Frei Sprechen
15.08.2008 10:43

Ein Phantom namens T-NetBox

Vielleicht haben Sie ja auch einen Anrufbeantworter, von dem Sie nichts wissen?
teltarif.de Leser speedy08 schreibt:
Ich möchte an dieser Stelle einmal über meine Erfahrung mit der T-NetBox berichten, über die ich inzwischen doch Schmunzeln muss. Für alle die nicht wissen, was die T-NetBox ist, sei hier kurz erklärt, dass es sich dabei um einen virtuellen Anrufbeantworter handelt, den einen die Deutsche Telekom bei einem Neuanschluss oder auch Tarifwechsel quasi als zusätzlichen Service schaltet, wohlgemerkt kostenfrei. Natürlich wird man über diese Schaltung in der Auftragsbestätigung informiert, aber mal ehrlich, die Hälfte ließt diese gar nicht komplett durch und selbst wenn, weiß wiederum die Hälfte davon nicht, was eine T-NetBox ist. So geschehen auch bei meinen Großeltern, die nach einem Tarifwechsel stolzer Besitzer einer solchen waren. Eine zeitlang machte sich diese gar nicht bemerkbar, bis zum Tag X, dem Geburtstag meiner Oma. Statt eines Besetztzeichens schalte sich nun der unbekannte Anrufbeantworter ein und begüßte die Anrufer. Und damit man auch weiß, dass es neue Nachrichten auf selbigen gibt, ruft er einen anschließend direkt an. Aufgrund der Computerstimme dachte meine Oma, es handelt sich hierbei wieder um irgendeinen dieser lästigen "Sie haben gewonnen"-Anrufe und legte sofort auf. Das läßt eine T-NetBox aber nicht einfach so mit sich machen, sondern errinnert in regelmäßigen Abständen daran, dass noch neue Nachrichten vorhanden sind. Als ich am Nachmittag schließlich zum gratulieren vorbei kam, war meine Oma auf jeden Fall schon ziemlich genervt von diesen Anrufen und ich hatte anfangs auch keine Erklärung dafür. Zwei Anrufe später- meine Oma rennt genervt zum Telefon, aaahh wieder diese Computerstimme, klatsch - kommt dann endlich der entscheidene Hinweis. Ein menschlicher Anrufer berichtet, er habe bisher nur den Anrufbeantworter dranbekommen - überall Fragezeichen: Welchen Anrufbeantworter??? - und nun klingelt es endlich auch bei mir: Die T-NetBox!!! Beim nächsten Anruf gehe also ich dran und höre mir die inzwischen knapp zwanzig Nachrichten an. Jedes mal wird ordentlich die Nummer des Anrufers vorgelesen und dann höre ich das klicken eines Hörers- bis auf eine Ausnahme, wo wirklich jemand seine Glückwünsche hierauf gesprochen hat. Eine gefühlte Ewigkeit später gelange ich schließlich ins Menü. Eine weitere Ewigkeit und zahlreiche Tastendrücke später habe ich endlich den richtigen Menüpunkt gefunden und kann den Anrufbeantworter ausschalten. Auch ein Testanruf verläuft erfolgreich. Das Phantom ist also bezwungen - darauf stoßen wir dann erstmal an.

Gute Idee, aber nicht jeder will diesen Spuk

Grundsätzlich finde ich diesen Service gar nicht so schlecht, vor allem für all diejenigen die einen Anrufbeantworter möchten, aber kein Geld für einen echten ausgeben wollen. Allerdings fände ich es besser, wenn dieser nicht automatisch, sondern nur auf ausdrücklichen Wunsch durch ein deutliches "Ja ich will" geschaltet wird. Meine Oma war echt happy, dass ich gerade da war und auch noch wusste, welche wundersamen Dinge dort vorgehen. Ansonsten hätte sie wahrscheinlich irgendwann total genervt einfach den Stecker gezogen. Bei der Nachrecherche habe ich hier bei teltarif außerdem einen Artikel gefunden (www.teltarif.de/t-net-box), der mich darauf schließen läßt, dass ich nicht allein schon ein ähnliches Erlebnis hatte. Hier findet man auch gleich den Hinweis, wie man den ungeliebten Anrufbeantworter wieder los wird. Schade, dass ich an diesem Tag keinen PC zur Hand hatte - das hätte mir wahrscheinlich Zeit und Nerven gespart. Beim nächsten Tarifwechsel wissen wir ja nun aber, wie wir möglichst schnell, das dann wahrscheinlich wieder auftauchende Phantom loswerden. Vielleicht kennt hier jemand ja auch noch ein paar andere Services, die man ohne seinen Willen einfach so dazubekommt, die aber unter Umständen ziemlich nerven könnnen - nur um schon einmal vorgewarnt zu sein.

Gruß speedy08

einmal geändert am 15.08.2008 11:09
Kommentare zum Thema (25)
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T-Net Box heißt jetzt anders
Marc Kessler antwortet
15.08.2008 11:08
Hallo speedy08,

nur zur Info: Die T-Net-Box heißt jetzt nur noch "Sprachbox". Die Funktionen sind natürlich dieselben geblieben.

Hintergrund ist wahrscheinlich, daß die Box nicht nur im T-Net - sprich: analog - angeboten wird, sondern auch bei ISDN-Anschlüssen.


Viele Grüße,

Marc Kessler
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joe7 antwortet
15.08.2008 12:37

einmal geändert am 15.08.2008 12:39
Köstlich, dieser Artikel :-), da fühlte ich mich direkt an sehr ähnliche Erlebnisse erinnert. Bei meinen Eltern wurde das Phantom auch wachgerufen, nachdem das Dienstmerkmal Rufnummernübermittlung (für ankommende Anrufe) geschaltet wurde. Bei dem uralten Anschluss meiner Eltern war das standardmäßig noch nicht aktiviert. Meine Eltern hielten die Computerstimme auch für irgendeinen Quatsch und legten immer auf. Und sie wunderten sich, warum niemand mehr auf den Anrufbeantworter sprach! Dieser war so geschaltet, dass er nach sieben mal Klingeln ansprang, die T-Netbox übernahm aber wohl schon früher. Das sorgte – neben dem ständigen Telefonterror der Computerstimme – für einige Verwirrung. Es hatten schon ein paar Leute auf Anrufbeantworter gesprochen und es gab Diskussionen, wo diese Anrufe denn seien. So nach dem Motto: „Nein, bei uns war aber nix drauf!“ „Doch, ganz sicher, ich hab aber...“
Aufflog das Ganze, als ich meine Eltern mal anrief und diese neue Stimme als Anrufbeantworter vernahm. Ich fragte meine Eltern noch, ob sie einen neuen AB hätten und dann „klingelte es bei mir“ (!) und die telefonischen Belästigungen mit der Computerstimme begannen einen Sinn zu ergeben.
Nach ein wenig Internetrecherche hatte ich dann die Zahlenkombination, mit der man am schnellsten durchs Menü der T-Netbox kommt und das Ding deaktiviert. Danach war der Spuk vorbei.
Übrigens: Man kann aber auch die kostenlose Hotline anrufen, dann deaktivieren die das für einen. Das würde ich auch empfehlen, und bei der Gelegenheit sollte man dann vielleicht – in höflicher Form – auf die etwas missliche Situation hinweisen. Vielleicht verändert sich ja dann irgendwann mal was, wenn sich genügend Leute beschweren.

Aber, ehrlich gesagt, bin ich überhaupt nur so schnell drauf gekommen, dass die T-Netbox bei meinen Eltern dahinterstecken könnte, weil ich bei mir selbst zuvor schon ein ähnliches Erlebnis hatte. Nach einem Umzug und damit verbundener Neuschaltung des Telefonanschlusses machte ich nämlich auch Bekanntschaft mit dem Phantom...

Ich finde auch, dass die T-Netbox an sich eine gute Sache, na ja, sein könnte. Aber sie darf eben nicht „von Geisterhand“ einfach aktiviert werden! Gerade ältere Leute sind mit dieser Technik schnell überfordert. Ich weiß nicht, ob z.B. meine Eltern (Mitte 60) das Rätsel jemals gelöst hätten!

Edit: Okay, der Hinweis mit der "Sprachbox" kam zu spät, daher heißt das Phantom bei mir noch T-Netbox! :-)
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manchmal auch ein Zombie
interessierter_Laie antwortet auf joe7
15.08.2008 14:14
ich hab mich auch köstlich amüsiert;)

Manchmal reinkarniert die Sprachbox (ich lach mich kaputt) auch wieder als Zombie, der immer wieder von den (abgeschalteten) Toten aufersteht;)
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Konsumsklavin antwortet
15.08.2008 16:18
Dieses Problem kenne ich auch nur zu gut. In meiner ehemaligen WG war die Sprachbox auch eingeschaltet. Der Anruf der Box landete nur leider auf einem relativ alten Telefon, das noch keine Tasten mit Ton hatte. Wir versuchten nun also die Box abzuschalten und wurden im Menü gebeten erst Taste x dann y usw. zu drücken. Dumm nur wenn das nicht funktioniert. Wir haben uns dann zunächst für die "Aussitzen" Strategie entschieden bis die Box wieder zu unchristlicher Zeit anrief. Dann habe ich ihr über die Service Hotline den gar aus gemacht ;)
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Sprachbox bringt Plus in die Kasse
neffetS antwortet
15.08.2008 22:16
Speedy, Hat deine Omi vor kurzem einen neuen Tarif erhalten?
Oder ist sie Umgezogen, das wären Beispiele warum die Sprachbox aktiviert wurden ist.
Diese "Nervbox" bringt durchaus Nutzen,sogar in Jährlicher Millionenhöhe, allerdings nur für die T-Com. Und deshalb erfolgt die aktivierung als Grundeinstellung.
Zur Buchung kann diese zwar gleich ausgechaltet werden,
aber wer denkt da schon drann ?
Einige Kd Berater informieren darüber schon, aber das sind nur wenige denn einen eigendlichen Schwerpunkt stellt die Sprachbox nun auch nicht da. Die Hotline lautet übrigens 0800 330 4747.


neffetS
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carolaS antwortet
16.08.2008 14:33
Genau diese Meldung können wir nur vollends bestätigen!
Es ist (leider) so, daß die Telekom ungefragt jedem neuen Festnetz-Kunden ihre T-net-box aufdrängt. Und i.d.T. wissen nur allzu Viele und nicht nur Ältere damit rein gar nichts anzufangen, denn das Ding läuft automatisch an und benachrichtigt auch automatisch über Nachrichten, wovon die Empfänger gar nicht wußten, daß sie Inhaber eines solchen Dings sind.
Ein älterer Bekannter erhielt seit Bestehen dieses Anschlusses ungezählte Benachrichtigungen der Telekom über hinterlassene Nachrichten oder verpaßte Anrufe über lange Zeit. Abhören konnte der alte Herr die Nachrichten indes nicht, weil sein Telefon noch gar keine Tonwahl eingestellt hatte und er noch über Impuls wählte, was er natürlich ohne Kenntnis der Dinge gar nicht wußte. Das stellte sich erst heraus, als ich ihm die T-Net-Box nach allem Ärger endlich abschalten wollte. Er braucht die Box auch gar nicht, weil er einen eigenen ABW hat. Die T-Net-Box ist ein Ding, das die Wissenden nicht brauchen, weil sie eigene Geräte haben und die Unwissenden nicht wollen, weil sie sich mit dem Bedienen nicht auskennen und nicht auseinandersetzen wollen.
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Beschder antwortet auf carolaS
16.08.2008 14:48
falsch!

ich sehe mich selber bei den wissenden und möchte nicht auf die t-net-box verzichten. sie bietet so viele funktionen die ein ab AB zu hause nicht ersetzen kann.

gruss
beschder
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@beschder
carolaS antwortet auf Beschder
16.08.2008 15:16
Oh pardon! Das ist natürlich unbenommen. Am besten ist die T-Net-Box natürlich für Wissende, die sie auch bedienen können! Dann ist auch die Welt von T-Home i.O.
Auch wir wissen, daß es auch besonders Schlaue und auch Ausnahmen gibt, die hatten wir nicht gemeint und auch nicht angesprochen. Schade, daß sich immer nur die angesprochen fühlen, die gar nicht angesprochen wurden.