Frei Sprechen
16.06.2008 13:59

Führen Navis zur Verdummung der Menschheit?

Was ist, wenn die Technik versagt oder zerstört wird?
teltarif.de Leser peter-z. schreibt:
Mit großer Sorge beobachte ich seit längeren, dass Navigationssysteme immer mehr zu unserem täglichen Leben gehören. Als die ersten Navis für das Auto gab, habe ich noch gelacht. Viel zu teuer und zu ungenau. Doch mittlerweile kosten die Navis kaum noch Geld, sind fast schon serienmäßig in jedem Neuwagen und ziehen nun auch noch ins Handy ein. Ist ja auch schön bequem. Man muss nicht mehr mitdenken. Muss das wirklich sein?

Ich befürchte, dass wir Menschen bald überhaupt keine Karten mehr lesen können. Wir verlassen uns auf unsere technischen Geräte und wenn diese uns mal verlassen, sind wir verlassen. Was ist, wenn Satelliten und sonstige für die Navigation wichtige Knotenpunkte mal kaputt gehen oder durch einen technischen Fehler falsche Informationen liefern? Was ist, wenn Terroristen diese bewusst zerstören, oder gar ein Krieg ausbricht? Dann sind wir Menschen aufgeschmissen, weil wir nicht ohne unser Navi von A nach B kommen.

Ich werde mir kein Navigationsgerät zulegen! Ich bleibe meiner Karte treu. Auch meine Kinder werden nicht mit einem Navi aufwachsen. Mal schauen, ob ich der letzte Mensch bin, der irgendwann mal von A nach B kommt.

einmal geändert am 16.06.2008 14:10
Kommentare zum Thema (9)
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Augen auf im Straßenverkehr
Peter B. aus O. antwortet
16.06.2008 14:25
Manchmal würde es schon ausreichen, wenn Navi-Fahrer einfach mal aus dem Fenster gucken würden um z.B. Straßenschilder zu lesen. Ich lache mich als Beifahrer oft schlapp, wenn die Navi-Tante (wir nennen sie Vanessa) sagt "In 100 Metern (Gedankenpause) links abbiegen" wir aber gerade an einem Schild vorbeifahren aufdem unser Zielort nach rechts ausgeschildert ist.

Dann ist es schon schwierig sich gegen eingefleischte Navi-Fahrer durchzusetzen, dass rechtsabbiegen jetzt vielleicht doch cleverer wär. Ich finde auch, wenn ich von Dortmund nach Berlin fahre kann ich mir vorher auf einer Karte anschauen wann ich wo welche Autobahn wechseln muss. Doch muss ich ehrlicherweise zugeben, um in fremden Städten an bestimmte Adressen zu kommen, habe ich mir schon mal ein Navi gewünscht. Vor allem wenn es dunkel ist und kein Mitfahrer im Auto.
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Aufgeschmissen ohne Navi
snowman antwortet
16.06.2008 14:33
Hallo,

du hast nicht ganz unrecht. Durch das Navigationssystem verlernt man das Kartenlesen bzw. die Navigation ohne Navi.

Ich habe ein Navisystem im Auto und vorher hatte ich auch schon eines im Handy. Und ich muss zugeben, dass ich mich jetzt öfter mal verfahre, wenn ich das Navi nicht nutze. Früher konnte ich fahren, wohin ich wollte, ich hatte mich nie verfahren. Teilweise brauchte ich noch nicht mal eine Karte, die Orientierung an der Himmelsrichtung reichte aus. Aber seit dem ich mich immer mehr aufs Navi verlassen habe, schwächelt die Navigation ohne Navi zusehens.

Allerdings will ich auf das Navigationssystem trotzdem nicht mehr verzichten, denn das warnt mich zuverlässiger vor Staus, als die Ansagen im Radio.

Grüße
snowman
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yellocop antwortet
16.06.2008 20:31
Stellt sich die frage ob du auch ohne Internet und Handy auskommst.
Also ein Navi ist ein geile Sache, kann ich nur jeden weiter empfehlen. War jetzt ne Woche in Irland, einfach nur ne prima Sache, hat mich überall hin navigiert. Konnte mich vollkommen auf den Verkehr konzentrieren. Man hätte dies auch alles mit Karten machen können, aber wenn man alleine unterwegs ist, tja was soll ich dazu sagen. Es gibt auch Leute die zahlen nur mit Kreditkarte.....könnte man auch mit Bargeld bezahlen.
Ich hoffe deine Kinder dürfen wenigsten mit dem Internet aufwachsen. Und falls mal dein Kind ein Hobby hat das sich Geocaching nennt viel Spaß dabei...... Die Welt ändert sich rasant........
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Das ist eben die Zukunft !!
klausg antwortet
17.06.2008 07:56
Hallo,

auch ich hatte bedenken, als an der Schule der Taschenrechner erlaubt wurde.

Bin bzw. war auch der Meinung die Leute würden das Rechnen verlernen. Stimmt ja auch (zum Teil).

Vermutlich ging es den Uropas und Uromas auch so, als die ersten "Streichhölzer" kamen. - Man verlernt ja völlig das richtige Feuermachen. -

Und es ist tatsächlich so: Ich kann mir nicht mehr vorstellen,
beim Feuermachen ohne Feuerzeug oder ohne Streichhölzer, das Feuer anzumachen. -- Wenn ich Feuersteine finen würde, würde ich mir wohl die Finger Wund schlagen, bis ein Feuerchen entfacht ist..............

Mfg
Klaus
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peter-z. antwortet auf yellocop
17.06.2008 08:50
Benutzer yellocop schrieb:
Ich hoffe deine Kinder dürfen wenigsten mit dem Internet aufwachsen.

Ja natürlich dürfen meine Kinder das. Ich möchte nur nicht, dass zu "verweichlichen"!

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Niels08 antwortet auf peter-z.
17.06.2008 17:14
Na, dann blüht ihnen ja eine entspannte Kindheit mit den guten, alten Tugenden. Halte Navis schon für sinnvoll und werde meines auch nicht mehr abschaffen. Würde mich nicht als verweichlicht bezeichnen, aber nach Ihrer Maßregel bin ich das wohl... +lach+
Mal so ne Frage: Sie sind aber kein ehemaliger Zeitsoldat, oder sowas?
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Navi
Niels08 antwortet auf Niels08
17.06.2008 17:17
Na, dann blüht ihnen ja eine richtig schöne Erziehung, in der die "guten, alten Werte" vermittelt werden. Werde mein Navi ganz sicher nicht abschaffen, und begrüße dessen Entwicklung. Würde mich zudem nicht als verweichlicht bezeichnen, aber nach Ihrer Maßregel wäre ich das wohl... +lach+
Mal so noch 'ne Frage: Sind Sie eigentlich ehemaliger Zeit- oder Berufssoldat?
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Baghee antwortet
19.06.2008 13:54
Haben wir das Schreiben "von Hand" verlernt, seit wir eine Computer-Tastatur bedienen können?

Haben wir unser Gedächtnis verloren, seit es Bücher und Festplatten gibt?

Ebenso wenig werden wir das Kartenlesen verlernen, nur weil es Navis gibt. Und wenn wir es VERlernen, werden wir es in einer halben Stunde wieder ERlernen - denn das Lesen von Strassenkarten ist nun wahrhaftig keine grosse Kunst. Vor 20 Jahren bin ich als Azubi via Landstrasse durch Frankreich gegondelt, weil wir uns die Maut-Gebühren sparen wollten - und ich konnte nach weniger als 8 Stunden Fahrt die Entfernungen auf der Karte auf ca. 300 Meter genau schätzen. Einen Monat später hätte ich das nicht mehr gekonnt. Na und? Ich habe diese Fähigkeit dann ja auch nicht mehr gebraucht ... und wenn ich sie mal wieder brauchen sollte (unwahrscheinlich, weil mein Navi die Entfernungen europaweit auf 30 Meter genau "schätzt". ;) ), werde ich sie sicher wieder entwickeln.

Aber die nächste Generation wird sicher wieder befürchten, dass man ja die Bedienung seines Navis und die Steuerung eines Fahrzeuges "von Hand" vollkommen verlernt, wenn man sich ganz und gar auf den dann sicher in allen Fahrzeugen eingebauten Autopiloten verlässt.

Ich gebe gerne zu, dass ich mich mittlerweile auch zu sehr auf diese Dinger verlasse - auf meine Navis, nicht auf den (noch nicht vorhandenen) Autopiloten.

Früher fuhr ich dreimal zu einem Ziel und beherrschte die Strecke dann quasi im Blindflug. Heute fahre ich 15 mal zu einem Restaurant in einer fremden Stadt und würde es ohne Navi trotzdem nur noch unter Schwierigkeiten finden. Andererseits hätte ich diese Schwierigkeiten nur 2 oder 3 mal - dann würde ich die Route wieder "quasi im Blindflug" beherrschen. Und heute finde ich das Restaurant bereits bei der ersten Anfahrt problemlos, ohne jemals in dieser Stadt gewesen zu sein, ohne erst an der Tankstelle einen Stadtplan kaufen zu müssen. ;)