Frei Sprechen
30.04.2009 10:09

Der deutsche Mobilfunkmarkt - quo vadis?

Sind Laufzeitverträge ein Auslaufmodell?
teltarif.de Leser Transrapid schreibt:
Der deutsche Mobilfunkmarkt wandelt sich immer mehr - allerdings nicht in eine Richtung, sondern divergierend in mehrere Richtungen.

So gibt es ab Dienstag mit o2 o einen Tarif ohne Grundgebühr und ohne Laufzeit (30 Tage Kündigungsfrist) inklusive "Kosten-Airbag" bei 60 Euro. Das Problem: Das Modell rechnet sich nur dann, wenn wirklich viel telefoniert und sms-t wird, so dass die Schwelle von 60 Euro auch erreicht wird, oder wenn sowenig telefoniert wird, dass die 15 Cent im Vergleich zu einem Discounter mit 8 oder 9 Cent nicht ins Gewicht fallen.

E-Plus auf der anderen Seite denkt nicht daran, einen Laufzeit-freien Vertrag anzubieten. Durch den Treue-Vorteil muss man nach 12 Monaten den Vertrag verlängern, um den Preis behalten zu können. Dadurch hat man ab dem Zeitpunkt 3 Jahre weitere Laufzeit auf dem Buckel und zahlt - wenn nicht nach 2 Jahren wieder verlängert wird - im letzten Jahr 5 Euro mehr Grundgebühr.

T-Mobile hingegen setzt auf seinen Ruf als vermeintlich bestes Netz und verlangt die teuersten Preise für seine Sprachtarife. Selbst Vodafone machts zumindest etwas günstiger und bietet bei Onlineabschluss 5 Euro Nachlass pro Monat auf die Grundgebühr.

Die Frage ist: Quo vadis, deutsche Mobilfunklandschaft?

o2 eifert den Prepaid-Discountern nach, bewegt sich aber immer noch über Aldi-Talk (13 Cent) - Niveau. E-Plus will den Kunden am liebsten auf ewig festhalten. Vodafone und T-Mobile verlangen die höchsten Preise und sorgen ansonsten kaum für Innovationen.

Was ist die Zukunft? Vertragstarife ohne Laufzeit, die zumindest durch die Buchbarkeit von Optionen punkten können, die Discounter nicht haben? Oder doch 24-Monats-Verträge, die zwar nicht mehr durch Subvention (= SIM only) punkten, aber zumindest durch attraktive (Flatrate-) Tarife?

Ich glaube ja, dass der klassische Mobilfunkvertrag in einigen Jahren tot sein wird und anstelle dessen auch Discounter per Baukasten-System gewünschte Optionen (Flatrate in Einzelnetze etc.) anbieten werden.

Was denkt ihr?

einmal geändert am 30.04.2009 10:09
Kommentare zum Thema (6)
Menü
Die Zukunft..
Weichentechnik antwortet
30.04.2009 12:20
Benutzer Transrapid schrieb:
Ich glaube ja, dass der klassische Mobilfunkvertrag in einigen Jahren tot sein wird und anstelle dessen auch Discounter per Baukasten-System gewünschte Optionen (Flatrate in Einzelnetze etc.) anbieten werden.

Da glaube ich nicht unbedingt dran. Congstar ist ja vor wenigen Tagen von genau diesem "System" zurück getreten.. =o)
Das war nun zwar ein Postpaid-Angebot, zeigt aber dass sich die breite Masse für dieses Model scheinbar nicht interessiert..

Liebe Grüße,
Weiche
Menü
Auslaufmodell Laufzeitvertrag?
Lueppo antwortet
30.04.2009 21:17
Ich glaube ja, dass der klassische Mobilfunkvertrag in einigen Jahren tot sein wird und anstelle dessen auch Discounter per Baukasten-System gewünschte Optionen (Flatrate in Einzelnetze etc.) anbieten werden.

Ja, das Baukastenprinzip im Prepaid-Bereich scheint sich immer mehr durchzusetzten. Beispiel Simyo: Da gibt es inzwischen Prepaid und Postpaid, monatliche Flatrate in UMTS-Netz oder Flarate ins Festnetz etc. Der Laufzeitvertrag wird meiner Einschätzung im Bereich der vielumworbenen Firmenkunden bestehen bleiben. Die Bedungungen werden von den Anbietern in der Regel ja nicht veröffentlicht. Als Firmenkunde nenne ich mal mehrere Bedingungen, die von den Prepaid-Anbietern einfach nicht geboten werden: Ohne Probleme im Ausland erreichbar sein. Business-Kunden legen besonders viel Wert auf eine Hotline, die jederzeit und gratis erreichbar ist ohne 0180er-Späße. Kostenkontrolle jederzeit, vorzugsweise Papierrechnung fürs Finanzamt.
Gruß,
Lüppo
Menü
tatort antwortet auf Lueppo
30.04.2009 22:32
Ich denke, der Laufzeitvertrag ist (leider) kein Auslaufmodell. Er bleibt für solche Leute, die sich nicht auskennen. Und das sind immer noch mehr als genug. Die Service-Argumente pro Laufzeitvertrag halte ich übrigens für überschätzt. "Service" benötigt doch ohnehin nur die Minderheit der Mobilfunkkunden.
Und eine ordentliche Rechnung für´s Finanazamt stellt auf Anforderung sogar Medion-Mobile (ALDI) aus.
Menü
judi antwortet auf tatort
02.05.2009 11:22
Benutzer tatort schrieb:
Ich denke, der Laufzeitvertrag ist (leider) kein Auslaufmodell. Er bleibt für solche Leute, die sich nicht auskennen. Und das sind immer noch mehr als genug.

Ich denke auch, dass hauptsächlich junge Leute ohne Geld, die aber unbedingt das tollste, neueste Handy brauchen, sowie ältere Menschen, die sich von Verkäufern irgendeinen Mist(vorzugsweise tolle Flatrates) schönlabern lassen zur Zielgruppe gehören.
Bei beiden fehlt die Kosten - Nutzen Rechnung zwischen Discounter und Laufzeitvertrag.
Ich bin persönlich davon überzeugt, dass für ca. 80% der Menschen eine Discounterkarte die günstigste Lösung wäre. Kenne zumindest in meinem Bekanntenkreis niemanden, der bei seinem Vertrag günstiger wegkommt. Viele bleiben trotzdem, aus o.g. Gründen.
Menü
Kosten nutzen
wahlicus antwortet auf judi
02.05.2009 13:00
Naja finde diese Diskussion ziemlich blöd. Dieser Tage hat eine Bekannte von mir erzählt das sie einen O2 Surfstick hat. Sie schimpfte das der Kram bei ihr nicht funktioniere... Das Netz zu schlecht und so weiter! Als ich ihr sagte das ich das selbe habe und es bei mir gut funktniere. Nur das ich halt D1 nutze was halt bei uns aufem Land einfach besser geht. Es kostet halt dann aber nun mal auch 40 euro anstatt 25€. Ne das sei ihr zu teuer. Also zahlt sie lieber für etwas was nicht funktioniert anstatt ein paar Euro mehr zu investieren für etwas was gut läuft. Immer diese Bettler. Qualität hat nun mal seinen Preis!
Menü
Orikalkos antwortet
02.05.2009 16:01
Denke mal das die Laufzeitverträge ein Auslaufmodell sind, denn zum einem bekommste die Handy auf Finanzierung meist sogar günstiger. Man ist dann auch flexibel mit Karten, zumal viele ohnehin nur Deshalb ein Vertrag machen um ein Gustes Handy zu bekommen. Die meisten davon sind wenig Telefonierer und haben mehr Grundgebühr als Telefonkosten. Und die ein Laufzeitvertrag abschließen haben vielleicht das Problem das Sie kein Finanzkredit dafür bekommen. Somit schließen Sie dann ein 24 Monatevertrag ab.

Zudem kommt ja noch hinzu das sich Kosten ändern in der Laufzeit und immer die großen Probleme dann das Sie eben als Bestandskundne nicht in die Neuen günstigere Tarife kommen. Man schiebt halt dann als Anbieter meistens "Technische" Gründe vor. Aber dann nicht mehr gekurbelt wird sondern alles hightech ist heute glaube kein Problem in 2 Minuten ein Betandskunde umzustellen.