Frei Sprechen
08.01.2009 20:08

Breitband auf dem Land - EDGE-Flatrate

EDGE wäre als Übergangslösung sofort überall möglich !
teltarif.de Leser sambucus schreibt:
Hallo zusammen,

wer auf dem Lande wohnt, kennt das Problem: umfangreichen Datenverkehr mit der veralteten Analogtechnik abzuwickeln ist mit Analog-Modem und max. 40 kbps nicht gerade ein Vergnügen.....

Mögliche unbürokratische und schnelle Übergangslösung : …

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2x geändert, zuletzt am 08.01.2009 23:15
Kommentare zum Thema (10)
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Vorrang der betriebswirtschaftlichen Sicht auch bei der Grundversorgung ?
sambucus antwortet auf Grayhound
14.01.2009 14:25
Benutzer Grayhound schrieb:
Benutzer sambucus schrieb:

Ich befürchte aber , dass es wieder einmal nur ums billige Abkassieren von Steuergeldern geht und den Herrschaften bei der Telekom die Landbevölkerung ziemlich egal ist ! Die Regierung könnte, wenn sie denn regierte, diesen EDGE-Zugang via Flatrate zumindest zur Bedingung für weitere Subventionszahlungen machen.......

Schalte doch einfach mal einen Gang zurück. Bei Wikipedia z.B. steht: "Die Aktiengesellschaft vereint in der Regel eine große Anzahl von (vielfach passiven) Aktionären, die ihr Kapital in die Unternehmung investiert haben um Erträge zu erwirtschaften." Und dass die Telekom eine Aktiengesellschaft wurde, war Wille des Wählers (auch meiner!).

Wenn die Telekom, die ja zum Großteil auch noch im Besitz des Bundes ist, Subventionen einfordert, ist es doch nicht zuviel verlangt im Gegenzug auch mal etwas im Allgemeinwohlinteresse zu fordern.

Sollte nur ein Denkanstoß sein, Subventionen evtl. auch an Bedingungen zu knüpfen usw. ! Zu oft versickert unsere Knete im Nirwana ohne eine positive Wirkung zu entfalten - im Gegenteil, oft werden sie einfach nur mitgenommen und führen ganz nebenbei auch noch zu höheren Preisen....

Ein gegenseitiges Nehmen und Geben sollte Basis eines jeden guten Vertrages sein - beide Partner (Bund bzw. steuerzahlender Bürger und Unternehmen Telekom) sollten profitieren und sich wiederfinden !
Es kann und darf nicht sein, daß Subventionen bedingungslos fließen - die Politik geht hier viel zu nachlässig mit unserer aller Steuergeld um - kein Wunder, es ist ja alles so schön anonym. Nachfolgende Generationen zahlen dann wieder die Zeche, wenn die Verantwortlichen schon längst in Rente sind. Alles nur kurzfristiges Agieren - ohne Langfristperpektive, das ewige gleiche Spielchen .........

Visionen und uneigennützige Kämpfer hierfür wären gefragt, alte urdemokratische Tugenden, Politiker die ihre Aufgabe als Volksvertreter ernst nehmen ( also Vertreter des Volkes und nicht irgendwelcher zahlungskräftigen Interessensgruppen ) , die nicht bloß an die nächste Wahl denken und für ihre Überzeugung auch mal ihr Amt niederlegen. Nieder mit der unsäglichen Lobbykratur, der allgegenwärtigen Volksverdummung, welche wie ein Geschwür schon fast alles überwuchert......


Sambucus
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MichiF antwortet auf Flo1987
01.03.2009 11:15

einmal geändert am 01.03.2009 11:24
Benutzer Flo1987 schrieb:
Benutzer sambucus schrieb:

Ich befürchte aber , dass es wieder einmal nur ums billige Abkassieren von Steuergeldern geht und den Herrschaften bei der Telekom die Landbevölkerung ziemlich egal ist !

Sambucus
Warum immer die Telekom? es gibt auch andere Anbieter! Die Telekom muss doch nicht immer alles vorantreiben, wenn sie kein Bedarf sieht!

Warum die Telekom?
Weil sie hier auch Mittel aus dem sog. "Konjunkturpaket II" haben möchte - andere Anbieter wollen das meines Wissens nicht. Und weil die Telekom als ehem. Staatsbetrieb auch viel Infrastruktur aus Steuermitteln errichtet hat (z.B. das OPAL-Netz im Osten oder die Erdkupferkabel). Diese Infrastrultur wird immer noch genutzt - damit gat die Telekom einen "Wettbewerbscorteil" gegenüber anderen Unternehmen der TK-Branche, auch dann noch, wenn sie in der Pflicht ist (und das ist sie), diese Netze warten zu müssen.

Nun ist die Telekom zwar eine AG, meines Erachtens hat sie aber aufgrund der Verteilung der Aktienpakete und der Unternehmensgeschichte einen Art "Grundversorgungsauftrag" zu erfüllen.

Stellt man also fest, dass Breitbandanschlüsse ein für die Wirtschaft bedeutender Faktor sind, besteht der politische Wille, diesen Faktor den Unternehmen in der Fläche anzubieten und erhält die Telekom Gelder aus dem Konjunkturpaket, dann muss sie das auch umsetzen.

Nun dauert das Einrichten neuer Infrastrultur eben etwas länger - die Wirtschaftskrise findet aber jetzt statt! Ich denke, dass auch jetzt Handlungsbedarf besteht.

Vorstellbar wäre für mich eine Art Mischkalkulation: Deutschlandweit wird zu einem definierten Preis von der Telekom Breitbandinternet angeboten. Flat. Zu einem definierten einheitlichen Basispreis. Die Telekom darf sich aber aussuchen, ob das via EDGE, UMTS, Kupfer oder OPAL umgesetzt wird. Sie muss nur geringe Bandbreiten garantieren (um die 150k). Sie darf die Technologien der Übertragung umstellen, wenn neue, wirtschaftlichere Infrastruktur hinzugekommen ist.

Damit hätte die Telekom
1. die Steuermittel verdient
2. einen gesunden Innovationsdruck

den Menschen und Unternehmen auf dem Land brächte das
1. Eine Basisersorgung mit Internet
2. die Perspektive auf Investitionen in die TK-Infrastruktur

Ich kann zwei Dinge nicht einsehen:
a) Eine totale Liberalisierung des TK-Markts würde bedeuten, dass alle Anbieter nur um die Kunden in Ballungsräumen kämpfen, denn hier teilen sich mehr potenzielle Kunden die Leitungen, der Return Of Invest ist selbst bei geringeren Margen schneller erreicht. Das Land wäre davon abgeschnitten, würde weiter veröden, überaltern, die Wirtschaft würde sich zurückziehen... Eime solche Grabenbildung darf sich Deutschland nicht erlauben.
b) Flächenintensive Gewerbe/Industrien brauchen für Vertrieb, Produktion, Kommunikation Internet, können das aber aus Gründen der Quadratmeterpreise nicht in der Stadt umsetzen. Das trifft besonders KMUs. Wenn am Land in Sachen Breitband nichts passiert, dann wird Wirtschaft verhindert. Das können wir uns bei den aktuellen Arbeitslosenzahlen nicht leisten.
Und auch die Kommunen brauchen die Wirtschaft, ist doch die Gewerbesteuer gerade in kleinen Kommunen die Haupteinnahmequelle.

Daher halter ich denn Gedanken einer Mischversorgung auch über EDGE (wenn auch suboptimal) für reizvoll. Denn wenig Datendurchsatz ist immer noch mehr als ganz wenig Datendurchsatz. Wenn dann durch eine kluge Regulierungspolitik noch erreicht werden kann, dass in Netze investiert wird, bekommt das Unterfangen eine Perspektive. Und die ist mindestens so wichtig wie die Technologie.