Frei Sprechen
06.05.2008 08:59

Muss Surfen im Surfen im Zug immer so qualvoll sein?

teltarif.de Leser fmeier636 schreibt:
Ich muss mich hier gerade mal etwas abreagieren: Ich bin heute Morgen seid langem mal wieder mit der Bahn zu einem Kunden nach Wolfsburg gefahren, da ich für eine Präsentation noch eine aktuelle Kleinigkeit nachrecherchieren musste. Gewappnet mit meinem neuen acer-Laptop und einer T-Mobile web´n´walk-Karte habe ich mich in den für die frühe Stunde doch schon recht vollen ICE gekämpft.

Zuversichtlich, wie ich nun mal immer bin, habe ich noch im Bahnhof auf „verbinden“ geklickt und gleich losgesurft. Anfangs hatte ich noch vier magentafarbige Verbindungsbalken aber auf einmal, sich zwischen Kassel und Göttingen, dauerte das Öffnen der Webseiten immer länger, bis sie stellenweise gar nicht mehr zu öffnen gingen.

Was jetzt kommt gleicht einem Trauerspiel, zumal das Ziel Wolfsburg und der damit verbundene Kundentermin immer näher rückte. Vier volle Empfangsbalken hatte ich so gut wie gar nicht. Stattdessen wechselten sich die null und ein bis zwei Balken rege ab. Surfen im Internet war kaum möglich. Zum Glück musste ich nicht so viel nachrecherchieren, ansonsten wäre ich bei dem Tempo ziemlich aufgeschmissen gewesen.

Wie kann es sein?

Wie kann es sein, dass zu Zeiten des Internets, wo die Menschheit immer mobiler wird, es in Hauptverkehrsrouten immer noch Gegenden gibt, in dem der Empfang so schlecht wie vor einigen vielen Jahren in unseren Großstädten ist?

Ich bin kein regelmäßiger Bahnnutzer und habe dementsprechend bislang noch keine Erfahrungen sammeln können. Ist das Standard? Müssen sich Bahnfahrer immer auf diesen Istzustand einstellen? Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder gar Tipps, was ich beim nächsten Mal besser machen kann / muss?

einmal geändert am 09.05.2008 11:36
Kommentare zum Thema (12)
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garfield antwortet
06.05.2008 10:08
Benutzer fmeier636 schrieb:

aber auf einmal, sich zwischen Kassel und Göttingen, dauerte das Öffnen der Webseiten immer länger, bis sie stellenweise gar nicht mehr zu öffnen gingen.

Mutig, mutig, sich auf eine Internetverbindung im Zug zu verlassen.

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder gar Tipps, was ich beim nächsten Mal besser machen kann / muss?
>
Aber klar! Mit fix und fertig vorbereiteten Powerpoint-Bildchen in den Zug steigen ;-)

PS:
Hoffentlich war der Kunde beeindruckt und hat "angebissen" ;-)
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Zug-Internet über Stromleitung?
peregrintuk antwortet
06.05.2008 10:09
Dem kann ich nur beipflichten, ich sitze gerade im Zug von Hannover nach Berlin und habe rund um Wolfsburg nun gerade zehn Versuche gebraucht um diesen Beitrag abzusenden. Der simyo-Empfang schwankt ständig zwischen null und drei Balken.

Wenn ich es richtig verstehe, liegt die Problematik der schlechten Verbindung ja in der Geschwindigkeit mit der ein ICE fährt. So muss das Handy sich ständig neue Zellen suchen. Kann die Bahn nicht ein System einführen, bei der man sich per Laptop oder Handy direkt "in den ICE einbucht" und dieser dann verstärkt das Senden übernimmt oder bestimmte auf der Strecke verteilte (in den Strommasten?) Empfangsstationen anfunkt? Oder noch besser: es gibt doch für den Hausgebrauch diese Netzwerke für die Steckdose, sozusagen Internet über die Stromleitung. So ein ICE hängt doch mit seinen Stromabnehmern auch am Stromnetz. Kann man darüber nicht ähnlich Netzwerkdaten übertragen? Ich habe keine Ahnung von der Technik, also klärt mich auf, falls das technisch nicht möglich ist....
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Handy-Wagen!
Kai Petzke antwortet
06.05.2008 10:16
Benutzer fmeier636 schrieb:

Wie kann es sein, dass zu Zeiten des Internets, wo die Menschheit immer mobiler wird, es in Hauptverkehrsruten immer noch Gegenden gibt, in dem der Empfang so schlecht wie vor einigen vielen Jahren in unseren Großstädten ist?

Das Problem sind die ICE-Wagen, die mit schweren Metallkarosserien und metallbedampften, verspiegelten Fenstern die Handy-Netze im wahrsten Sinne des Wortes aussperren. Deswegen gibt es einige Wagen mit speziellen Handy-Repeatern. Gekennzeichnet sind diese Wagen mit einem Handy-Symbol, auch im Faltblatt "Ihr Zugbegleiter" sind diese aufgeführt. Wenn Sie einen Sitzplatz reservieren, können Sie sogar gezielt nach diesen Handy-Wagen fragen, genauso wie früher nach Raucher bzw. Nichtraucher.

In diesen Handy-Wagen klappt auf der von Ihnen genannten Strecke die Versorgung mit T-Mobile in der Regel.
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fmeier636 antwortet auf garfield
06.05.2008 10:22
Benutzer garfield schrieb:

PS:
Hoffentlich war der Kunde beeindruckt und hat "angebissen" ;-)

Die Präsentation war zu 99% fertig. Musste nur noch "etwas" Backroundinfos sammeln. Beim nächsten mal bin ich schlauer. Alles weitere wird sich zeigen...
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Handyrepeater
mueller antwortet
06.05.2008 10:25

einmal geändert am 06.05.2008 10:25
Benutzer fmeier636 schrieb:
Ich bin kein regelmäßiger Bahnnutzer und habe dementsprechend bislang noch keine Erfahrungen sammeln können. Ist das Standard? Müssen sich Bahnfahrer immer auf diesen Istzustand einstellen? Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder gar Tipps, was ich beim nächsten Mal besser machen kann / muss?

Ich bin zwar nicht täglich unterwegs, komme aber schon auf 40 bis 60 Tage im Jahr, an denen ich in Fernzügen der DB unterwegs bin. Würde mich also eher als regelmäßiger Nutzer bezeichnen.

Ähnliche Erlebnisse habe ich in der letzten Zeit nur noch ganz, ganz selten gemacht, vor allem dann wenn ich keinen Platz im Handywagen bekommen habe oder im Handywagen der Repeater ausgefallen war. Ansonsten erlebe ich immer wieder gute bis sehr gute Netzversorgung, bei T-Mobile dank EDGE auch mit vernünftiger Bandbreite für unterwegs.

Der Tipp ist also vor allem: Nutzen Sie den Handywagen in den ICEs. Wenn die nicht vorhanden, versorgen Sie sich vorher mit ausreichend Unterlagen und Daten, so dass man auch einmal ein oder zwei Stunden ohne Mobilfunknetz auskommen kann.

Viele Grüße
Martin
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E-Plus
Kai Petzke antwortet auf peregrintuk
06.05.2008 10:36
Benutzer peregrintuk schrieb:
Ich sitze gerade im Zug von Hannover nach Berlin und habe rund um Wolfsburg nun gerade zehn Versuche gebraucht um diesen Beitrag abzusenden. Der simyo-Empfang schwankt ständig zwischen null und drei Balken.

Simyo gehört zu E-Plus und mit E-Plus hatte ich auf der genannten Strecke vor einigen Jahren überhaupt keine Probleme - vorausgesetzt, ich saß im Handy-Wagen. Dann kam BASE mit der Daten-Flatrate (siehe https://www.teltarif.de/arch/2005/kw50/... ) und es wurde immer schlimmer.

Mein Vermutung: Aufgrund der flatrate-bedingten höheren Datenauslastung dauert das Umrouten des GPRS-Traffics zur jeweils bestmöglichen Basisstation immer länger. Und da bei Tempo 200 bis 250 tatsächlich alle paar Sekunden die Zelle gewechselt werden muss, kommt das Netz eben nicht mehr hinterher und das Handy "hängt" dauernd in einer schon wieder weit hinter dem Zug liegenden und entsprechend schlecht empfangbaren Basisstation.

Telefonate sind auf der genannten Strecke über das E-Plus-Netz hingegen meist ohne Abbrecher - daher meine Vermutung, dass es sich um ein GPRS-spezifisches Problem bei E-Plus handelt.

Aufgrund ihrer flächendeckenden EDGE-Versorgung ist im ICE derzeit vor allem T-Mobile zu empfehlen.

Kann die Bahn nicht ein System einführen, bei der man sich per Laptop oder Handy direkt "in den ICE einbucht" und dieser dann verstärkt das Senden übernimmt oder bestimmte auf der Strecke verteilte (in den Strommasten?) Empfangsstationen anfunkt?

Auf einigen Strecken gibt es das bereits, und es wird weiter ausgebaut. Einen guten Überblick gibt unser Artikel: https://www.teltarif.de/arch/2007/kw11/...

Oder noch besser: es gibt doch für den Hausgebrauch diese Netzwerke für die Steckdose, sozusagen Internet über die Stromleitung. So ein ICE hängt doch mit seinen Stromabnehmern auch am Stromnetz. Kann man darüber nicht ähnlich Netzwerkdaten übertragen?

Internet über die Stromleitung, meist als Powerline bezeichnet, kommt kaum weiter als W-LAN. Sämtliche uns bekannten EVUs mit Powerline-Pilotprojekten für ihre Stromkunden, die über das Stromkabel auch telefonieren und surfen können sollten, haben diese eingestellt, oder sie schlummern so vor sich hin. Was schon im normalen Stromnetz bei moderaten Spannungen und Strömen mit stationären Empfängern nicht klappt, wird bei der Bahn mit vielfach höheren Strömen und Spannungen und sich bewegendem Verbraucher erst recht scheitern.
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Vodafone
berlin7 antwortet
06.05.2008 12:34
Mein Tip Vodafone. Die sind nicht umsonst Testsieger bei UMTS. Bin bis vor einem halben Jahr einmal im Monat nach Frankfurt/Main(von Berlin)gefahren. Hatte sicher auch ab und zu mal wenig Empfang aber sicher nicht so oft wie die anderen Leute mit anderen Anbietern.
Eine kleine Tip ist auch noch die externe Antennen für die MCC.
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Falsches Mobilfunknetz
K @rl antwortet
06.05.2008 14:54
Wir haben in unserer Firma alle UMTS Betreiber durchgetestet.

Ganz klarer Sieger ist Vodafone, der Rest ist dagegen
2. Klasse , EPlus vielleicht sogar 3. Klasse

Mein Rat daher :
Verkauf` Deinen Web&Walk Müll, und organisiere Dir eine
rote Karte :-)