Frei Sprechen
12.03.2008 17:25

Wie billig Deutschland zerstört...

Die Folgen der "Geiz-Geil-Mentalität"
teltarif.de Leser Spardoktor schreibt:
Wer billig will zahlt auf langer Hinsicht einen sehr hohen Preis. Den billig geht auf Dauer nur bei Absenkung sozialer Normen, Ausbeutung von Menschen in der Dritten Welt und in Asien, Kinderarbeit. Absenkung von sozialen Standards bei deutschen Arbeitnehmern und weniger Lohnzuwächse bei immer weiter steigenden Kosten z. B. im Lebensmittel und Energiebereich …
kompletter Beitrag
2x geändert, zuletzt am 12.03.2008 17:29
Kommentare zum Thema (20)
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spricht mir in vielen belangen aus der seele
nucleardirk antwortet
13.03.2008 16:51
allerdings muss man auch sagen das der deutsche staat ja zum dieser denkweise zwingt. es bleibt immer weniger in den taschen der verbraucher was zum konsum ausgegeben werden könnte. also schauen immer mehr menschen nach günstigeren preisen.

da ganze entwickelt sich immer mehr zu einem teufelskreislauf...;(
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Vergleich deutsche Arbeitsbedingungen mit Arbeitslohn in Billig-Lohn-Ländern...
Spardoktor antwortet auf Thomas.B
13.03.2008 17:08
... ich wirlich ein Hohn.

Dort arbeiten Kinder in den Fabriken. Die Arbeiter hantieren mit Giftstoffen die in der EU längst verboten sind. Ohne Schutz!!!.

Arbeitsschutzgesetze! Fehlanzeige. Bei einem Elektronikkonzern soll es vorgekommen sein, dass schwangere Frauen absichtlich schwer tragen müssen damit sich entweder kündigen oder ihr Kind verlieren. Bei einer anderen sollen die Frauen gezwungen werden die Abtreibungspille zu schlucken. Dies nur einige Beispiele.

Weitere wie gesagt unter www.intitiative.cc.

Im Zeitalter des Internets ist man sehr schnell informiert. Und man mag es gar nicht glauben. Jede Firma gibt sogar bereitwillig auskunft wo ein Produkt hergestellt wird. Habe es bei vielen Herstellerhotlines ausprobiert.

Selbstverständlich gibt es in Deutschland Firmen die Ihre Mitarbeiter schlecht behandeln. In der Presse waren unter anderem Lidl, KIK, Ryan Air.

Mein Beitrag sollte ein Denkanstoss sein.

Immerhin sollte jeder bedenken, dass jeder Kauf eines Produktes aus diesen Billig-Lohn-Ländern die oben beschriebenen Arbeitsbedingungen noch unterstützt.

Es wird übrigens nur das produziert, was gekauft wird. Wenn viele Verbraucher umdenken würden und außer auf dem Preis schauen würden, auch aufs Herkunftsland. Dann würden auch viele Unternehmen umdenken müssen. Denn das mit der Rendite funktioniert nur so lange wie Konsument für Chinakram deutsche Preise bezahlen.

Und dies muß noch nicht mal teurer sein. Ich war überrascht in zu welchen Preisen Trigema in Deutschland Kleidung herstellt. Günstiger als die großen Marken in China!

Und jetzt nochmal die Frage: Möchten wir uns auf das selbe soziale Nivau wie in diesen Billig-Lohn-Ländern bewegen. Wenn wir so weiter machen wie bisher werden wir uns zumindest hälftig draufzu bewegen!

Jeder Normalbürger sollte sich überlegen, dass wenn er so kauft eigentlich sich selber trifft. Es könnte auch sein Arbeitsplatz sein der der nächste ist. Den großen Eliten kratzt es nicht. Geld verdient Geld überall auf der Welt.

Die Steuerbelastung steigt auch aus diesem Grund, da immer mehr Menschen ohne staatliche Unterstützung nicht leben können.

Die ach so billigen Preise werden vom Staat durch Transferleistungen subventioniert.

Wenn man richtigen "Kapitalismus" will müsste man diese Transferleistungen auf null herunterfahren. Dann würden mehr als zehn bis zwölf Millionen Deutsche K E I N Einkommen mehr bekommen und obdachlos sein. Also komplett als Nachfrager ausfallen. Allein dieser Kaufkraftverlust würde dafür sorgen dass viele Firmen umdenken müssten.

Auf jeden Fall könnte mas so die Steuern reduzieren und der Wirtschaftstandort Deutschland wäre etwas interessanter für die Ansiedlung von Firmen. Noch mehr Rendite für die Manager und noch mehr Angst beim Arbeitnehmer. Da lassen sich ja Hungerlöhne realisieren die heute noch undenkbar wären.

Mittelständische und kleine Unternehmen schaffen in Deutschland die meisten Arbeitsplätze und werden am meisten zusammen mit den Arbeitnehmern am meisten belastest.

Wäre es nicht an der Zeit Firmen dieser Art zu unterstützen?

In Amerika gibt es diese Leitwort "Buy American". Warum ist uns dies zu aufwändig. Es kann nur klar sein, dass wenn wir hier Arbeitsplätze haben und auch hier produzieren, kann dieses Land eine Zukunft haben.

Vielleicht sollte man tatsächlich nicht nur an Morgen sondern auch ein bisschen weiter denken.

Und es gibt viele Unternehmen, oftmals kleine und mittelständische, die ihre Produkte mit Leidenschaft und Herzblut herstellen. Und diese sind dann auch mit Sicherheit gut. Und wer mit seinem Job ein zufriedenstellendes Auskommen hat und dem sein Job Spaß hat. Der macht auch einen guten Service...

Vielleicht sollten wir endlich aufhören nur betriebswirtschaftlich zu denken. Es gibt da auch noch die Volkswirtschaft, auch wenn viele glauben das diese keine Bedeutung hat kann sie einen selbst betriebswirtschaftlich ruinieren.

Globalisierung o. ä. kann ich übrigens gar nicht mehr hören. Dem kann ich nur den einfachen Wirtschaftskreislauf von Kaynes anschauen. Dort nimmt das Ausland einen nur geringen Stellenwert ein.

Dass wichtige im Kreislauf ist der Geldstrom zwischen Unternehmen und Haushalten. Sprich die Haushalte können nur das ausgeben was Sie verdienen etc.

Ein einfaches Modell. Aber ohne Binnennachfrage wird es auf die Dauer nicht gehen. Und je weniger Menschen ein ausreichendes Einkommen erhalten, desto weniger Nachfrage wird es geben. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wir wachsen, denn sie sehen wie die Reichen in diesem Land tausende von Euros in Tinnef wie irgendwelche handhergestellten Handys stecken während Sie überlegen wie Sie trotz dann wahrscheinlich FÜNFZIG Stunden Woche über die Runden kommen sollen.

Deshalb sollte der Konsument umdenken. Denn er zahlt die Zeche. Manager verdienen überall. Politiker können sich die Lohnerhöhungen selbst verordnen...

Wie er konsumiert steht natürlich jedem frei. Aber die Nummer wie ich wusste von nichts. Das ist sehr einfach. Dank Internet, Zeitung, Fernsehen, leben wir in einer Informationsüberf­lussgesellschaft.



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Wissen ist geil
fmeier636 antwortet
13.03.2008 17:29
Ich stimme zwar nicht mit allen Punkten überein, trotzdem finde ich den Beitrag gelungen.

Meiner Meinung nach hat hat die "Geiz-ist-geil-Mentalität" etwas zerstörrt. Wir Deutschen wollen alles immer noch billiger. Klar, billiger geht, aber nicht in Deutschland. Wir wollen zwar alles billig haben, aber trotz der Kosteneinsparungen unseren Lohn auch nicht nach unten korrigieren. Also was bleibt: Die Unternehmen müssen billiger produzieren und kehren Deutschland den Rücken zu, damit wir Deutschen die Produkte billiger einkaufen können. Wenn die Produkte dann im Ausland auch nicht mehr billig genug produziert werden können, dann wird an der Qualität und am Service gespart, wenn es nicht schon vorher gemacht wurde...

Meiner Meinung nach müsste es eine "Wissen-ist-geil-Mentalität" geben. Zu wissen, dass Geiß nicht geil ist, und was alles passieren kann, wenn wir alle nur so denken, ist ein Faktor, der uns Deutschen wirklich weiterbringen und den Standort Deutschland schützen und voranbringen kann.

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das funktioniert nicht wirklich...
Thomas.B antwortet auf Spardoktor
13.03.2008 22:36

einmal geändert am 13.03.2008 22:53
@ Spardoktor:
Meine Begeisterung für die Zustände bzgl. Arbeits- und Umweltschutz in Ländern wie China und Indien hält sich auch in Grenzen. Bedenken muß man dazu folgendes:
1. Wenn man (als Staat) darauf Einfluß nehmen will, muß man sich das wirtschaftlich erlauben können. Das ist bei Deutschland nicht mehr der Fall. Deutschland ist weitaus mehr von China abhängig, als umgekehrt. Wenn Deutschland eine AG wäre und man die Staatsverschuldung als "inversen Börsenwert" annehmen würde, könnte China die Beamtenrepublik Deutschland alleine mit den Devisenreserven locker aufkaufen - die Frage ist freilich, was die Chinesen mit dieser Erwerbung anfangen sollten...

2. Um auch jenseits der Wirtschaftskraft anerkannt zu werden, müßte z.B. in Menschenrechtsfragen eine Legitimation gegeben sein. Wie soll das gehen, wenn der fragliche Staat, der andere Länder belehren will, selbst elementare Bürgerrechte abschafft, Proteste dagegen sogar mit Hilfe des Militärs gewaltsam unterdrückt und weitere noch üblere "Projekte" in der Planung hat. Momentan gibt es etwas juristischen Widerstand wegen eklatanter Verletzungen des Grundgesetzes - fragt sich, wie lange noch. Die vorläufige "Rettung" für eine gewisse Restdemokratie in Deutschland ist momentan nur im Rahmen der EU zu erwarten - so aberwitzig das klingt und wie wirtschaftlich maximal ungünstig es auch sein mag. Was für eine Ironie.
Unter diesen Gesichtspunkten wird mir immer übel, wenn Merkel auf ihren diversen Reisen andere Staatsoberhäupter in Sachen Demokratie und Freiheit belehren will. Falls sie sich dafür wirklich interessieren sollte, hätte sie in Deutschland wirklich genug zu tun - etwa antidemokratische Extremisten wie Schäuble zurückzupfeifen. Wird sie natürlich nicht tun. Das hat sie von Birne gelernt, wie man unpopuläre Maßnahmen andere durchdrücken läßt sind sich selbst im Hintergrund hält. Das hat ihr auch den Spitznamen Teflonpfanne eingebracht.

3. Umweltschutz kann nur mit den Menschen und zu ihrem Vorteil funktionieren und nicht gegen sie und ausschließlich zu Lasten des kleinen Mannes. Wenn man sich alleine die mafiösen Strukturen zwischen Energiekonzernen, Politik und Staatsapparat anschaut, sieht man gut, welche Prioritäten da gesetzt werden. Im Trinkwasser/Abwasser-Bereich oder der Müllentsorgung ist es ähnlich. Das sind alles keine Systeme, die für den Rest der Welt taugen. Ein dermaßen obrigkeitshöriges Volk wie die Deutschen gibt es schließlich so schnell nicht noch mal. Vieles ist genau betrachtet nur aus politischen oder geschäftemacherischen Gründen durchgedrückter Abkassierwahnsinn, welcher der Umwelt mehr schadet als nützt und vor allem viel Geld der Zwangskunden kostet.

Die Steuerbelastung steigt auch aus diesem Grund, da immer mehr Menschen ohne staatliche Unterstützung nicht leben können.

Da verwechselst Du Ursache und Wirkung. Ein normaler Handwerker muß theoretisch einen Tag arbeiten, um sich selbst oder einen vergleichbaren Handwerker eine Stunde leisten zu können. Das ist alles vollkommen aus dem Ruder gelaufen, weil sich überall Gauner eingeklinkt haben. Somit ist in Deutschland das wichtigste Erfolgskonzept der Zivilisation außer Kraft gesetzt worden; nämlich die Arbeitsteilung. Wenn die Menschen tun, was sie immer getan haben und in den meisten Ländern dieser Welt ganz legal tun dürfen, kriminalisiert sie der deutsche Staat und faselt von Schwarzarbeit.

Die ach so billigen Preise werden vom Staat durch Transferleistungen subventioniert.

Das mußt Du mir mal erklären.

Auf jeden Fall könnte mas so die Steuern reduzieren

Das passiert erfahrungsgemäß nur auf massive Proteste hin. Dieses System ist durch die Zufuhr von noch mehr Geld nicht zu verbessern. Das versickert im sich schlagartig weiter aufblähenden Staatsapparat, wird als Subventionsbetrag in wirtschaftlich sinnlos Projekte gesteckt oder geht einfach für Korruption drauf. Die Details kannst Du z.B. alljährlich im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler nachlesen. Der Bevölkerung zugute kommt nicht mehr, als mit hinreichend Druck eingefordert wird.

In Amerika gibt es diese Leitwort "Buy American".

Toll. Und "Made in Germany" war als Gegenpropaganda in England gedacht, um die Bevölkerung vom Kauf deutscher Produkte abzuhalten - ist lange her. Zwischenzeitlich hatte es mal etwas von einem Qualitätssiegel, was aber inzwischen wieder weitgehend verspielt wurde.
Meinst Du, daß solche patriotischen Parolen in einer globalisierten Welt funktionieren können?

Es geht ja schon rein praktisch nicht, weil in Deutschland oder meinethalben der EU viele elementare Industrieprodukte nicht mehr hergestellt werden (können). In unendlichen vielen Branchen wurde da in den letzten Jahren uneinholbar der Anschluß verloren.
Da Du hier teilnimmst, wirst Du bestimmt auch einen PC haben. Hast Du da mal reingesehen, wieviele wesentliche Komponenten darin Made in Germany oder meinethalben Made in EU sind oder wenigstens theoretischen sein könnten?

Vielleicht sollten wir endlich aufhören nur betriebswirtschaftlich zu denken.

Ja und vielleicht sollte wir uns alle kollektiv eine Kugel in den Kopf jagen. Das geht dann wenigstens schnell.

Sie trotz dann wahrscheinlich FÜNFZIG Stunden Woche

Schön. Hätte ich auch gern mal. Wäre fast wie Urlaub...

Dank Internet, Zeitung, Fernsehen, leben wir in einer Informationsüberf­lussgesellschaft.

Nun ja... Zeitungen, TV etc. sind ziemlich weichgespült, staatskonform und gleichgeschaltet. Das Web ist stark von der Zensur bedroht und der Staat will mitprotokollieren lassen, wer welche Webseiten aufruft.

@ fmeier636:
Nette Idee mit dem "Wissen ist geil". Diese Art von Kultur vermisse ich. Aber meinst Du wirklich, daß Du die "Generation doof" dafür begeistern kannst? Der Werteverfall im Bereich Bildung und der Einstellung der Jugend dazu ist schon erschreckend. Bald werden wir amerikanische Verhältnisse haben - fürchte ich. Eliten pflanzen sich ebenso fort, wie die Verlierer der Trivialmediengesellschaft. Darin steckt eine Menge sozialer Sprengstoff. Da hängt auch damit zusammen, daß die Kaste der geringqualifizierten Arbeitnehmer immer weniger gebraucht wird. Diese Arbeitsplätze wurden bzw. werden zuerst durch Auslagerung in Billiglohnländer und Automation ersetzt.

Gruß
Thomas
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Spardoktor antwortet auf Thomas.B
14.03.2008 04:02

4x geändert, zuletzt am 14.03.2008 10:33
Benutzer Thomas.B schrieb:
@ Spardoktor:
Meine Begeisterung für die Zustände bzgl. Arbeits- und Umweltschutz in Ländern wie China und Indien hält sich auch in Grenzen. Bedenken muß man dazu folgendes:
1. Wenn man (als Staat) darauf Einfluß nehmen will, muß man sich das wirtschaftlich erlauben können. Das ist bei Deutschland nicht mehr der Fall. Deutschland ist weitaus mehr von China abhängig, als umgekehrt. Wenn Deutschland eine AG wäre und man die Staatsverschuldung als "inversen Börsenwert" annehmen würde, könnte China die Beamtenrepublik Deutschland alleine mit den Devisenreserven locker aufkaufen - die Frage ist freilich, was die Chinesen mit dieser Erwerbung anfangen sollten...

Wenn die Chinesen wirklich schon Deutschland aufkaufen könnten, sollten wir mal schleunigst die Entwicklungshilfe für China einstellen!!

2. Um auch jenseits der Wirtschaftskraft anerkannt zu werden, müßte z.B. in Menschenrechtsfragen eine Legitimation gegeben sein. Wie soll das gehen, wenn der fragliche Staat, der andere Länder belehren will, selbst elementare Bürgerrechte abschafft, Proteste dagegen sogar mit Hilfe des Militärs gewaltsam unterdrückt und weitere noch üblere "Projekte" in der Planung hat. Momentan gibt es etwas juristischen Widerstand wegen eklatanter Verletzungen des Grundgesetzes - fragt sich, wie lange noch. Die vorläufige "Rettung" für eine gewisse Restdemokratie in Deutschland ist momentan nur im Rahmen der EU zu erwarten - so aberwitzig das klingt und wie wirtschaftlich maximal ungünstig es auch sein mag. Was für eine Ironie.
Unter diesen Gesichtspunkten wird mir immer übel, wenn Merkel auf ihren diversen Reisen andere Staatsoberhäupter in Sachen Demokratie und Freiheit belehren will. Falls sie sich dafür wirklich interessieren sollte, hätte sie in Deutschland wirklich genug zu tun - etwa antidemokratische Extremisten wie Schäuble zurückzupfeifen. Wird sie natürlich nicht tun. Das hat sie von Birne gelernt, wie man unpopuläre Maßnahmen andere durchdrücken läßt sind sich selbst im Hintergrund hält. Das hat ihr auch den Spitznamen Teflonpfanne eingebracht.


Mir wird immer schlecht wenn Leute Ihre eigenen Verantwortung auf andere abschieben. Genauso schlimme wie Obrigkeitshörigkeit ist es die oberen dafür zu nutzen um die Verantwortung alleinig auf diese abzuschieben!! Den Überwachungsstaat will niemand und ich begrüsse das es die Intiativen gibt die sich dagegen stellen.

3> > Die Steuerbelastung steigt auch aus diesem Grund, da immer mehr
Menschen ohne staatliche Unterstützung nicht leben können.

Da verwechselst Du Ursache und Wirkung. Ein normaler Handwerker muß theoretisch einen Tag arbeiten, um sich selbst oder einen vergleichbaren Handwerker eine Stunde leisten zu können. Das ist alles vollkommen aus dem Ruder gelaufen, weil sich überall Gauner eingeklinkt haben. Somit ist in Deutschland das wichtigste Erfolgskonzept der Zivilisation außer Kraft gesetzt worden; nämlich die Arbeitsteilung. Wenn die Menschen tun, was sie immer getan haben und in den meisten Ländern dieser Welt ganz legal tun dürfen, kriminalisiert sie der deutsche Staat und faselt von Schwarzarbeit.

Also ich wüßte nicht das Nachbarschaftshilfe verboten wäre. Allerdings die Abnahme hat eher damit zu tun das der Egoismus immer mehr um sich greift und keiner eben mehr Lust mal jemanden zu helfen. In Sachen Arbeitsteilung verstehe ich wiederum deine Ausführungen nicht. Wenn natürlich jemand die ganze Zeit einen haufen Kohle neben dem Staat her verdient, Handwerker Friseure, dann ist es natürlich Schwarzarbeit. Was sonst

Die ach so billigen Preise werden vom Staat durch
Transferleistungen subventioniert.

Das mußt Du mir mal erklären.

Wenn immer weniger Menschen arbeiten müssen immer mehr Menschen für diese aufkommen. Das heißt die Summe der Transferleistungen steigt an und natürlich auch die Steuern, denn der Staat muß ja das Geld von immer weniger Steuerzahlern auf immer mehr Transferleistungempfänger verteilen. Das Nettoeinkommen der noch arbeitenden Bevölkerung sinkt und sie können sich irgendwann wirklich nur noch das billigste leisten und dann die Transferleistungsemfänger die sich auch nur noch das billigste leisten können. Der Staat subventioniert also die billigen Preise.

Auf jeden Fall könnte mas so die Steuern reduzieren

Das passiert erfahrungsgemäß nur auf massive Proteste hin. Dieses System ist durch die Zufuhr von noch mehr Geld nicht zu verbessern. Das versickert im sich schlagartig weiter aufblähenden Staatsapparat, wird als Subventionsbetrag in wirtschaftlich sinnlos Projekte gesteckt oder geht einfach für Korruption drauf. Die Details kannst Du z.B. alljährlich im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler nachlesen. Der Bevölkerung zugute kommt nicht mehr, als mit hinreichend Druck eingefordert wird.

Man kann auch alles sehr pessimistisch sehen. Du machst auf mich eher den Eindruck als wärst du der Ansicht, als müssten wir uns darauf einstellen das wir hier alle bald das Licht ausmachen. Wie lange gibst du uns denn noch bis alle hier stempeln gehen!!

In Amerika gibt es diese Leitwort "Buy American".

Toll. Und "Made in Germany" war als Gegenpropaganda in England gedacht, um die Bevölkerung vom Kauf deutscher Produkte abzuhalten - ist lange her. Zwischenzeitlich hatte es mal etwas von einem Qualitätssiegel, was aber inzwischen wieder weitgehend verspielt wurde.
Meinst Du, daß solche patriotischen Parolen in einer globalisierten Welt funktionieren können?

Ob dies in Deutschland funktionieren wird, weiß ich nicht. Aber in vielen Ländern bevorzugen Konsumenten Produkte die im eigenen Land hergestellt werden und auch in Deutschland ist ein Trend in diese Richtung zu erkennen.

Hier weiß ich nicht wo du deine Informationen her hast, dass die Qualität aller Produkte gleich schlecht sei und man hier nicht mehr erfolgreich produzieren könne. Trigema liefert europaweit. Die Textilien sind, anders als die der chinesischen Produktionen, frei von Schadstoffen. Die Firma hat keine Schulden. Trigema gibt den Kindern der Arbeitnehmer eine Ausbildungsplatzgarantie und eine Übernahmegarantie. Gott muß Herr Grupp da aber globalisiert und betriebwirtschaftlich blöd sein. Komischerweise ist sein Unterhehmen schuldenfrei und finanziert sich nur durch Eigenkapital. Puma ging es da schon schlechter.

Du sprichst andauernd von Marken. Marken sind teilweise ja auch nicht mehr wie leere Luftblasen aus denen die Aufkäufer das letzte herausholen. Teilweise lohnt sich der Blick auf die Packungen im normalen Supermarktes und man wird auf viele Marken treffen. Wenn man dann genauer die Packungen anschaut trifft man fast nur auf vier große Nahrungsmittelkonzerne Nestle, Unilever, Kraft Masterfoods, Müller.

Aber auch hier gibt es kleine und mittelständische Unternehmen die sehr wohl hohe Qualitätsanspruche an Ihre Produkte haben. Und man mag es gar nicht glauben. So versteckt agieren Sie gar nicht. Sie können, wahrscheinlich weil sie mit weniger Gewinnmargen operieren, nur nicht die fetten Werbekampagnen fahren.

Ich habe einige Links in meinem Artikel aufgeführt, die sehr gute Informationen bieten. Vielleicht hätte man da ja draufklicken können. Meines Wissens unzensiert.


Es geht ja schon rein praktisch nicht, weil in Deutschland oder meinethalben der EU viele elementare Industrieprodukte nicht mehr hergestellt werden (können). In unendlichen vielen Branchen wurde da in den letzten Jahren uneinholbar der Anschluß verloren.
Da Du hier teilnimmst, wirst Du bestimmt auch einen PC haben. Hast Du da mal reingesehen, wieviele wesentliche Komponenten darin Made in Germany oder meinethalben Made in EU sind oder wenigstens theoretischen sein könnten?

In meinem PC sind z.B Infineon DDR Rams verbaut. Die wurden zum Zeitpunkt des Kaufes meines Computers sogar noch in Deutschland gebaut. Infineon gehörte zumindest damals noch zu Siemens.

Außerdem habe ich nicht gesagt, dass ich nur deutsche Produkte kaufe, dies ist ja auch nicht immer möglich. Allerdings wenn möglich kann man das doch wohl noch tun.


Vielleicht sollten wir endlich aufhören nur
betriebswirtschaftlich zu denken.

Ja und vielleicht sollte wir uns alle kollektiv eine Kugel in den Kopf jagen. Das geht dann wenigstens schnell.

Schlimm immer diese aus dem Zusammenhang gerissenen Kommentare. Vielleicht sollten wir auch mal wieder Volkwirtschaflich denken. Denn wenn niemand mehr vernünftiges Geld verdient dann wir irgend jemand diesen ganzen Kram nicht mehr kaufen können.

Sie trotz dann wahrscheinlich FÜNFZIG Stunden Woche

Schön. Hätte ich auch gern mal. Wäre fast wie Urlaub...

Und ich kenne Leute die arbeiten 12 Stunden pro Tag bei einer Sicherheitsfirma für 7,20 brutto pro Stunde. Wenn du auch schon zu solchen Konditionen arbeiten mußt dann hast du mein Mitleid auf deiner Seite.

Naja aber eigenlich dürfen die sich auch wirklich nicht beschweren. Immerhin zahlt KIK nur 5,40 € brutto pro Stunde. Aber dann muß man schon Filialleierin sein. Und man darf nicht auf die Toilette. Das hat übrigens das weichgespülte ARD Politmagazin Panorama aufgedeckt.

Wenn du also als noch nichtmal Urlaub hast, dann bist du wohl in der Riege der Manager anzusiedeln. Und die bekommen Ihre 80 Stunden Woche bestens bezahlt. Wenn sich das für die Arbeitnehmer auszahlen würden wären die bestimmt auch gern dabei. Den Platz von Wendelin Wiedeking mit Jahregehalt von 60 Millionen Euro würde jeder Arbeitnehmen schon für eine Million pro Jahr machen.

Dank Internet, Zeitung, Fernsehen, leben wir in einer
Informationsüberf­lussgesellschaft.

Nun ja... Zeitungen, TV etc. sind ziemlich weichgespült, staatskonform und gleichgeschaltet. Das Web ist stark von der Zensur bedroht und der Staat will mitprotokollieren lassen, wer welche Webseiten aufruft.

Die Politmagazine von ARD und ZDF decken die meisten Skandale in Politik und Wirtschaft auf. Die Privatsender haben da eher jemanden dem Sie verpflichtet sind. Und zwar ihren Werbekunden!

Dein ich werde von vorne und hinten kontrolliert, alle sind so gemein zu mir und alle Politker sind böse... .Langsam nervt es ein bisschen...


Außerdem finden die Leute abhören ja scheinbar super. Das Bundesverfassungsgericht hat ja geurteilt das Onlineverbindungen und Voip Verbindungen abgehört und überwacht werden dürfen. Nicht aber klassische Festnetzverbindungen. Telefonierst du zufällig über NGN?

Ein jeder sollte erstmal vor seiner Tür beginnen zu kehren...

@ fmeier636:
Nette Idee mit dem "Wissen ist geil". Diese Art von Kultur vermisse ich. Aber meinst Du wirklich, daß Du die "Generation doof" dafür begeistern kannst? Der Werteverfall im Bereich Bildung und der Einstellung der Jugend dazu ist schon erschreckend. Bald werden wir amerikanische Verhältnisse haben - fürchte ich.

Meinst du Zentalabitur und Turboabi wird die Intelligenz fördern. 80% des Krams der auf der Schule gelehrt wird sind im späteren Leben nicht anwendbar.

Außerdem habe ich den Eindruck das der Staat auch gerne eine große doofe Masse haben will. Doofe lassen sich besser regieren, sind weniger aufmüpfig und denen kann man dann auch ständig das Märchen von Globalisierung und wir können das in Deutschland nicht mehr erzählen.

Eliten pflanzen sich ebenso
fort, wie die Verlierer der Trivialmediengesellschaft. Darin steckt eine Menge sozialer Sprengstoff. Da hängt auch damit zusammen, daß die Kaste der geringqualifizierten Arbeitnehmer immer weniger gebraucht wird. Diese Arbeitsplätze wurden bzw. werden zuerst durch Auslagerung in Billiglohnländer und Automation ersetzt.

Da fehlt was. Die höher qualifizierten Arbeitnehmer werden auch bald nicht mehr gebraucht. Gute Informatiker gibt es in Indien. Gute Mathematiker in Russland...

Nur komisch dass wir Deutschen uns bei diesen Zukunftsaussichten ständig reproduzieren sollen. Eigentlich sollte der Staat doch jedem der keine Kinder bekommt eine Prämie bezahlen. So lässt sich wenigsten die Anzahl der Arbeitslosen auf längere Zeit reduzieren. Wenn nach deiner Ansicht bald alle gering qualifizierten Arbeitsplätze in Ausland auswandern sind ja mindestens 70% der Arbeitsplätze irgendwann mal weg. Dann brauchen wir ja eigentlich auch nur noch 40 Millionen Einwohner. Damit dann auch die Arbeitslosenquote stabil bleibt und nicht explodiert.

Auf www.ja-zu-deutschland.de findet man interessante Links zu vielen Unternehmen die in Deutschland produzieren. Alle sind im Premiumqualitätsbereich zu finden. Selbstverständlich nicht für die Befriedigung der "Geiz ist Geil" Mentaliltät.

Alleine im Bereich von Bio-Lebensmitteln und Naturprodukten wurden mehrere hundertausend Arbeitsplätze geschafften. Und dies nur durch ein Umdenken von einer vergleichsweise geringen Masse an Konsumenten!

Ich Fall Trigema kann ich allerdings aus eigener Erfahrung sagen, dass die Qualität dieser Bekleidung die Qualität sogar von Markenbekleidung anderer Hersteller die genauso viel gekostet hatte überstieg.

Wie schon erwähnt entscheidet jeder selbst. Auf jeden Fall sind deine Beiträge eine Bereicherung hier in der Diskussion.

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Das ist schon etwas komplizierter...
Thomas.B antwortet auf Spardoktor
17.03.2008 12:54
Hallo Spardoktor,

sollten wir mal schleunigst die Entwicklungshilfe für China einstellen!!

Natürlich. Wie so vieles anderes. Aber dieser ganze Subventions-, Förderungs- und Sonstwiesteuerg­elderabgreifen-Irrsinn, wird von Politik und Regierungsapparat mit Klauen und Zähnen verteidigt. Da werden ganz viele "Arbeitsplätze" gesichert und grundsätzlich funktioniert das mit extrem schlechtem Wirkungsgrad - wenn überhaupt. Diese Aktionen sind nur zu oft primär Entwicklungshilfe für die Konten der Strippenzieher hier in Deutschland bzw. der EU und ein beliebter Egotripp für die Politiker. Zu Hause will sie ja keiner hochleben lassen - zumindest nicht so, wie sie sich das vorstellen...
Vor einiger Zeit lief mal ein Bericht im TV, in dem berichtet wurde, wie als sogn. Entwicklungshilfe von Deutschland eine große Solarvoltaikanlage in einem abgelegenen Dorf in China errichtet wurde. Ein Wahnsinn ohne Ende. Zum Schluß wurde auch noch extra eine Straße gebaut, damit die Bonzen inklusive unseres Töpfers die Sache zünftig abnehmen konnten.
Gut, wenn man es sich leisten kann oder wirklich Menschen in Not hilft... - aber hier fehlt angeblich das Geld, um im Winter die Straßen vernünftig zu beräumen und zu streuen. Es muß ja gespart werden - ein paar Verkehrstote mehr oder weniger spielen da doch keine Rolle und Blechschäden kurbeln die Wirtschaft an. Wenn Du als Autofahrer auf spiegelglatter BAB eine Leitplanke bestimmungsgemäß benutzen mußt, darfst Du sie hinterher auch noch bezahlen. Aber am Ar*** der Welt lassen sie mal eben eine kilometerlange Straße für den einmaligen Gebrauch bauen. Die Bauern brauchten sie nicht - haben sie jedenfalls gesagt. Der Hit war dann, daß sich eine in ihren neuen TV schauende Dorfbewohnerin beklagte, daß der Strom nicht für eine Waschmaschine reichen würde...

Den Überwachungsstaat will niemand

Dann sollte das in einer Demokratie auch unterbleiben - findest Du nicht? Der Staatsapparat und die Politik wollen diese Überwachungsmaßnahmen unbedingt - und zwar mehr der weniger quer durch alle Fraktionen. Es gibt praktische keine Partei mehr, welche diesbezüglich glaubhaft Widerstand leistet und somit für einen Demokraten wählbar erscheinen könnte.
Interessant wäre ein Volksentscheid dazu - allerdings mit korrekter Information der Bürger dazu im Vorfeld. Der letzte Plebiszit in Deutschland ist ganz lange her und betraf die Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin. Hätte man den Bürgern damals gesagt, wie aberwitzig teuer das wird, wäre die Entscheidung bestimmt auch anders ausgefallen.

Also ich wüßte nicht das Nachbarschaftshilfe verboten wäre.

Da gibt es sehr enge Grenzen und der Überwachungsdruck nimmt ständig zu. Das ist ja auch der primäre Sinn und Zweck der Übung - Überwachungsterror bis in alle Bereiche des privaten Lebens mit der fadenscheinigen Begründung, daß das zur Bekämpfung "des Terror" erforderlich wäre.

In Sachen Arbeitsteilung verstehe ich wiederum deine Ausführungen nicht.

Nun, dann male ich Dir dazu mal ein Bild in Farbe: Stelle Dir mal einen Ingenieur vor, welcher als Freiberufler arbeitet - also hauptberuflich Steuerzahler ist. Dieser hat mehr zu tun, als er schaffen kann und einigermaßen bezahlt wird es eigentlich (rein netto gesehen) auch. Trotzdem nimmt er weniger lukrative Aufträge nicht an, befaßt sich lieber mit eigentlich niedrig qualifizierten Arbeiten wie der Reparatur aller möglichen technischen Dinge von Auto bis Waschmaschine, baut selbst an Haus und Hof herum und hilft Freunden und Verwandten, die ihm dann vielleicht auch mal etwas Gutes tun. Warum macht er das so - nach regelmäßiger intensiver Rücksprache mit seinem Taschenrechner, wie Techniker das gern so tun.

... Der Staat subventioniert also die billigen Preise.

Also wirklich. Ist das Dein Ernst? Die nehmen was sie kriegen können, wo immer es geht. Theoretisch müßte es uns immer besser gehen - gemessen an den Fortschritten der Produktivität. Nur leider versackt das alles im extrem aufgeblähten und ressourcenhungrigen System. Das ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen und in einer globalisierten Weltwirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig. Der Wirkungsgrad ist extrem schlecht und mit Demokratie hat es auch herzlich wenig zu tun.

als wärst du der Ansicht, als müssten wir uns darauf einstellen das wir hier alle bald das Licht ausmachen.

Die Deutschen hatten in der jüngeren Geschichte schon immer überdurchschnittlich schlechte Regierungen gehabt und es irgendwie überlebt. Das System ist aus sich selbst heraus nicht reformfähig. Die Frage ist, wie der ach so geduldige deutsche Untertan reagiert, wenn es auch für RTL-Schauer und BLÖD-Zeitungsleser unübersehbar wird, daß man in der Hackordnung der Industriestaaten immer schneller nach unten durchgereicht wird. So etwas bekommt dann auch schnell eine Eigendynamik, weil Firmen und "Köpfe" das Land verlassen. Das ist bereits in vollem Gange - wird aber durch die weltweit boomende Wirtschaft und die vergleichsweise schlechte Wirtschaftslage in den USA kaschiert. Aber schaue Dir mal die Auswanderungsstatistik der Universitätsabsolventen und jungen Wissenschaftler an.

Wie lange gibst du uns denn noch bis alle hier stempeln gehen!!

In wenigen Jahren - in Verbindung mit der nächsten zyklischen Weltwirtschaftskrise kippt das System und es wird wahrscheinlich massive Unruhen geben. Der deutsche Staat bereitet sich extrem kostenintensiv darauf vor, dagegen hinreichend brutal vorgehen zu können, anstatt wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, die natürlich zuallererst seine Reduzierung in schierer Anzahl und natürlich dem Ressourcenverbrauch bedeuten würde. Damit sieht es schlecht aus: Wie ich schon oben schrieb - aus sich selbst heraus nicht reformierbar und zutiefst undemokratisch.

deutsche Produkte bevorzugen:
Grundsätzlich würden viele das wohl gerne. Aber wie schon dargelegt, geht das vielfach gar nicht und darüber hinaus ist es oft ineffizient bis finanziell für den Normalverdiener nicht durchzuhalten.

Trigema:
Der GF tingelt gern durch irgendwelche Talkshows etc. und betreibt als letzter der Mohikaner Schleichwerbung. So kann er für ein gewisses Klientel eigentlich nicht marktgerechte Preise durchsetzen und lebt darüber hinaus von der Substanz. Spätestens wenn er sich zur Ruhe setzen will, muß er den Laden geschickt an die Wand fahren und das Kapital ins Ausland transferieren. Wenn er die Bude vererbt, blutet der deutsche Fiskus die Fa. bzw. die neuen Inhaber aus. Das ist doch einer der wesentlichen Gründe, warum traditionsreiche mittelständische Unternehmen reihenweise in den Bankrott gehen bzw. von den "Heuschrecken" gefressen werden. Daran ist ausschließlich der deutsche Staat in seiner unersättlichen Gier und seiner mangelhaften Funktion (Justiz, Bankenaufsicht, Kartellamt usw.) verantwortlich. Betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich ist das, was da gemacht wird, der schiere Wahnsinn - aber die Inhaber bzw. deren Erben bekommen doch mehr heraus, als bei einem Weiterbetrieb nach klassischem Muster.
Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Planungssicherheit. In immer hektischerer Weise werden die Rahmenbedingungen geändert - grundsätzlich in Richtung schlechter für den Steuerzahler. Das sind alles Anzeichen für Instabilität und eine inkompetente Regierungsarbeit.

Marken sind teilweise ja auch nicht mehr wie leere Luftblasen aus denen die Aufkäufer das letzte herausholen.

Ja, meine Rede.

Infineon RAM:
Wie Du selbst schreibst, hat sich das erledigt - wie so vieles andere auch.

Die Politmagazine von ARD und ZDF decken die meisten Skandale in Politik und Wirtschaft auf.

Ach na ja. Scheingefechte. Hast Du schon mal gehört, daß die Protagonisten dieser Berichte nach diesen Veröffentlichungen angemessen bestraft wurden? Das hat irgendwie etwas vom Eulenspiegel in der DDR (Satirezeitschrift) - ein Überdruckventil, mehr nicht. Den Menschen wird vorgegaukelt, daß die Probleme erkannt wären und nun etwas dagegen getan werden würde. Der ÖR ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Staatsrundfunk ist etwas für Diktaturen.

Dein ich werde von vorne und hinten kontrolliert, alle sind so gemein zu mir und alle Politker sind böse... .Langsam nervt es ein bisschen...

Mag ja sein. Es ist immer etwas unbequem, aus seine geliebten Denkstrukturen gerissen zu werden. Aber wenn Du darüber mal frei nachdenkst, ist schon ein wenig gewonnen. Daß die staatlich propagierten Erklärungsversuche die unübersehbaren Probleme nicht schlüssig erklären, ist den meisten schon aufgefallen und so nach und nach beginnt ein Denkprozeß, der auch die ansonsten eher weniger zur Kopfarbeit neigenden Teile der Bevölkerung erfaßt. Das ist doch grundsätzlich schon einmal eine gute Sache.
Nicht alles muß richtig sein. Es gibt auch wirklich krude Theorien. Aber der Ansatz, daß die Bürger selbst schuld wären, weil sie ohne Rücksicht auf die Herkunft zu den möglichst preiswertesten Produkten greifen bzw. greifen müssen... ich bitte Dich...

80% des Krams der auf der Schule gelehrt wird sind im späteren Leben nicht anwendbar.

Wichtig ist eine gewisse Grundbildung und das Lernen an sich zu erlernen. Dann ist der Neuerwerbung von aufbauender Bildung nur eine Frage von Zeit und Verfügbarkeit von Informationen. Eine nahezu statische Bildung gibt es kaum noch und wenn nur in wenigen Fachbereichen, welche für die Wirtschaft eine eher untergeordnete Rolle spielen.

Da fehlt was. Die höher qualifizierten Arbeitnehmer werden auch bald nicht mehr gebraucht.

Gebraucht werden die Leute schon noch - nur nicht mehr hier. Das Abwandern der Fachkräfte ist sozusagen ein finales Problem. In vielen Fällen folgt der Auslagerung der Fertigung über kurz oder lang die Entwicklung und schließlich (aus steuerlichen Gründen) das Management. Zurück bleibt ein Verkaufsbüro mit wenigen Hanseln - wenn überhaupt.

Die Wünsche des Staates zur Bevölkerungsentwicklung:
Der deutsche Staat funktioniert in fast allen Bereichen dermaßen ineffizient und Probleme in die Zukunft verlagernd, daß die Sache nur eine gewisse Zeit auf der Basis von hohen Zuwachsraten überhaupt machbar war - i.d.R. auch auf dem Rücken anderer technologisch weniger entwickelter Länder und Völker. Das ist nun weitgehend vorbei. An einer vernünftigen Förderung von Kindern (und Eltern) hat es der deutsche Staat lange fehlen lassen. Nun ist es passiert und auf lange Sicht nicht reparabel. Übrigens: Wenn man sich die Verteilung der Kinder innerhalb der einzelnen Bevölkerungsschichten anschaut, sieht das Bild noch viel düsterer aus - darauf wollte ich im zitierten Posting primär hinweisen. Es gelingt leider nur wenigen Kindern und Jugendlichen diesen "bildungsfernen Schichten" zu entfliehen und ihr Potential gut zu nutzen. Selbst konservative Politiker sehen inzwischen notgedrungen ein, daß eine gute Frühförderung durch nichts zu ersetzen ist. Besonders lächerlich ist dabei mit anzusehen, wie sie um Fragen des weitgehend zerschlagenen DDR-Bildungssystems herumlavieren. Nun schaut man gebannt auf das finnische System - wo die das wohl herhaben...

Gruß
Thomas

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Aufklärung - oder die Macht des Verstands
jotes antwortet
20.03.2008 13:00
Hallo zusammen!

Habe den Thread gerade entdeckt und gelesen.
Respekt vor denen, die viel Zeit und Engagement auf ihre Postings verwenden!

Das Thema "die da oben machen ja eh, was sie wollen" kann ich nicht mehr hören und bei gesunden Menschen, die "den Staat" als verantwortlich für ihr Dasein und ihre Versorgung ansehen, steigt mir der Puls.

Auch wenn es manchem schwerfällt, komplizierte Sätze zu lesen, schaut doch bitte einfach mal bei Wikipedia unter dem Stichwort "Aufklärung" nach.
Im 18. Jahrhundert gab es bei uns schon einmal den Versuch, die Rolle der Menschen in diesem Land (soweit man damals davon sprechen konnte) neu zu definieren.

Jeder einzelne von uns hat nicht nur das Recht, sondern vielmehr die Pflicht, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.

Der ganze Laden hier gehört uns! Nicht "denen da oben", denn wir suchen uns die Dienstleister selber aus, die geplagt von Inkompetenz und Unredlichkeit über Jahre hinweg "Jugend forscht" mit unseren Steuern spielen.
Warum müssen junge Menschen Top-Zeugnisse vorlegen, wenn sie einen Ausbildungsplatz als Elektriker haben möchten - im Gegensatz dazu benötigt jemand, der in den Vorstand der Deutschland AG gewählt wird, keinerlei Nachweis seiner Kompetenz oder Erfahrung.
Dass mangelnde Erfahrung und Weitsicht sowie vorherrschende Inkompetenz eher die Regel denn die Ausnahme darstellen, zeigt die ständig steigende Staatsquote (Bedarf an immer mehr zufließendem Geld) und das Ausbleiben von Verbesserungen (Bildung, Sicherheit, Kaufkraft etc.) für die Investoren/Steuerzahler.

Welcher normal denkende Mensch würde fast 60% seines hart erarbeiteten Einkommens in ein Unternehmen stecken, dessen Führung das Geld nahezu beleglos verjuxt, es immer weiter in die roten Zahlen treibt und bei der Jahreshauptversammlung seinen Aktionären sagt "Jetzt strengt Euch aber mal ein bisschen an!" ?!

Provokation: Wer sagt denn, dass das derzeitige politische System in Deutschland noch zeitgemäß ist?
Welche Alternativen gäbe es?

Sapere aude! (Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen)
jotes
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es zu verstehen reicht leider nicht...
Thomas.B antwortet auf jotes
25.03.2008 20:31
Hallo jotes,
ich habe erst jetzt zufällig gesehen, daß hier doch noch jemand geantwortet hat. Irgendwie klappt das wohl mit den e.mail-Benachrichtigungen nicht immer... - na egal.

Was Du schreibst, gefällt mich im wesentlichen gut. Nur bei einigen Passagen bin ich mir nicht sicher, ob Du Deine Meinung zu den Zuständen wiedergibst oder eher durch provokante Äußerungen zum Denken anregen möchtest.
Es geht um die Frage der demokratischen Einflußmöglichkeiten der Bürger - also des "Aussuchens der Dienstleister". Ich sehe das anders. Die Einflußmöglichkeiten der Wähler sind sehr begrenzt. Am besten erkläre ich das mit einem Gleichnis: Stell Dir die "Deutschland AG" wie Winzigweichs Windows vor. Da hat der User (Bürger) gerade mal die Möglichkeit, die Farbe des Desktops zu ändern und vielleicht noch ein paar Icons zu verschieben.
Die meisten Bürger wählen schon lange nicht mehr die Partei, von deren Politik und Integrität sie überzeugt sind. Man entscheidet sich entweder für das vermeintlich momentan geringste Übel oder geht gar nicht mehr hin. Letztere sind inzwischen regelmäßig die "stärkste politische Kraft". In Politik und Medien faselt man von "Politikverdrossenheit" - was für mich irgendwie auch Desinteresse impliziert. Ich glaube hingegen, daß der Anteil der Bürger, welche aus Protest an diesem Wahltheater nicht mehr teilnehmen, schnell zunimmt. Ich bin sicher, daß man sich dieses Umstandes bei "denen da oben" in vollem Umfang bewußt ist. Die weitreichenden Maßnahmen zur Perfektionierung des Unterdrückungsapparates sprechen da eine unmißverständliche Sprache.

Aber davon mal ganz abgesehen: Immerhin sind die jeweiligen Regierungsparteien irgendwie demokratisch gewählt. So kann man es sich zumindest schönreden, wenn man wenig Wert auf Details legt. Jetzt gebe es zumindest rein hypothetisch die Möglichkeit, daß eine Partei zur Wahl stehen würde, welche ausschließlich gute Absichten und hinreichende Kompetenz mitbringt, diese dann auch die Mehrheit der Stimmen bekommen würde und schlußendlich auch tatsächlich tut, was sie vor der Wahl versprochen hat. Wie wahrscheinlich das ist, lassen wir mal außen vor - könnte ja sein - Gedankenexperiement...
Was in diesem Land dringendst geändert werden müßte, um es wirtschaftlich und auch bzgl. der Bürgerrechte auf einen guten Kurs zu bringen, ist nicht schwer zu erraten. Nur kollidiert das mit den Interessen von Machtgruppierungen, welche hinter den Kulissen die Strippen ziehen.
Grundsätzlich haben wir es mit einer Symbiose aus 3 Gruppierungen zu tun, welche aber in sich nicht homogen sind - also sind auch intern bekämpfen:
- Politik
- Staatsapparat
- Großkapital

Die Politik kann und will gegen den Willen des Staatsapparates nicht viel unternehmen - einige Scheinmaßnahmen beispielsweise gegen die ausufernde Bürokratie erweisen sich dann auch regelmäßig als Rohrkrepierer.
Der (verbeamtete...) Staats- oder besser Regierungsapparat hat in Deutschland sehr viel Macht und ist durch das eigentlich gut gemeinte System der Gewaltenteilung praktisch jeglicher demokratischen und politischen Kontrolle entzogen - ja - und genau so benehmen sie sich auch. Wenn es um Geld und Innenpolitik geht, haben sie unter dem Strich das Sagen. Sie sind es auch, welche die Drecksarbeit machen, wenn sich das Volk als aufmüpfig erweisen sollte.
Beide Teilsysteme des Staates werden durch Banken, Versicherungen, Großkonzerne usw. (auch aus dem Ausland bzw. international agierend) mit Geld zu Wohlverhalten im Sinne des Kapitals "gezwungen" - z.T. legal und z.T. illegal. Der Deal: Ihr haltet brav die Füße still, wenn es um unsere Geschäfte geht und im Gegenzug erzählen wir niemanden, daß ihr lange Pleite seit und die Pfründe des Staates (wenn man so will: des Volkes) verzockt habt. Hilfreiche Personen werden zeitnah oder nach Ende ihrer Amtszeit belohnt...

Ich gebe zu, daß das alles sehr vereinfacht und zugespitzt formuliert ist. Es soll ja auch nur ein Denkansatz sein.

Die Möglichkeiten zur demokratischen Einflußnahme jenseits des offensichtlich ineffizienten "Kreuzchenspiels" alle paar Jahre werden systematisch immer mehr eingeschränkt. Wie häßlich es inzwischen werden kann, hat der geneigte Betrachter wohl spätestens bei den Vorfällen rund um den G8-Gipfel in Heiligendamm gesehen. Da war alles dabei, was man so mit Diktatur und Unterdrückung verbindet: Polizeiwillkür und Polizeibrutatität, Verletzung der Bürgerrechte, Freiheitsberaubung, Vorverurteilungen, Einsatz des Militärs gegen das eigene Volk usw. - alles in Tateinheit mit einer gigantischen Verschwendung von öffentlichen Mitteln. Noch vor einigen Jahren hätte wohl eine Regierung derartige Machenschaften und z.B. Verstöße gegen das Grundgesetz nicht überstanden. Man muß also auch feststellen, daß die sogn. große Koalition zu einem galoppierenden Verlust der letzten Bastionen der Scheindemokratie führt. Vieles erinnert inzwischen immer fataler an die Zustände in der DDR und das macht mir ehrlich Sorgen. Man muß sich auch mal überlegen, was passiert, wenn das inzwischen etablierte Überwachungs- und Unterdrückungssystem in noch falschere Hände fällt, als die jetzigen. Die deutsche Geschichte hat immer wieder gezeigt, daß die deutsche Beamtenschaft ihr Fähnchen immer nach dem Wind gehangen hat (1918, 1933, 1945, 1989, 20??). Wenn man dann noch die Berichte und Statistiken liest, in welchem Umfang insbesondere Polizei und Bundeswehr von Rechtsradikalen unterwandert sind und wie unzufrieden die übergroße Mehrheit mit ihrer Berufswahl ist, kommt man kaum umhin, darin eine Menge sozialen Sprengstoffs zu sehen. Die Verteilungskämpfe werden immer härter werden und eines Tages nicht mehr mit friedlichen Mitteln ausgefochten werden. Und auch eine logische Folge: In dem Moment, wo Deutschland wackelt, implodiert die EU. Das Brüsseler Bürokratiemonster wird von vielen Mitgliedsstaaten bzw. deren Bürgern nur genau solange murrend in Kauf genommen, wie die Deutschen das weitgehend bezahlen. Für den deutschen Bürger bringt die EU z.Z. vor allem einen Garant für eine gewisse Restdemokratie, aber nur weil die meisten anderen Völker eben nicht so die perfekten Untertanen sind, wie die Deutschen - denen nur der Kragen platzt, wenn sie gar keine Luft mehr bekommen.

Gruß
Thomas