Web'n'Walk oder Stop'n'Go?
Am Anfang stand die Idee
bei Bedarf auch mal größere Datenmengen mobil übertragen zu können. Schon durch meinen Beruf als Sysadmin für www.teltarif.de bin ich häufiger mobil im Internet unterwegs. Bisher reichte mir dazu mein Laptop, ein UMTS-fähiges Handy und eine Prepaid-SIM mit sinnvollem Datentarif (0,24 Euro/MB). Bei Freunden der Kommandozeile fallen in der Regel auch bei längeren Sessions keine größeren Datenmengen an.
Zwei Dinge haben mich dann aber doch etwas gestört. Zum einen ist man entweder online oder man telefoniert. Das macht den Support aus der Ferne leider etwas kompliziert. Zum anderen kann es doch hin und wieder mal vorkommen, das größere Datenmengen anfallen. In diesem Fall sind 0,24 Euro/MB plötzlich doch nicht mehr so toll. Hier kam mir die DayFlat von T-Mobile gerade recht. Praktischerweise gibt es einen passenden USB-HSDPA-Stick, der den Laptop gleich zum mobilen Endgerät macht, dazu. Damit bleibt das Handy zum Telefonieren frei.
Meine Entscheidung fiel auf den Web'n'Walk Connect Vertrag für 5 Euro im Monat mit der DayFlat als Option. Das sind zwar über die 24 Monate Laufzeit auch 120,- Euro, dafür ist der USB-Stick aber nicht mit einer SIM-Lock Sperre versehen, wie bei der Prepaid-Variante, und kostet auch nur einen statt 70,- Euro. Desweiteren steigen die Kosten für die DayFlat ab dem 01.05.07 von 4,95 auf 7,95 Euro pro Nutzungstag für die Prepaid-Variante.
Schritt 2, die Bestellung
Nachdem die Entscheidung getroffen war, ging es an die Bestellung. Dabei wurde gleich noch ein Bekannter glücklich gemacht, der sich über eine Werbeprämie (Kunden werben Kunden) freuen darf. Kurze Zeit nach der Onlinebestellung kam die Bestätigungsmail. Einmal Web'n'Walk Connect mit USB-Stick und der Option "DayFlat".
Zwei Tage später stand der UPS-Mann mit meinem Päckchen vor der Tür. Nach gefühlten 100 Unterschriften durfte ich endlich auspacken. Der Stick funktionierte auf Anhieb auch auf meinem MacBook, was mich positiv überraschte. Das zugehörige Schlüsselband kann man, ergonomisch fantastisch, an der Verschlusskappe des USB-Sticks befestigen. Das ist toll, denn geht der Verschluss mal auf, hab ich wenigstens noch die Kappe :-) ... nur der Stick ist dann weg. Naja schließlich kostet das Teil ja nur einen Euro. Vielleicht kann man ja bei der teureren Prepaid-Variante das Band am Stick befestigen. Verlorengegangene Verschlusskappen gibts dann ja billig bei Ebay von den Vertragskunden.
Hardware geht, Internet erstmal nicht,
denn die Karte bucht sich nicht ein. Die Freischaltung kann bis 24 Stunden dauern. Es heißt also warten. In der Zwischenzeit wird der Stick mit der Prepaid-Karte von Aldi getestet. Auch hier geht die Einwahl erstmal schief, denn als Zugang ist per default der APN von T-Mobile eingetragen. Nachdem, teltarif.de sei Dank, die richtigen Daten eingegeben sind, komme ich ins Netz. Die Tabelle der Konfigurationen landet zur Sicherheit erstmal auf dem Laptop, denn die Auswahlliste der Zugänge welche die Software kennt, kann man leider nicht erweitern. Sie ist fest im Programm kodiert.
Was mir, zumindest bei der Version für MacOS, bei der Zugangssoftware auffällt ist, das nach der Eingabe der korrekten PIN das Programm die se kurz mit einer Meldung "nicht authentifiziert" kommentiert. Das Einbuchen klappt aber trotzdem.
Jetzt wirds teuer
Am folgenden Tag klappt dann auch der Zugang mit der T-Mobile Karte. Als leidgeplagtes DSL-Light Landei ist die Downloadrate von 250kB/s eine Offenbarung. Diese bleibt auch über längere Zeit konstant und bricht nicht ein. 45 Minuten für ein Linux CD-Image schaffe ich zu Hause nicht. Auch die Datenmenge spielt keine Rolle, schließlich habe ich ja eine Flatrate. Oder doch nicht? Das Studium der Unterlagen, die ich zum Vertrag bekommen habe (ich bin auf der Suche nach der Telefonnummer der SIM-Karte, um mich für mein.t-mobile.de anzumelden), läßt mich Schlimmes ahnen.
Der Punkt "Wunschoptionen" auf dem Kundenauftrag zeigt "KEINE TARIFOPTION". Autsch, die 30MB pro Monat die der Web'n'Walk Connect ohne weitere Kosten bietet hatte ich nach ca. 2 Minuten verbraucht. Also schnell für das Onlineportal "mein.t-mobile.de" anmelden und in die Kundendaten schauen. Aber auch das geht nicht so einfach, denn die zur SIM-Karte gehörige Telefonnummer, die man für die Anmeldung benötigt, steht nirgendwo. Der Hinweis die Kurzwahl 2202 mit dem Handy anzurufen nützt mir auch nicht viel, denn mit der SIM kann man nicht telefonieren, auch nicht zum Kundenservice. Ok, aber SMS schicken geht. Also schickt man sich eine SMS aufs 2. Handy und schon hat man die Nummer, schade nur um die 19 Cent. Leider verhindern Systemprobleme des t-mobile Portals trotzdem meine Anmeldung und ich muss mich einen weiteren Tag gedulden. Naja, zumindest sorge ich für Kurzweil in der Redaktion von Teltarif.
Einen weiteren Tag später kann ich mich endlich für das T-Mobile Protal freischalten und traue meinen Augen nicht. "Summe der Verbindungen im Februar: 485,69 €" Beim aktuellen Stand der T-Aktie gleicht das schon fast einer feindlichen Übernahme. Es muss nun doch die Hotline herhalten, auch wenn ich 0180er Nummern nicht mag. Nach unzähligen Minuten mit einem T-Mobile Sprachcomputer der sich gerne Reden hört, habe ich dann endlich einen Mitarbeiter am Telefon, dem ich mein Leid klagen kann. Er bestätigt mir, was ich schon wußte. Trotz Bestätigungsmail von T-Mobile in der die DayFlat noch erwähnt wird, ist sie nicht gebucht. Helfen kann er mir mit meinen 485 Euro Kosten leider nicht, aber die DayFalt aufbuchen. Überrascht werde ich dann noch mit der Aussage, dass ich bitte vor dem nächsten Nutzen des DayFlat den Kundenservice anrufen soll, damit die das für den Tag aufbuchen. Glücklicherweise korrigiert sich der Mitarbeiter aber gleich, das sei doch nicht notwendig. Für eine Gutschrift meiner 485 Euro soll ich mich aber schriftlich an den Kundendienst wenden. Das habe ich auch getan. Mal sehen was daraus wird.