Vodafone und die neue Kampagne - ein Fiasko?
Anbiedern bei der Internet-Community – der richtige Weg für Vodafone?
Wer heute Mittag die Pressekonferenz live im Internet verfolgte konnte sich sicher des Eindrucks nicht erwehren, dass Vodafone verzweifelt versucht, mit der geplanten Kampagne den Anschluss an die Internet-Szene zu finden. Für die Werbung wurden daher unter anderem Blogger als Protagonisten ausgesucht. So hat ein Sascha Lobo durchaus seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Internets geleistet. In der Web 2.0-Szene hat er sich durch konstruktive Meinung einen Namen gemacht und ist halbwegs bekannt. Wenn er aber den Plakaten der Vodafone-Kampagne sein Gesicht leiht, wird sich eine Vielzahl der Betrachter fragen, wer das eigentlich sein soll. Gut, dass es klein darunter steht. Fraglich ist daher, wen Vodafone damit eigentlich wirklich ansprechen will.
Menschen, die sich aktiv am Internet beteiligen gibt es derzeit schon eine Menge und die Zahl wird weiter wachsen. Dennoch bleibt die Mehrheit der Bevölkerung doch eher Konsument, das wird auch Vodafone nicht ändern.
Ein mutiger Schritt hin zum richtigen Weg?
Muss man Vodafone für den Mut, den sie beweisen, Tribut zollen? Kaum eine Marke hätte sich zum Start einer solch großen Kampagne getraut, direkte Kommentare während der Live-Pressekonferenz zuzulassen. An dieser Stelle wurde (leider etwas zwanghaft) versucht, alle Register des Web 2.0 zu ziehen. Vodafone ist plötzlich auf twitter, facebook und StudiVZ präsent, ganz im Sinne der Kampagnenaussage. Ist dies wirklich ein Schritt in die richtige Richtung? Die Kommentare lassen der Nutzer auf twitter und Co. lassen keinen Zweifel zu. Fast ausnahmslos wird bemängelt, dass Vodafone keine wirklichen Versprechen macht, die Internet-Community nur vor den Karren spannt. Als Marke im Internet von 0 auf 200, das kauft einem keiner ab. Schon gar nicht, wenn die Verantwortlichen, wie in der Pressekonferenz, nur Buzzword-Bingo spielen und Worten nicht Taten in Form von einfacheren Zugangswegen und möglichst günstigen Tarifen folgen lassen. So ist das Bestreben von Vodafone am Ende nicht authentisch. Kaum vorstellbar, dass sie die Gangart, die sie soeben eingeschlagen haben, über das Ende der Kampagne hinaus beibehalten werden.