Wenn es kostenfrei, dafür aber auch unübersichtlich sein darf
Bei meinem Trip nach England ist mir auch ein Produktkatalog von Virgin Mobile in die Hände gefallen. Der Nischenanbieter verkauft seine Mobilfunkangebote vor allem in Verbindung mit Musik- und anderen Mehrwertdiensten, hat aber auch "einfache" Prepaidkarten im Angebot.
Gerade aber bei diesen Prepaidangeboten schießt Virgin den Vogel ab. Der Anbieter wirbt im Tarif "Daily Bonus tariff" mit fünf kostenfreien Gesprächsminuten und fünf freien SMS-Nachrichten pro Tag. Die Freiminuten und -nachrichten bekommt man aber nicht gleich oder kann sich diese durch besonderes Telefonverhalten in der Vergangenheit oder eine große Aufladung verdienen, nein es werden die sechste bis zehnte Gesprächsminute bzw. die sechste bis zehnte versendete SMS pro Tag nicht berechnet. Danach wie auch für die ersten fünf Minuten und SMS läuft der Gebührenzähler. Eine Gesprächsminute wird hier im Minutentakt mit 15 pence (etwa 20 Cent), eine SMS anbieterintern mit 5 pence, anbieterextern mit 10 pence berechnet.
Die effektiven Minutenpreise liegen also meist, egal ob an einem Tag wenig, normal oder auch einmal viel telefoniert wird, immer knapp unter 15 pence. Virgin Mobile verschenkt hier für die groß angekündigte Kostenlosaktion also doch nicht so viel. Der Verbraucher läuft freilich Gefahr, die wirklichen Kosten nicht genau zu überblicken. Ein durchwegs um zwei oder drei Pence niedrigerer Minuten- oder SMS-Preis wäre für die Kunden hier mehr Wert.
Soweit für heute abend Martin Müller
