Immer und überall „online“
Nutzen vs. Stress
Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich etwas gegen diese Möglichkeiten habe. Im Gegenteil ist es in vielen Fällen durchaus praktisch. Aber oft habe ich das Gefühl, dass immer nur die positive Seite betrachtet wird. Kaum ist eine neue Technik oder Kommunikationsform „raus“, heißt es: Oh, toll, das ist ja praktisch! (Kommt mir jedenfalls so vor.) Das ist beispielsweise beim erwähnten Datenroaming so. Prima, ich kann per Handy meine Mails auch im Auslandsurlaub abrufen. Toll, ich kann sogar am Strand ins Internet! Aber brauche ich das im Urlaub wirklich? Ist es nicht viel erholsamer, mal nicht erreichbar oder online zu sein? Ich persönlich empfinde das eher als stressig. Permanent auf irgendeine Art von Bildschirm zu gucken – ob nun Handy oder PC – ist meiner Meinung nach sowieso nicht sonderlich angenehm. Hinzu kommt, ständig etwas überprüfen zu müssen. Habe ich neue Mails? Will jemand was von mir? Gibt es irgendwo was neues? Habe ich was verpasst?
Abschalten...
...ist da doch gar nicht mehr wirklich möglich. Irgendwie gewöhnen wir uns daran, immer auf Abruf zu stehen und verfügbar sein zu müssen. Manchmal frage ich mich, wie wir eigentlich früher ohne Handy zurecht gekommen sind. Oder ohne Internet. Das soll nun nicht heißen: Früher war alles besser :-) Aber dass wir uns zu sehr von der Technik und den Medien abhängig machen, ist vielleicht auch nicht das Wahre. Und eine Chance, sich da auszuklinken, besteht oftmals nicht, weil es dann gleich vorwurfsvoll heißt: Warum bist du denn nicht ans Handy gegangen?? Es ist doch auch mal schön, einfach unerreichbar zu sein. Gerade im Urlaub. Ist alles wirklich immer so dringend, dass man es nicht verschieben kann?
Sicher kann jeder die vorhandenen Möglichkeiten nutzen, wie er möchte. Gezwungen wird ja niemand. Manchmal kann ich aber diesen Drang, immer einen Internetzugang o.ä. bei sich haben zu müssen, eben nicht ganz nachvollziehen.
Wie sieht das bei euch aus? Geht es euch manchmal auch so? Oder findet ihr die Darstellung total übertrieben?