gez-meine-meinung.de - Die GEZ sucht den Dialog
Warum die GEZ nun so strikt mit den Teilnahmebedingungen ist, darüber kann man lange diskutieren. Es gibt kaum ein Forum, welches nicht moderiert wird, alleine schon, um mögliche illegale Inhalte so schnell wie möglich zu entfernen. Nichts desto trotz gibt es in Foren keine Öffnungszeiten, denn das ist doch die Besonderheit am Internet, dass man jederzeit zugreifen kann, sich zu jeder Tages- oder Nachtzeit in einem Forum mitteilen kann. Das ist bei der neuerdings so fortschrittlichen Zwangsgebührenzentrale wohl noch nicht so angekommen.
Fortschrittlich sollen auch die Mitarbeiterblogs sein. Das „Tagebuch als GEZ-Mitarbeiter“, hinter dem „nicht die GEZ selbst, sondern die Mitarbeiter selbst“ stehen und von ihrem Berufsalltag erzählen. Wer soll den armen Angestellten das denn abkaufen? Mal ehrlich, wie kritisch oder ungezwungen berichtet man im Blog von seinem Arbeitsalltag, wenn man weiß, dass der Blog vom Chef gelesen wird? Wenn es denn wirklich ein Mitarbeiter-Blog ist und nicht professionelle Blogger angestellt wurden, um diese Aufgabe zu übernehmen, denn bloggen mag ja Spaß bringen, es ist aber auch zusätzliche Arbeit und sofern man nicht nur über Belanglosigkeiten wie Party-Gespräche berichten will, wer würde so was denn lesen wollen, erfordert es auch ein wenig Recherche. Die Arbeit wird jdeshalb trotzdem nicht weniger.
Die dritte Neuerung ist der Experten-Chat. Erstmalig stellt sich der Marketing-Chef Adalbert von Cramm am 22. Februar zwischen 17 und 19 Uhr den Fragen rund um das Thema Teilnehmerbetreuung, „natürlich zahl ich“-Kampagne und die Marketingabteilung. Warum man als Teilnehmer zwar zahlen soll und muss, aber kein Mitspracherecht beim Programm hat, wieso ein ganzes Forum aus dem Internet gestampft wird, ohne die zahlende Bevölkerung dazu zu befragen und inwiefern die Qualitätsicherung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gesichert ist, auf diese Themen muss man sicherlich noch eine ganze Weile warten.
Die GEZ wirbt damit, einen Dialog führen zu wollen. Das ist wirklich nett. Änderungen in Bezug auf die Abrechnungssystematik oder das Programm werden sich aus diesem Forum wahrscheinlich trotzdem nicht ergeben, sondern es wird beim seichten, freundlich-sympathischen Marketing-Geplänkel bleiben. Die Zeit kann man sich meiner Meinung nach doch wirklich sparen.