetzt aber, warte, ich hole mein Taschentuch. Schief!

Eine Bekannte von mir wird auch RICHTIG sparsam entlohnt: Mit 600€ Rente. Ihre Erhöhung waren 6€, also 1%. Wieso genehmigen Leute, die dem Volk nicht mehr als 1% Wachstum erwirtschaften können sich selbst eine Erhöhung von über 6?%, und das auf viel höherem Niveau? Das ist Niveaulos.

Das Argument, dass die Zustände in anderen Ländern noch schlechter sind ist übrigens im Gegensatz zur Diätenkritik ein wirklich übles Stammtisch-Totschlagsargument. Ich möchte nicht warten, bis wir dieses Niveau erreicht haben.

Man muss nach wie vor ziemlicher Idealist sein, um sich diese Öffentlichkeit, sensationsgeile Medienvertreter und Verantwortung aufzuladen.

Bist Du jetzt ein Troll, der Bundesmedienbeauftragte, oder habe ich die Ironie-Tags übersehen?

Idealismus kann ich in der heutigen Politik beim besten Willen praktisch nirgendwo erkennen. Eher schon das große Schaufeln. Da werden überall kleine und große Pakete hin- und hergeschoben; der Wähler und oft gar der Abgeordnete erfährt nicht, was da wirklich passiert. - und wenn der Ackermann mit den Gesetzesvorlagen für die neue Bankenkontrolle fertig ist geht er mit der Merkel einen Trinken und genießen ihren Ruhm. Ein schönes Leben.
Und selbst, wenn's als Minister nicht ganz so gut geklappt hat; nach 2 Jahren haben ich meinen Pensionsanspruch sicher, und in der Regel wartet auch irgendwo noch ein lukratives Pöstchen in einem Unternehmen meines ehemaligen Zuständigkeitsbereiches.

Also, ich würd's auch machen, auch wenn mein idealistischer Drang, dem Volke zu dienen, eher mäßig ausgeprägt ist. Aber wenn mir gedient ist, ist ja irgendwie auch dem Volk gedient, denn ich bin ja ein Teil davon. :)

Vielleicht solltest Du doch deinen Kritiksensor mal etwas nachjustieren, und nicht alles so vorbehaltlos glauben, was die Jubelpresse und die Tagesthemen uns so präsentieren. Sie erzählen uns nämlich nicht, WAS in der Welt passiert, sondern, was wir GLAUBEN SOLLEN, was in der Welt passiert. Oft stimmt das auch überein, aber längst nicht immer, vor allem nicht, wenn's um Geld und Kontrolle geht.