Frei Sprechen
23.09.2008 17:04

Google Android macht das Handy nicht besser

Neues Handy-Betriebssystem wird heute in den USA vorgestellt
teltarif.de Leser BjörnB schreibt:
Der Suchmaschinenbetreiber Google kann das Handy nicht besser machen und das ist mit Sicherheit auch nicht das Ziel der Einführung des neuen Handy-Betriebssystems Android. Quadband, großer Touchscreen, viel Speicherplatz, Musikplayer, 3,2-Megapixel-Kamera, UMTS, WLAN, GPS und umfangreiche Messaging-Dienste – diese vorab bereits bekannten gewordenen Ausstattungsmerkmale des ersten Android-Handys HTC Dream oder T-Mobile G1 bieten auch andere Smartphones. Auch die Möglichkeit, zahlreiche – teilweise auch kostenfreie - Anwendungen von Fremdentwicklern auf dem Handy nutzen, steht Besitzern von Windows-Mobile- oder Symbian-Handys oder auch des Apple iPhone offen. Worum also geht es Google bei Android?

Es geht vermutlich vor allem um eines: um die breitere Verfügbarkeit der Google-Dienste und damit um eine größere Reichweite der über Google ausgelieferten Werbeformen. Das mobile Internet gilt als eines der großen Wachstumsfelder, aufgrund der gesunkenen Preise für die Datenübertragung via GPRS oder UMTS nimmt die mobile Nutzung stetig zu. Dazu tragen auch Handys wie das Apple iPhone bei, mit denen das mobile Surfen mehr Spaß macht als mit herkömmlichen Handys mit ihren kleinen Displays. Google öffnet mit Android eine weitere Zugriffsmöglichkeit für die Nutzer auf Dienste wie die Google Suche, Google Maps, Google Mail, Google Talk oder YouTube – auch wenn diese Dienste nicht zwangsläufig auf den Android-Handys vorinstalliert sein müssen. Teilweise sollen die Dienste mit einem Klick gestartet werden können, ohne Umweg über den Browser. Ein Google-Mail-Konto ist sogar Voraussetzung für die Nutzung des Android-Handys – so wie ein iTunes-Account für die Nutzung des Apple iPhone.

Doch es geht nicht nur darum, welche konkreten Dienste die Verbraucher nutzen sondern auch auf welche Weise, um sich eine starke Position auf dem Markt für die kommenden Jahre zu sichern. Googles Geschäftsmodell beruht auf gezielter Werbung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Werbung auch auf dem Handy-Display kommt. E-Plus betont ja zum Beispiel immer wieder, wie günstig Handy-Gespräche dadurch würden. Doch Werbung wird nicht nur bei Handy-Gesprächen sondern irgendwann auch beim mobilen Surfen eine wichtigere Rolle spielen.

Der Browser sowohl auf dem PC als auch auf dem Handy kann sich dabei als Nadelöhr für Google erweisen. Der Konzern versucht daher, die Abhängigkeit von Mozilla und vor allem von Microsoft zu verringern – kürzlich erschien erst die Beta-Version des Google-Browsers Chrome. Das wirft such wieder die Frage des Datenschutzes auf: Wichtig für Google sind dabei auch Daten der Internetnutzer, um daraus Profile zu entwickeln und die Werbung möglichst gezielt auszuliefern. Aus diese Grund steht auch der neue Internet-Browser Chrome in der Kritik. Hier darf Google das Vertrauen der Nutzer nicht enttäuschen.

Wir werden sehen, was das erste Android-Handy, das jetzt gerade in den USA vorgestellt wird, bringen wird. Eine Meldung mit den wichtigsten Informationen zum neuen Smartphone finden Sie in einer aktuellen Meldung von teltarif.de.

3x geändert, zuletzt am 24.09.2008 11:05
Kommentare zum Thema (1)
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Verbesserungspotential durchaus vorhanden
interessierter_Laie antwortet
23.09.2008 17:42
alle angesprochenen Handybetriebssysteme haben ihre Vor- und Nachteile, wenn es der Android Plattform gelingt die Vorteile zu vereinen habe ich positive Erwartungen

die Nachteile in meinen Augen:
Symbian: derzeit zersplittert in Nokia (s60) und SE/Moto (UIQ3)
s60 bietet bisher keine Touchscreenfunktionalität und bei UIQ ist das Softwareangebot auf Grund der Restriktionen (Signierung) bei der Entwicklung nicht optimal zudem ist das Aussterben von UIQ zu erwarten

WinMobile:
geschlossenes System und Monopolförderung

iPhone: bescheidende Vertriebsstrategie

leider steht zu befürchten das Android die Monopolproblematik (wenn auch in anderer vom Autor bereits angesprochener Weise) und die Vertriebsstrategie übernimmt.

Daher liegen meine Hoffnungen in der freien Basis für Android ODER einer einheitlichen, herstellerübergreifenden Symbian-Plattform